Wasser aus Mondgestein
Erster Schritt in Richtung Besiedlung des Mondes ist geschafft

Nach einem Forschungsdurchbruch kann Wasser aus Mondgestein gewonnen werden – dafür wird allerdings sehr viel Energie benötigt.

Der erste Schritt in Richtung Besiedlung des Mondes ist geschafft: Chinesischen Forscher:innen des Ningbo Institute of Material Technology and Engineering ist es laut chinesischen Medienberichten gelungen, aus Mondgestein und Mondstaub Wasser zu extrahieren. Für eine Besiedlung eines fremden Himmelskörpers unerlässlich ist Wasser doch lebensnotwendig.

Chemische Reaktion

Das Wasser ist dabei allerdings nicht direkt Teil des Mondgesteins. Hier findet sich lediglich Wasserstoff. Diesen ließen die Forscher:innen chemisch mit Sauerstoff reagieren, um H₂O zu gewinnen. Dafür muss allerdings so einiges an Energie aufgewendet werden, da das Material auf mehr als 1.000 Grad erhitzt werden muss.

Getestet wurde die Methode dementsprechend nicht am Mond selbst, sondern anhand von Gesteinsproben, die die Mondsonde Chang'e 5 vor vier Jahren auf die Erde zurückgebracht hatte. In diesen Proben fand das Forschungsteam einige Mineralien, die große Mengen an Wasserstoff enthalten – allen voran Titaneisen (FeTiO3). Dieser Wasserstoff hat seinen Ursprung eigentlich in der Sonne, wird in einem Zeitraum von Milliarden von Jahren allerdings in Sonnenwinden auf den Mond geschleudert, wo er sich dann in den Mineralien des Mondgesteins festsetzt.

Bis zu 76 Liter pro Tonne

Setzt man das Gestein nun 1.000 Grad Celsius aus, schmilzt es und reagiert mit dem ebenfalls im Gestein vorhandenen Eisenoxid, wobei große Mengen Wasserdampf, Eisen sowie keramisches Glas entstehen. Getestet wurde das Verfahren mit einem Gramm Mondstein, womit 51 bis 76 Milligramm Wasser gewonnen werden konnten. Rechnet man dies auf eine Tonne Mondgestein hoch, könnten somit 51 bis 76 Liter Wasser produziert werden. Auch das Eisen sowie das keramische Glas könnten nützlich sein, etwa als Baumaterialien.

Aber woher nimmt man auf einem fremden Planeten derart viel Energie? Auch darauf haben die Forscher:innen einen Vorschlag: Man könnte konkave Spiegel nutzen, um so Sonnenlicht auf einen Punkt zu bündeln, wie dies etwa auch bei Sonnenwärmekraftwerken gemacht wird.

www.english.nimte.cas.cn

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