Nach über vier Jahrzehnten
Ehemaliges Opel-Werk in Wien Aspern macht endgültig dicht

| Tobias Seifried 
| 17.07.2024

Nach über vier Jahrzehnten wird die Produktion am Freitag (19. Juli) eingestellt. Zuletzt ließ Stellantis an dem Standort nur noch manuelle Getriebe für unterschiedliche Konzernmodelle fertigen.

Am 19. Juli wird das ehemalige Opel-Werk in Wien Aspern nach rund 42 Jahren endgültig geschlossen. Das Ende der Serienproduktion erfolgt somit gut ein Jahr nach der Ankündigung vom 28. Juni 2023 (LEADERSNET berichtete). Opel firmiert bereits seit einigen Jahren unter dem Dach des Mehrmarkenkonzerns Stellantis, zu dem u.a. auch Automarken wie Fiat, Peugeot, Citroën, Alfa Romeo oder Jeep gehören. Das Unternehmen ließ in dem Werk zuletzt nur noch mechanische Getriebe für unterschiedliche Konzernmodelle produzieren. 

Während in der Blütezeit des Werks in den 1990er-Jahren (damals gehörte Opel noch zum US-Konzern General Motors) fast 2.800 Mitarbeiter:innen beschäftigt waren, sind es derzeit nur noch rund 150. Bis Herbst 2024 werden noch 50 Mitarbeiter:innen am Standort verbleiben, um beispielsweise die Maschinen abzubauen. Begründet wurde die endgültige Schließung mit dem "gravierenden Wandel in der Automobilindustrie hin zur Elektromobilität". Diese Transformation würde Auswirkungen zur Folge haben, aufgrund derer die Voraussetzungen für eine nachhaltige Zukunft des Standorts nicht mehr gegeben seien.

Sozialplan und weitere Unterstützung

Ende März 2024 teilte Stellantis mit, dass man verantwortungsvoll gegenüber den Mitarbeiter:innen in Wien Aspern handeln werde. Laut eigenen Angaben wurde ein umfangreicher Sozialplan für alle Betroffenen umgesetzt. Ein Jobcenter, direkte Kontakte zu mehr als 120 Unternehmen und mehr als 50 Firmen-Präsentationen im Haus sowie eine externe Job-Beratung und mehrere Umschulungsmaßnahmen sollten zusätzliche Unterstützung bieten.

Darüber hinaus möchte der Konzern eine nachhaltige Entwicklung dieses Industriegebiets in Wien unterstützen. Derzeit ist aber noch nicht klar, was mit dem Werk passiert. Ziel sei es, die zuletzt erfolgte Ansiedlung neuer Aktivitäten in diesem Teil von Aspern fortzusetzen, wie beispielsweise die Umwandlung der ehemaligen Lehrwerkstätte in Kooperation mit dem BFI, so Stellantis. Das Grundstück gehört der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG). 

www.stellantis.com

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