Nächste Insolvenz im Handel
"Sportgigant" legt Millionenpleite hin

| Tobias Seifried 
| 17.09.2024

Im heimischen Sportartikelhandel gibt es eine weitere Insolvenz. Dieses Mal hat es einen bekannten Online-Händler erwischt.

Wie der KSV1870 und der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) am Dienstag mitteilten, wurde beim Landesgericht Linz die Eröffnung eines Konkursverfahrens über die Sportgigant Lindpointner GmbH beantragt. Laut den Kreditschützer:innen wird erwartet, dass das Insolvenzverfahren nach Prüfung der Unterlagen demnächst vom Gericht eröffnet wird.

Reiner Online-Händler

Das Unternehmen mit Sitz in Leonding ist im Sportartikelhandel tätig, wobei es keine Filiale gibt, sondern ausschließlich über das Internet (www.sportgigant.at) vertrieben wird. Verkauft wurden u. a. Fahrräder, Sport- und Campingartikel. Der Online-Shop wurde inzwischen in den Wartungsmodus versetzt und ist aktuell nicht aufrufbar. Auf der Homepage steht jedoch "Wir sind bald zurück" (Stand: 17. September 2024; 15:30 Uhr). Dem AKV zufolge bestehen keine aufrechten Dienstverhältnisse mehr.

Im Eröffnungsantrag verweist Sportgigant Lindpointner auf das Abkühlen des Konsumverhaltens nach der Corona-Zeit und auf jene Probleme, die die gesamte Branche getroffen haben wie etwa steigende Lohn- und Energiekosten. Zudem sei die Nachfrage zurückgegangen, weshalb man auf den vollen Lagern sitzenblieb.

Drei Hauptgläubiger:innen

Die Gläubigerstruktur stellt sich so dar, dass rund 61 Prozent der Verbindlichkeiten auf nur drei Gläubiger:innen entfallen. Der Rest betreffe weitere ca. 60 Lieferant:innen, so die Kreditschützer:innen. Mit den Gläubiger:innen wurde bereits im Vorfeld Kontakt aufgenommen und versucht, eine außergerichtliche Lösung zu erreichen, welche letztlich gescheitert ist.

Die Aktiva werden mit dem Anlagevermögen von rund 237.000 Euro und 522.000 Euro an Lagerware beziffert. Das Guthaben an Finanzmittel liegt bei rund 850.000 Euro. Die Verbindlichkeiten bei den rund 65 Gläubiger:innen liegen bei rund 2,08 Millionen Euro. Außerdem besteht noch eine nachrangige Forderung von 480.000 Euro.

Die Gläubigerversammlung, Prüfungstags- und Berichtstagsatzung ist für 19. November 2024 angesetzt. Zum Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Wilhelm Deutschmann bestellt, so der KSV1870.

www.ksv.at

www.akv.at

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