Die New Work SE ist ein Recruiting-Partner im deutschsprachigen Raum, der Kandidat:innen und Unternehmen zusammenbringt. Mit seinen beiden Marken, dem Job-Netzwerk Xing und der Arbeitgeber-Vergleichsplattform kununu beschäftigt das Unternehmen 1.400 Mitarbeiter:innen an Standorten von Berlin über Wien bis Porto. Nun hat New Work SE die Umsätze des diesjährigen ersten Halbjahres offengelegt.
Umsatzrückgang
Die Umsatzerlöse des Konzerns liegen demnach im ersten Halbjahr bei 133,7 Millionen Euro (1. HJ 2023: 151,7 Millionen Euro). Laut New Work SE liege der Umsatzrückgang einerseits an den im Rahmen der strategischen Neuausrichtung rückläufigen B2C-Umsätzen und andererseits der belastenden Konjunktur, die das Geschäft für Recruiting-Lösungen beeinträchtige. Das EBITDA, sprich der sich aus gewöhnlichen Geschäftstätigkeit eines Unternehmens ergebende Gewinn ohne Berücksichtigung von Zinsen, Steuern, Abschreibungen und sonstigen Finanzierungsaufwendungen im ersten Halbjahr 2024 betrug 1,8 Millionen Euro (2023: 38,6 Mio. Euro). Dieser erhebliche Rückgang liege wiederum in Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 24,7 Millionen Euro begründet, heißt es. Das Konzernergebnis lag infolge bei -7,8 Millionen Euro.
Ergebnis verbessernd habe sich hingegen die zum 1. April umgesetzte Restrukturierung gezeigt, - zusätzlich zu den bereits im vergangenen Jahr angestoßenen Einsparmaßnahmen - die Personalkosten im Vergleich zum Vorjahr signifikant gesenkt habe. Zudem habe sich trotz der schwierigen Umsatzentwicklung und Investitionen die Pro-Forma-EBITDA-Marge von 13 Prozent im ersten auf 27 Prozent im zweiten Quartal dieses Jahres mehr als verdoppelt.
Weitere Umsatzentwicklungen
Ebenfalls einen Umsatzrückgang verzeichnet das Unternehmen im größten Segment HR Solutions & Talent Access. Im ersten Halbjahr 2024 ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr (107,01 Millionen Euro) um acht Prozent auf 98,6 Millionen Euro zurückgegangen. Grund dafür sei laut New Work SE die weiterhin schwache Arbeitsmarktlage sowie die planmäßige Beendigung des Honeypot-Angebots. Weitere Rückläufe gibt es in puncto B2C-Umsatz. Hier fielen die Einnahmen von 38,2 Millionen Euro um 18 Prozent auf 31,1 Millionen Euro.
In der Ausschreibung heißt es, die Neupositionierung von Xing als Job-Netzwerk habe den Fokus, den Zugang zu Talenten für Arbeitgeber:innen auszubauen. Die Monetarisierung der B2C-Nutzer:innen liege infolge weniger im Fokus, als das in der Vergangenheit der Fall gewesen sei. Und auch das kleinste Segment B2B Marketing Solutions verringerte seinen Umsatz auf vier Millionen Euro und verzeichnet damit ein Minus von 38 Prozent. Hierfür sei die generell schwache Entwicklung der Werbeumsätze in Deutschland verantwortlich.
"Das Unternehmen befindet sich in einem umfassenden Umbau. Unsere Anfang des Jahres beschlossenen Maßnahmen, greifen planmäßig. Sie waren nötig, da wir die schwierige konjunkturelle Entwicklung haben kommen sehen und frühzeitig begonnen haben, gegenzusteuern. Wir bestätigen unsere Prognose für 2024, nach der wir ein Pro-Forma-Ebitda in einem Korridor von 55 Mio. Euro bis 65 Mio. Euro erwarten. Erfreulich ist zudem die Entwicklung der nicht-finanziellen Kennziffern unserer starken Marken Xing und kununu, die sich in weiten Teilen positiv entwickeln", so Petra von Strombeck, CEO von New Work SE.
Aufwind
Positiver sieht es bei den sogenannten "Workplace Insights" von kununu aus. Die Anzahl dieser wuchs demnach deutlich um 25 Prozent auf 11,7 Millionen Euro. Das sei Ergebnis einer erfolgreichen regionalen Markenkampagne, die kununu mit Schwerpunkt auf Nordrhein-Westfalen durchgeführt habe, heißt es in der Aussendung. Unter dem Claim "Erst kununu, dann bewerben" richtete sie sich, insbesondere an junge Berufstätige und Berufseinsteiger:innen.
Auch die Anzahl der Xing Mitglieder im deutschsprachigen Raum wuchs um 630.000 auf nunmehr rund 22,5 Millionen Nutzer:innen an (Stand: 30.6.2024). Auf Österreich entfallen davon eine Million Nutzer:innen, was bedeutet, dass die Zahl gegenüber dem vorherigen Quartal erneut gestiegen ist.
Das Job-Netzwerk hatte zum Jahresauftakt die größte Markenkampagne in der Geschichte des Unternehmens gestartet, die Teil der Investitionen in die Repositionierung der Marke war. Auch produktseitig haben beide Marken Neuigkeiten auf den Markt gebracht. Zum Beispiel bietet kununu jetzt einen neuen Job Alert an, mit dem Nutzer:innen sich automatisch zu Jobs, die sie interessieren, informieren und benachrichtigen lassen können. Xing hat darüber hinaus beispielsweise Recruiter:innen mehr Sichtbarkeit auf der Plattform ermöglicht. Mit dem Hinweis "stellt ein" können sie neuerdings gezielt Jobsuchende auf sich aufmerksam machen und bestimmte Fähigkeiten und Tätigkeitsfelder definieren, in denen sie suchen.
Personelle Neuerungen: CFO wird seinen bis Mitte 2025 laufenden Vertrag nicht verlängern
Nach 15-jähriger Tätigkeit wird CFO Ingo Chu auf eigenen Wunsch nicht mehr für eine Verlängerung seines bis Mitte kommenden Jahres laufenden Vertrages zur Verfügung stehen. Das teilte er dem Aufsichtsrat der Gesellschaft mit. Künftig möchte er sich neuen Herausforderungen widmen, heißt es. Der Aufsichtsrat hat das mit Bedauern zur Kenntnis genommen. "Ich bedauere Ingo Chus Entscheidung sehr. Als er 2009 damals noch bei Xing startete, lag der Umsatz bei rund 44 Mio. Euro und das Ebitda bei ca. zwölf Mio. Euro. Im vergangenen Jahr lagen der Umsatz bei mehr als 300 Mio. Euro und das Ebitda bei rund 100 Mio.Euro. Ich möchte ihm im Namen des gesamten Aufsichtsrates für seine ausgezeichnete Leistung danken", so Tom Bureau, Aufsichtsratsvorsitzender der Gesellschaft.
Petra von Strombeck fügte hinzu: "Auch ich bedaure Ingos Entscheidung sehr. Er war als CFO für mich ein Co-Pilot im besten Sinne. Ich danke ihm herzlich für die sehr gute und erfolgreiche Zusammenarbeit und wünsche ihm privat wie beruflich alles Gute."
www.nwx.new-work.se
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