Insolvenz angemeldet
Zukunft von Benkos Prestigeprojekt "Lamarr" ist ungewiss

| Redaktion 
| 04.02.2024

Nach der Pleite der KaDeWe-Gruppe ist der Insolvenzantrag bereits erwartet worden. Wie es mit dem Luxus-Kaufhaus auf der Mariahilfer Straße weitergeht, lässt sich noch nicht abschätzen. Einige Vorschläge gibt es bereits.


Der KSV1870 gibt bekannt, dass die Mariahilfer Straße 10 bis 18 Immobilien GmbH (Kaufhaus Lamarr), ein Konkurs­ver­fahren am Handels­ge­richt Wien bean­tragt hat. Der KSV1870 rechnet mit einer raschen Verfah­rens­er­öff­nung durch das Insol­venzge­richt.  Auf einer Gesamtfläche von 7.377 m² sollte René Benkos Vorzeigeprojekt entstehen, ein Luxuskaufhaus samt angeschlossenem Hotel. Der Abschluss der Bauarbeiten und die Eröffnung des Kaufhauses war ursprünglich für das zweite Halbjahr 2025 geplant.

LEADERSNET war vergangenen Sommer noch bei der Dachgleichen-Feier dabei und sprach mit den Verantwortlichen u.a. über den Baufortschritt, geplante Shops und Restaurants, den Eröffnungstermin sowie die Namensgeberin. Das neue Luxus-Kaufhaus, benannt nach der Hollywood Schauspielerin Hedy Lamarr, sollte auf 20.000 Quadratmetern Verkaufsfläche Traditionsbewusstsein mit modernem Lebensgefühl verbinden. Ein halbes Jahr später droht durch die Signa-Pleite nun das Aus. Bereits seit Dezember 2023 wurde dort nicht mehr gebaut.

Schulden von 276,5 Millionen

Die Bankverbindlichkeiten belaufen sich nach Angaben der Signa auf ca. 260 Millionen Euro, die Lieferantenverbindlichkeiten sollen sich auf weitere ca. 16,5 Millionen Euro belaufen. Von der Insolvenz sollen ca. 77 Gläubiger:innen betroffen sein.

Die hinter dem Prestigeprojekt stehende insolvente "Mariahilfer Straße 10-18 Immobilien GmbH“ gehört laut Firmenbuch zu je 50 Prozent der Signa Prime Capital Invest GmbH und der Skyred Holding 9 mit Sitz in Luxemburg. Hinter der Skyred Holding 9 steht die thailändischen Central Group.

Als Betreiber des Lamarr war die KaDeWe Gruppe vorgesehen, die ebenfalls zur Signa und Central Group gehört. Die KaDeWe Gruppe  musste die Woche Insolvenz anmelden (LEADERSNET Deutschland berichtete).

Wie geht es weiter?

Wie es mit dem Lamarr weitergeht, ist noch unklar. Sollte es nicht von Signas thailändischem Partner übernommen werden, würden laut Widmung mehrere (gewerbliche) Alternativen umsetzbar sein. So wären Büroflächen genauso denkbar wie ein Hotel oder ein Studentenwohnheim - jeweils auch in Mischform. Die Bezirks-SPÖ (Neubau) hat sich am Sonntag auf X (vormals Twitter) für eine soziale Nutzung ausgesprochen. Dafür bräuchte es jedoch eine Umwidmung. Ein entsprechender Antrag solle jedenfalls bei der nächsten Gemeinderatssitzung eingebracht werden. 

Auf dem Dach der Mariahilfer Straße 10 bis 18, also dem geplanten "Lamarr", ist auch ein öffentlicher Dachpark geplant. Dieser sei ein unumstößlicher Teil der Baugenehmigung zwischen Stadt Wien und Eigentümer, heißt es von den Grünen aus dem Bezirk Neubau. 

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