Das Herbstgold Festival will uns heuer "verführen"

Vom 11. bis 22. September 2024 lädt Intendant Julian Rachlin anerkannte Künstler:innen nach Eisenstadt, darunter Sir Bryn Terfel, Martha Argerich, Gautier Capuçon und Schauspieler Karl Markovics.

Das Herbstgold Festival lockt seit 2017 internationale musikalische Größen ins Burgenland. 2021 übernahm Julian Rachlin die Intendanz und verantwortet mittlerweile die achte Ausgabe des Festivals. Vom 11. bis 22. September 2024 lädt der Geiger und Dirigent anerkannte Künstler:innen nach Eisenstadt, darunter Sir Bryn Terfel, Martha Argerich, Gautier Capuçon und Schauspieler Karl Markovics. Das Philharmonia Orchestra London sowie das Jerusalem Symphony Orchestra werden erstmalig live in Eisenstadt zu erleben sein.

"Künstlerische Hypnose"

Im Rahmen der Programmpräsentation in Wien verriet der Intendant, was es mit dem diesjährigen Motto "Verführung" auf sich hat: "Als Künstler:in ist es unser Ansporn, das Publikum in unterschiedliche Sphären zu entführen – sowohl emotional als auch intellektuell. Musik ist ein Akt der Verführung – gleichsam einer künstlerischen Hypnose. Dies stellt die Voraussetzung für unvergesslichen Musikgenuss dar – Musik lebt von der Energie, die sie dem Publikum entlockt und die uns die Zuhörer:innen im Konzertsaal wiederum zurückgeben."

Musikalisches Feuerwerk zur Eröffnung

Das Eröffnungskonzert am 11. September wartet mit Klavierlegende Martha Argerich und Camille Saint-Saëns "Karneval der Tiere" auf. Zusammen mit Iddo Bar-Shai als Eichhörnchen jagt die Pianistin gemeinsam über die Tasten und die Schauspielerin Annie Dutoit-Argerich erzählt. Das Chamber Orchestra of Europe fesselt an diesem Konzertabend mit zwei weiteren Sinfonien von Joseph Haydn: Sinfonie Nr. 82 und Sinfonie Nr. 100. Das zweite Konzert des Residenzorchesters findet unter der Leitung von Julian Rachlin am 14. September statt. Nach dem 5. Klavierkonzert von Beethoven mit dem Klaviermagier Yefim Bronfman steht an jenem Abend Tschaikowskis 4. Sinfonie auf dem Programm. 

Dichtes Programm

Das Janoska Ensemble ist fester Bestandteil des Festivals und gastiert am 12. September mit den "100 Gipsy Violins" im Haydnsaal. Intendant Julian Rachlin will auch Kammermusiker ins Festival einbringen. Für den 19. September hat er mit Sarah McElravy, Claudio Bohórquez, Itamar Golan, Dominik Wagner, Andrzej Cieplinski und Etienne Boudreault ein Sextett bzw. Septett zusammengestellt. 

Am 21. und 22. September steht der Spiritus Rector von Herbstgold am Pult zweier Spitzenorchester ab: Rachlin leitet das Philharmonia Orchestra London und ist ebenso Solist in Mendelssohns Violinkonzert op. 64. In den Konzertabend am 21. September führt die Ouvertüre von Mozarts Le nozze di Figaro und in die Nacht entlässt Mendelssohns sogenannte "Schottische" Sinfonie Nr. 3. Das Finale bestreitet der Intendant gemeinsam mit dem Franzosen Gautier Capuçon und dem Jerusalem Symphony Orchestra. 

Sowohl die russische Pianistin Polina Osetinskaya als auch Sir Bryn Terfel haben 2024 ihre Herbstgold-Premiere. In einem Recital am 14. September gibt die Pianistin Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert und Frédéric Chopin zum Besten. Der international gefeierte Waliser Bass-Bariton Sir Bryn Terfel sang 2023 bei der Krönung von König Charles III. in der Westminster Abbey ein Kyrie auf Walisisch. Für Eisenstadt hat er am 13. September ein Programm mit Liedern zusammengestellt.

Mit Spannung wird zudem das erstmalige Mitwirken des Schauspielers Karl Markovics erwartet, der sich in verschiedenen Funktionen in das Festival einbringt. Für den 15. September hat Markovics einen Abend konzipiert, der verbotene Musik der NS-Zeit in den Mittelpunkt rückt. Mehr als 200 Komponisten wurden von den Nationalsozialisten verfolgt und zur Flucht gezwungen, Dutzende sind nie aus Konzentrationslagern zurückgekehrt. Schauspieler Karl Markovics wird einige von diesen einstmals verbotenen Meisterwerken präsentieren. Es wirken ferner mit: Boris Brovtsyn, Andrey Baranov, Amihai Grosz, Boris Andrianow, Itamar Golan sowie Wenzel Fuchs. 

Barockschloss als Festival-Schauplatz 

Auch 2024 wird das Barockschloss wieder als Festival-Schauplatz erstrahlen. Klassik-Aufführungen von großen Orchesterkonzerten über Klavier-Rezitals bis zum Liederabend, zur Kammermusik und zu literarisch-musikalischen Programmen, ergänzt um Abende mit Jazz, Balkan- oder Weltmusik erwarten das Publikum. Wie in den Jahren zuvor wird es wieder thematisch passende Kunstinstallationen von NOW Esterhazy Contemporary im Schlossquartier geben. 

"Die Besucherzahlen bestätigen, dass wir mit dem Festival-Format den Puls der Zeit getroffen haben. Ich danke Julian Rachlin für eine erneut abwechslungsreiche Programmierung und blicke freudig auf die 'Verführung' 2024. Gemeinsam mit anderen Kulturformaten nimmt Esterhazy mittlerweile einen fixen Bestandteil in der internationalen Kunst- und Kulturszene ein und lockt jährlich hunderttausende Besucher aus dem In- und Ausland in das Burgenland", sagte Stefan Ottrubay, Vorsitzende der Esterhazy Privatstiftung, im Rahmen der Programmpräsentation.

LEADERSNET war bei der Programmpräsentation vor Ort, Eindrücke finden Sie hier und hier. 

www.herbstgold.at

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