EHL-Bericht
In Wien steigen die Büromieten weiter an

| Redaktion 
| 11.07.2024

In Lagen wie der Innenstadt und dem Hauptbahnhof übersteigt die Nachfrage das Angebot. In diesen Regionen kommt es dadurch zu einem Anstieg des Preisniveaus und einem Sinken der Incentivierungsrate.

Am Mittwoch hat die EHL rund um Stefan Wernhart, Geschäftsführer von EHL Gewerbeimmobilie, den Wiener Büromarktbericht für das erste Halbjahr 2024 vorgestellt. Das sind die Ergebnisse.

Marktvolumen

Im ersten Halbjahr erreichte die Vermietungsleistung ein überraschend erfreuliches Volumen von rund 95.000 Quadratmetern. Das entspricht einer Steigerung von rund zwölf Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Angebot an hochwertigen Erstbezugsflächen in gut erschlossenen Lagen rund um die Wiener Innenstadt und den Hauptbahnhof ist weiterhin gering und die Nachfrage übersteigt das Angebot deutlich. Auch die Umsetzung von ESG-Maßnahmen und EU-Taxonomie spielen eine große Rolle und beeinflussen die Nachfrage stärker denn je.

Neuflächenproduktion

Der soliden Nachfrage steht eine verhaltene Neuflächenproduktion im Ausmaß von rund 90.700 Quadratmetern gegenüber. In den Top-Lagen wie der Innenstadt verschärft diese Entwicklung den Nachfrageüberhang und führt letztendlich zu einer historisch tiefen Leerstandsrate von nur 3,4 Prozent. 2024 beträgt außerdem der Anteil an Refurbishments rund 52 Prozent, als namhaftes Beispiel kann das markante "Francis" in Wien-Alsergrund.

Spitzenmiete bei 28 Euro

Nicht nur aufgrund des Nachfrageüberhangs in den Top-Lagen, sondern auch aufgrund der gestiegenen Baukosten und der zuletzt hohen Inflation steigen die Mietpreise generell an. Laut dem EHL-Bericht liegt die Spitzenmiete im Moment bei monatlich 28 Euro pro Quadratmeter und zeigt eine weitere Tendenz nach oben auf. Dabei übersteigt die Nachfrage in perfekt erschlossenen Lagen wie der Innenstadt und dem Hauptbahnhof das Angebot. In diesen Regionen kommt es dadurch zu einem Anstieg des Mietpreisniveaus und einem Sinken der Incentivierungsrate.

Entwicklung der wichtigsten Wiener Bürolagen

Der Bericht zeigt aber auch die aktuelle Entwicklung der wichtigsten Wiener Bürolagen. Die Nachfrage konzentriert sich dabei mehr denn je auf perfekt erschlossene Businesscluster mit optimaler Verkehrsanbindung und Infrastruktur. Im Speziellen das stark nachgefragte Gebiet rund um den Hauptbahnhof in Wien weist im Moment keinen Leerstand auf und auch in der Wiener Innenstadt können Gesuche über 3.000 Quadratmetern nur mehr eingeschränkt bedient werden.
Die Region rund um den Wienerberg konnte zuletzt einige namhafte Mieter gewinnen, z.B. Canon (circa 4.500 Quadratmeter, Euro Plaza), Compax Digital (circa 4.000 Quadratmeter, Urban Garden, myhive am Wienerberg).

In den nächsten beiden Jahren sollen die Neubauten wie z.B. Central Hub/Twenty One mit circa 22.500 Quadratmetern, LeopoldQuartier mit circa 22.000 Quadratmetern, Vienna TwentyTwo mit circa 20.500 Quadratmetern, Enna mit circa 18.500 Quadratmetern, Docks/Village im Drittten mit cica 9.000 Quadratmetern und CARRÉ Muthgasse mit circa 5.500 Quadratmetern, fertiggestellt werden.

Diese Projekte sollen zukünftigen Nutzer:innen die Möglichkeit bieten, flexible, innovative und energieoptimierte Bürokonzepte an Standorten mit perfekter Infrastruktur zu realisieren. Wenn also Nachfrage und Angebot wieder besser harmonieren, werde die Vermietungsleistung auch in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld wieder ansteigen.

www.ehl.at

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