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Bank Austria Future Talk besprach, wie neue Technologien soziale Beziehungen beeinflussen

Hochkarätige Expert:innen aus unterschiedlichen Bereichen fanden zusammen, um darüber zu sprechen, wie sich technologischer Fortschritt auf das Gefühl der Einsamkeit auswirkt und wie die Digitalisierung genutzt werden kann, ohne das Miteinander zu vernachlässigen. 

Immer mehr Menschen fühlen sich trotz technologischer Fortschritte und permanenter Vernetzung einsam. Besonders gefährdet sind Menschen über 65 Jahren und Personen aus unteren Einkommensschichten. Doch das Gefühl, nicht genügend eingebunden zu sein, ist sozialer Natur, und zieht sich durch alle Bevölkerungsschichten. Zudem belegen immer mehr Studien die negativen Auswirkungen von Einsamkeit auf die mentale und physische Gesundheit. 

Über das Thema gesprochen wird allerdings nach wie vor zu wenig. Daher rückten die Teilnehmer:innen des Bank Austria Future Talks Einsamkeit in den Fokus und diskutierten darüber, wie technologische Fortschritte dieses Gefühl beeinflussen und wie die Digitalisierung genutzt werden kann, ohne soziale Bindungen zu vernachlässigen.

Die richtige Balance

Robert Zadrazil, Country Manager Österreich der UniCredit, steht der Digitalisierung positiv gegenüber. Er sieht sie als Errungenschaft, die das Leben effizienter und besser macht. Gleichzeitig spricht er sich aber auch für die gesunde Balance zwischen Online- und Offline-Zeit aus und mahnt zum achtsamen Umgang mit sozialen Medien. Diese Balance versuche auch die Bank zu bewahren, indem im täglichen Geschäft viele unterschiedliche Kommunikationskanäle angeboten werden wie Videoberatung. 

Einsamkeit kann jede:n treffen

Die Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie, Karin Gutierrez-Lobos, betont, dass Einsamkeit nach wie vor in unserer Gesellschaft ein Tabu-Thema ist und es deshalb schwierig sei, betroffenen Menschen zu erkennen und zu erreichen. Einsamkeit könne jede:n im Laufe des Lebens treffen. Schädlich sei es vorwiegend dann, wenn sie zum chronischen Zustand wird. Gutierrez-Lobos sieht letztendlich das Fehlen von Berührungen als wesentlichen Punkt für die Entstehung von Einsamkeit an – etwas, das digitale Kontakte nicht ersetzen können.

Allein sein ist nicht gleich einsam sein

Einen weiteren Blickwinkel eröffnet die Projekt- und Teamleiterin der Caritas Wien Initiative "Plaudernetz" Flora Gall. Sie erklärt, man müsse zwischen Allein-Sein-Wollen und Einsamkeit beziehungsweise sozialer Isolation unterscheiden. "Einsamkeit ist ein subjektives Gefühl. Man kann sich auch dann einsam fühlen, wenn man umgeben von Menschen ist, aber sich nicht verstanden fühlt."  Daher plädiert sie für einen niedrigschwelligen Zugang zu Hilfsangeboten wie "Plaudernetz", um Austausch und Kontakt zu anderen Menschen zu finden. 

Der Einfluss Sozialer Medien

Ebenfalls Thema war die Rolle der Sozialen Medien. Die Kommunikationswissenschaftlerin und Assistenzprofessorin Kathrin Karsay von der Universität Wien betonte deren Bedeutung in der Debatte um Einsamkeit. Vor allem Jugendliche seien aufgrund unrealistischer (Körper-) Ideale und bearbeiteter Bilder besonders gefährdet, das Gefühl zu haben, nicht dazuzugehören – bei marginalisierten Personen sei dieser Effekt sogar noch stärker. Allerdings sei nicht etwa die "Handysucht" das Problem, sondern die konsumierten Inhalte. Daher appelliert sie an die Eltern, in Bezug auf Mediennutzung eine Vorbildfunktion einzunehmen. 

Tabus brechen

Schlussendlich sind sich die Bank Austria Future Talk Teilnehmer:innen einig, dass über das Thema Einsamkeit noch mehr gesprochen werden muss, um so das gesellschaftliche Tabu zu brechen. Notwendig seien daher zum einen Medienkompetenz, zum anderen die bewusste Nutzung des Handys. Aber auch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen online und offline spiele eine Rolle, um sich die Vorteile der Digitalisierung zunutze machen zu können und gleichzeitig physische zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen. 

Einen Eindruck der Zusammenkunft können Sie sich hier machen. 

www.futuretalk-austria.at

www.bankaustria.at 

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