Das Schwestermodell des Porsche Macan hätte eigentlich bereits vor zwei Jahren starten sollen. Nun sind die (Software-)Probleme beseitigt und das Elektro-SUV kann an den Start rollen.
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Wenige Wochen nachdem Porsche den rein elektrischen Macan präsntiert hat (LEADERSNET berichtete), enthüllte nun Audi dessen Schwestermodell, den Q6 e-tron. Wie berichtet, teilen sich die beiden elektrischen SUVs die neue Premium Platform Electric (PPE) und hätten eigentlich bereits vor rund zwei Jahren auf den Markt kommen sollen. Doch aufgrund von großen Problemen bei der Software-Entwicklung bei der VW-Konzerntochter Cariad, die dem Vernehmen nach sogar dem ehemaligen Boss Herbert Diess seinen Job gekostet haben sollen, haben sich im gesamten Konzern mehrere Projekte und diverse neue Modelle zeitlich nach hinten verschoben. Auch die "PPE", auf der künftig so ziemlich alle Stromer der hochpreisigen Konzernmarken - von Audi über Porsche bis zu Bentley - basieren, war davon betroffen. Doch nun scheinen die Probleme überwunden zu sein.
Deshalb hält Audi auch an seinem Plan, bis 2027 Elektrofahrzeuge in allen Kernsegmenten anzubieten, fest. "Der Q6 e‑tron auf der neuen PPE-Plattform ist der nächste Technologiesprung in der elektrischen Premiummobilität für unsere Kund:innen", sagte Gernot Döllner, Vorstandsvorsitzender der Audi AG, anlässlich der Weltpremiere im Ingolstädter Stammwerk. "Die PPE zeigt, wie wir innerhalb des Volkswagen Konzerns Kompetenzen bündeln und so Elektromobilität skalierbar machen."
Wie Porsche, bietet Audi das Elektro-SUV zunächst in zwei Leistungsstufen, die jeweils über Allradantrieb (ein E-Motor pro Achse) verfügen, an. Beide Versionen setzen auf eine neu entwickelte Lithium-Ionen-Batterie mit einer Gesamtbruttokapazität von 100 kWh (94,9 kWh netto). Dank dieser soll der Stromer eine Reichweite von bis zu 625 Kilometern (WLTP) schaffen. Der Q6 e‑tron quattro bietet eine Systemleistung von 285 kW (388 PS) und der SQ6 e‑tron wirft inklusive Zusatzfunktion sogar 380 kW (490 PS/517 PS) in die Waagschale. Von 0 bis 100 km/h beschleunigt die schwächere Version in 5,9 Sekunden, die stärkere in 4,3 Sekunden von null auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 210 beziehungsweise 230 km/h. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen Audi zufolge noch zwei Modelle mit Heckantrieb folgen, die auch günstiger sein werden. Während ein Modell auf Effizienz und Reichweite ausgelegt sein werde, markiere das andere Modell den Einstieg in die Baureihe, so der Hersteller.
Besonders stolz sind die Entwickler:innen auf die Ladeleistung. Dank der 800-Volt-Technik sind an entsprechenden Schnellladesäulen bis zu 270 kW möglich. So lassen sich laut Audi im Idealfall in zehn Minuten bis zu 255 Kilometer Reichweite nachladen. In 21 Minuten soll der "State of Charge" (SoC) von 10 auf 80 Prozent steigen. Audi setzt dabei auf ein intelligentes und prädiktives Thermomanagement. Was bei Tesla bereits seit Jahren gang und gäbe ist, beherrscht nun auch der Q6 e-tron: Ausgestattet mit Plug & Charge, autorisiert sich das SUV an kompatiblen Ladesäulen beim Einstecken des Ladekabels selbst und schaltet den Ladevorgang an der Säule frei. Die Abrechnung erfolgt ebenfalls voll-automatisch - ein lästiges Hantieren mit unterschiedlichen Ladekarten oder Apps ist somit hinfällig. An Wallboxen ist ein AC-Laden mit bis zu 11 kW möglich, was nicht herausragend ist. Hier schaffen einige Konkurrenzmodelle bereits 22 kW.
Wichtig für die hohe Reichweite sei auch die weiterentwickelte Rekuperation, so Audi. Rund 95 Prozent aller im Alltag anliegenden Bremsvorgänge sollen sich darüber abwickeln lassen, wobei der Q6 e‑tron mit bis zu 220 kW rekupiert und die Batterie entsprechend stark nachlädt.
Abmessungen und Design
Mit einer Länge von 4.771 mm (90 mm länger als der Q5), einer Breite von 1.939 mm und einer Höhe von 1.648 mm ist der Stromer im Segment der Mittelklasse-SUVs angesiedelt. Dort trifft er u.a. auf Konkurrenten wie den BMW ix3, das Tesla Model Y oder den Jaguar I-Pace. Optisch ist der Q6 e-tron auf den ersten Blick als Audi zu erkennen. Die aufrechte Front mit dem geschlossenen, dreidimensional wirkenden Singleframe und die seitlichen Lufteinlässe werden von einer Maske in Silber oder Schwarz eingefasst. Bei der Beleuchtung gibt es zwei Ebenen - das Tagfahrlicht ist oben angesiedelt, die Hauptscheinwerfer darunter. Serienmäßig ist beim Q6 e-tron LED-Technik verbaut, optional bietet Audi Matrix-LED-Technologie an. Ein Highlight sind die Individualisierungs-Möglichkeiten der Leuchtengrafik. Abhängig von der Ausstattung gibt es bis zu acht digitale Lichtsignaturen. In der Seitenlinine fallen die kurzen Überhänge, die weit ausgestellte "Schultern" sowie die flach geneigten D‑Säulen auf. Eine Charakterlinie, die von den Rückleuchten bis in die Türen des Fonds verläuft, soll den oberen Bereich der sogenannten "quattro-Blister" betonen.
Das eingezogene Heck wirkt stämmig, aber nicht übertrieben sportlich. Hingucker sind die durchgehenden OLED-Rückleuchten. Sie vereinen 360 leuchtende Dreiecke, die nicht nur die Darstellung verschiedener Leuchtgrafiken ermöglichen, sondern beispielsweise auch Warndreiecke anzeigen können. So können beispielsweise Radfahrer:innen vor aussteigenden Passagieren oder hinterherfahrende Autofahrer:innen bei einer Notbremsung gewarnt werden. Besonders stolz sind die Entwickler:innen auch auf das aktive Rücklicht. Hier gibt es statt einer fixen bzw. statischen Grafik, OLED-Dreiecke, die ganz sanft wabern und funkeln. Der hinterherfahrende Verkehr soll dadurch nicht abgelenkt werden. Den gegenteiligen Zweck verfolgt das sogenannte "Auffahrlicht". Fährt ein anderes Fahrzeug dem Q6 e-tron zu dicht auf, macht er sich mit einem besonders hellen Licht, einer Art Stopp-Signal, bemerkbar.
Dank eines Radstands von knapp 2,90 Meter verspricht der Q6 e-tron fürstliche Platzverhältnisse auf allen fünf Plätzen. Das Kofferraumvolumen sollte die meisten Alltagsaufgaben ebenfalls problemlos meistern. 526 Liter passen ins hintere Ladeabteil. Darüber hinaus gibt es unter der vorderen Haube einen "Frunk" mit 64 Liter Volumen, wo beispielsweise das Ladekabel problemlos verstaut werden kann. Wer die Rücksitzbank umlegt (Verhältnis 40:20:40), bekommt ein maximales Volumen von 1.529 Litern.
Beim Cockpit geht Audi einen völlig neuen Weg. Hier gibt es nun ein zusammenhängendes gebogenes Display, das aus einem 11,9 Zoll großen Kombiinstrument hinter dem Lenkrad und einem 14,5 Zoll großen Touchscreen rechts daneben besteht. Für die Beifahrerseite bietet Audi optional ein 10,9 Zoll großes Display an, auf dem u.a. Filme gestreamt werden können. In der Basisvariante ist dort eine schwarze Hochglanzfläche zu sehen - ähnlich machen das auch Mercedes und Porsche. Neben dem neuen Layout verpasst Audi dem Q6 e-tron auch eine neue Infotainmentplattform, die auf dem Google-Betriebssystem Android Automotive basiert. Inhalte werden mittels Over-the-Air-Updates aktualisiert. Audi connect Dienste und der weiterentwickelte, serienmäßige e-tron Routenplaner bleiben damit auf dem neuesten Stand. Apps wie beispielsweise Youtube sind über den Store für Drittanbieter-Apps verfügbar, der direkt in das System eingebunden ist und kein Smartphone für die Nutzung voraussetzt.
Das optionale Augmented Reality Head-up-Display reflektiert eine geneigte Bildebene über die Windschutzscheibe zur fahrenden Person und zeigt relevante Informationen wie beispielsweise Geschwindigkeit, Verkehrszeichen, Assistenz- und Navigationssymbole. Laut Audi soll dabei der Eindruck entstehen, als würden die gezeigten Elemente in bis zu 200 Meter Entfernung schweben. Das Sichtfeld für die Augmented-Reality-Inhalte würde aus der Fahrerperspektive einer Diagonalen von etwa 88 Zoll entsprechen.
Mithilfe des selbstständig lernenden Sprachassistenten, dem Audi Assistant, sollen sich zahlreiche Fahrzeugfunktionen (Klima, Fenster, Sitzheizung, etc.) steuern lassen. Der digitale Assistent mit KI-Unterstützung sei tief in das Fahrzeug integriert und wird erstmals mittels eines Avatars im zentralen Touchdisplay des MMI und im Augmented Reality Head-up-Display dargestellt. Audi zufolge soll er vom Start weg mehr als 800 Sprachbefehle erkennen.
Abschließend bleiben noch zwei Fragen: "Wann geht es los?" und "Wie viel kostet der Spaß?". Eine können wir bereits beantworten. Laut Audi sollen die Auslieferungen an Kund:innen im Sommer 2024 starten. Die österreichischen Preise für den Q6 e‑tron und der SQ6 e‑tron werden hingegen erst zum Marktstart bekannt gegeben. Doch hier kann man sich an Deutschland orientieren. Dort liegt der Einstiegspreis des Q6 e-tron quattro bei 74.700 Euro, den SQ6 e-tron quattro gibt es im Nachbarland ab 93.800 Euro.
Ilse Koinig, Leiterin Werbung Aiport Media am Flughafen Wien, spricht im LEADERSNET-Interview u.a. über den Umfang des Produktportfolios, zielgruppenspezifische Positionierung und die eigene Werbe-Vision. Zudem erklärt sie, wie man auf eine Kontaktzahl von 40 Millionen kommt.
Der Medienmanager steigt in den Vorstand der ProSiebenSat.1 Media SE auf und geht deshalb nach München. In Österreich wird die Geschäftsführung der Sendergruppe neu zusammengestellt und besteht künftig aus drei Personen.
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