Kündigungswelle
Die "Krone" entlässt 40 Mitarbeiter

| 23.05.2024

Die Kündigungswelle in der heimischen Medienlandschaft greift weiter um sich. Ein Sozialplan soll erarbeitet werden.

Nach dem Standard (LEADERSNET berichtete) und dem Kurier (LEADERSNET berichtete) trifft die Kündigungswelle nun auch Österreichs größte Tageszeitung. "Chefredaktion, Geschäftsführung und Betriebsrat haben heute alle Mitarbeitenden der Krone Verlag KG über einen Stellenabbau informiert", heißt es in einer Aussendung.

Rund 40 Jobs vor allem in der Redaktion sollen von dieser Maßnahme betroffen sein. Die Redaktion der Krone mit allen Bundesländerredaktionen dürfte bisher an die 300 Jobs umfassen. Mit dem Betriebsrat sei ein Sozialplan vereinbart worden, einvernehmliche Auflösungen von Dienstverhältnissen würden angestrebt, wurde betont.

Finanzkraft sicherstellen

Durch den Schritt soll die nötige Finanzkraft sichergestellt werden, "um weiter erfolgreich zu sein und um die Integration von Print und Digital voranzutreiben, um Investitionen in die Zukunft des Unternehmens zu ermöglichen", ließ die Krone-Chefredaktion wissen. Als Vorhaben wurden insbesondere digitale Transformation, Ausbau von Paid-Content- und Plattform-Angeboten und Investitionen in die Technik und einen neuen Newsroom genannt.

"Überaus ernste Entwicklung"

Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) reagierte auf dem Fuße - und mit Sorge auf die heute bekanntgewordenen Restrukturierungsmaßnahmen bei der Kronen Zeitung und den damit verbundenen Personalabbau.

"Das ist ein Teil einer überaus ernst zu nehmenden Entwicklung, von der alle Medienhäuser in Österreich gleichermaßen betroffen sind und vor der Verband schon seit Längerem warnt", sagt VÖZ-Geschäftsführer Gerald Grünberger. Aufgrund der Verwerfungen auf dem Werbemarkt zugunsten der Big-Tech-Plattformen werde es immer schwieriger, professionellen redaktionellen Journalismus zu finanzieren, so der VÖZ-Geschäftsführer. Ähnliches hatte der Verband Österreichischer Privatsender (VÖP) erst kürzlich betont (LEADERSNET berichtete).

Gründberger plädiert vor diesem Hintergrund für ein umfassendes Maßnahmenpaket für die heimische Medienbranche: "Wir brauchen dringend eine deutliche Aufstockung sowohl der Qualitätsjournalismusförderung als auch der Förderung für die digitale Transformation. Zudem muss es endlich Erleichterungen für den Vertrieb gedruckter und digitaler Zeitungsprodukte sowie entscheidende Weichenstellungen im Kollektivvertragsrecht für Redakteurinnen und Redakteure geben."

www.krone.at

leadersnet.TV