Carola Schneider muss das Land verlassen
Russland hat ORF Moskau-Leiterin die Akkreditierung entzogen

| Tobias Seifried 
| 26.06.2024

In der Vorwoche wurde bereits eine Korrespondentin des öffentlich-rechtlichen Senders, der von einem Willkürakt spricht, des Landes verwiesen.

Russland verstärkt seine harte Gangart gegen Medienunternehmen und Journalist:innen aus dem Ausland weiter. Nachdem am Dienstag 81 Medien aus der EU gesperrt wurden - darunter auch orf.at und oe24 - und vor einigen Wochen die ORF-Korrespondentin Maria Knips-Witting des Landes verwiesen wurde, hat das Außenministerium der Russischen Föderation am Mittwoch (26. Juni) auch der Leiterin des ORF-Korrespondentenbüros Moskau, Carola Schneider, die Akkreditierung entzogen.

Das öffentlich-rechtliche Medienunternehmen teilte in einer Stellungnahme mit: "Die russischen Behörden haben Carola Schneider aufgefordert, zeitnah das Land zu verlassen. Der ORF nimmt die Entscheidung Russlands zur Kenntnis, kann diese jedoch überhaupt nicht nachvollziehen." Schneider habe seit vielen Jahren höchstkompetent aus Moskau berichtet und stets alle russischen Gesetze eingehalten, so der ORF. Die jetzige Maßnahme könne nur als Willkürakt gegenüber unabhängiger Berichterstattung interpretiert werden.

Knips-Witting und Schneider sollen laut dem Unternehmen weiterhin über Russland berichten, vorerst jedoch aus der Auslandsredaktion in Wien. Der ORF protestiert gegen die Vorgangsweise Russlands und will nun neue Akkreditierungen für andere Journalist:innen beantragen.

www.orf.at

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