Nachhaltigkeit ist das Schlagwort der Stunde. Neben Diskussionen über Flugverkehr und Benziner-Aus wird dabei oft vergessen, dass auch IT und die vielen Geräte, die wir in einer immer stärker vernetzten Welt jeden Tag nutzen, eine wichtige Rolle in der globalen Emissionsreduktionsagenda einnimmt. Daher ist es auch kaum verwunderlich, dass das Konzept der nachhaltigen Informationstechnologie immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Verantwortung übernehmen
Eine von Cisco im Oktober 2023 in Österreich durchgeführte Studie zeigt, dass 67 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass hierzulande zu wenig auf nachhaltige IT geachtet wird. 82 Prozent der Österreicher:innen erwarten sich zudem, dass Unternehmen mehr Verantwortung übernehmen und ihre IT nachhaltiger gestalten. "Nachhaltigkeit ist ein Thema, das uns alle angeht. Ich sehe hier auch stark Unternehmen in der Verantwortung. Je nach Entscheidung kann Technologie einen positiven Beitrag für Gesellschaft und Umwelt leisten", sagt Cisco Österreich Geschäftsführer Hans Greiner und fügt hinzu: "Wir brauchen branchenübergreifend deutlich mehr IT-Know-how und gleichzeitig müssen die Branchen stärker die eigenen digitalen Möglichkeiten verinnerlichen. Hier gibt es in Österreich noch Luft nach oben."
Hochkarätige Diskussionsrunde
Bei einem Cisco-Expertentalk mit dem Thema "Nachhaltige IT, wie geht das?" innerhalb der Digital Days Vienna diskutierte Hans Greiner gemeinsam mit Andreas Hladky, Partner und Bereichsleiter Digital Consulting bei PwC Österreich, Claus Haiden, Bereichsleiter für Product Operations im Bundesrechenzentrum und Maria Kirschner, Vice President und Country General Manager bei Kyndryl Alps, darüber, warum heimische Unternehmen Verantwortung über ihren IT-CO2-Fußabdruck übernehmen sollten und welchen Beitrag Green IT in dieser Hinsicht leisten kann.
Innovation und Umweltschutz
Maria Kirschner fordert ein gesellschaftliches Umdenken: "Technologie ist nicht nur Motor für Innovation, sondern kann auch den Umweltschutz ankurbeln. Hierzu trifft die Verantwortung die gesamte Supply Chain – es ist ein holistisches Zusammenspiel und jede:r sollte Verantwortung übernehmen. ESG-Überlegungen sind bei Kyndryl ein integraler Bestandteil der Lieferkette und wir erwarten das auch von unseren Lieferant:innen."
In den letzten zehn Jahren hat sich aber auch das Bundesrechenzentrum mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt. "Für uns ist Green IT keineswegs ein neues Thema. Bereits seit über zehn Jahren setzen wir in unterschiedlichen Bereichen – vom Serverraum bis zum Mitarbeiterbüro – Maßnahmen um, um unsere Arbeit grüner zu machen. Und das mit Erfolg: So ist die Stromnutzung im BRZ bereits CO2-neutral und auch der Gesamtstromverbrauch des BRZ konnte um mehr als die Hälfte gesenkt werden. Wir sind stolz, dass wir beim BRZ nicht nur über Green IT sprechen, wir leben sie schon längst", so Claus Haiden, Bereichsleiter für Product Operations im Bundesrechenzentrum.
Dass die heimischen Unternehmen immer mehr auf "Green IT" setzten ist sich auch Andreas Hladky von PwC Österreich sicher. Sie haben laut dem Experten erkannt, dass nachhaltige IT nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Vorteile bietet.
Mehr IT-Know-how ist nötig
Über die Wichtigkeit von Nachhaltigkeit waren sich alle Diskutant:innen einig, was es jedoch in Zukunft braucht, um das Potenzial auszuschöpfen, sei deutlich mehr IT-Know-how in den heimischen Geschäftsfeldern. "Wir verbessern die Energieeffizienz unserer Lösungen laufend – vom Rechenzentrum, übers Netzwerk bis zu Endgeräten. So helfen wir unseren Kunde:innen, ihre IT nachhaltiger zu betreiben und ihre Emissionen zu reduzieren", so der Cisco-Chef. Greiner meint abschließend: "Ich wünsche mir ein nachhaltiges Bewusstsein in der Gesellschaft und bei Unternehmen, sodass Green IT als Chance begriffen wird. Österreich hat das Potential Rolemodel im Bereich Green IT für viele andere EU-Länder zu sein. Wir können dies schaffen – aber nur gemeinsam."
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