Power für Künstliche Intelligenz

Atomkraftwerk wird wegen Microsoft reaktiviert

Erst vor fünf Jahren wurde das Atomkraftwerk Three Mile Island im US-Bundesstaat Pennsylvania, das durch den größten Atomunfall in der Geschichte der USA im Jahr 1979 traurige Bekanntheit erlangt hatte, abgeschaltet. Allerdings wohl nicht endgültig, wie nun bekannt wurde: Auf Wunsch des Tech-Konzerns Microsoft soll es nämlich wieder den Betrieb aufnehmen.

Genauer gesagt geht es um den Reaktorblock 1, wie der Eigentümer des AKWs, Constellation Energy, mitteilte. Dieser war vom Unfall Ende der 70er Jahre nicht betroffen. Damals war es in Reaktorblock 2 zu dem schweren Atomunfall gekommen, und zwar infolge einer partiellen Kernschmelze. Für Anwohner:innen habe es allerdings keine nachweislichen Gesundheitsfolgen gegeben, ebenso wenig wie direkte Opfer der Katastrophe. Sechs Jahre später konnte der benachbarte Reaktor 1 wieder in Betrieb gehen, bis er 2019 aufgrund von Unwirtschaftlichkeit stillgelegt wurde.

KI als Auslöser für Wiederinbetriebnahme

Der Grund, warum nun zum ersten Mal in den USA ein stillgelegtes Atomkraftwerk wieder ans Netz gehen soll, ist der erhöhte Energiebedarf von Microsoft, der durch die Weiterentwicklung von Künstlicher Intelligenz gebraucht wird. Zwar gilt der Konzern seit seiner Verbrüderung mit dem ChatGPT-Erfinder OpenAI als KI-Vorreiter und hat den Chatbot in praktisch alle seine Produkte integriert, jedoch sorgt dies für enorm hohen Energiebedarf in Rechenzentren.

Zwar versuche man hier laut eigenen Angaben von Microsoft auf erneuerbare Energien umzusteigen, jedoch ist der Bedarf derart gestiegen, dass eine schnelle Lösung hermusste. Das verlassene AKW bot sich hier wohl an. Dementsprechend machte das Unternehmen die Zusage, ab der Wiederaufnahme des AKW-Betriebs 20 Jahre lang sämtliche hier produzierte Energie abzunehmen.