Das Handelsunternehmens Billa und BirdLife Österreich riefen gemeinsam die Initiative Blühendes Österreich ins Leben. In der ersten Strategieperiode von 2015 bis 2022 konnten schon einige Projekte umgesetzt werden, also zog man nun Zwischenbilanz. "Unsere Erde ist im Ausnahmezustand. Wir befinden uns mitten im sechsten Massenaussterben der Erdgeschichte. Doch es gibt ernsthafte Bemühungen, diese Entwicklung zu stoppen und ich bin stolz, dass wir mittels unserer vielfältigen Projekte Teil davon sind!", sagt Gábor Wichmann, Geschäftsführer BirdLife Österreich und Vorstand Blühendes Österreich.
Blühendes Österreich und BirdLife Österreich wollen mit ihrer Strategie "Auf dem Weg zu einem naturpositiven Österreich 2023-2030. Gemeinsam für Biodiversität & Naturschutz“ die globale Initiative "The Nature Positive Initiative" stärken. Diese vereinigt Unternehmen, Wissenschaftsinstitute und gemeinnützige Organisationen wie BirdLife International oder das World Business Council on Sustainable Development, naturepositive.org.
Zwischenbilanz
Blühendes Österreich gibt an, die quantitativen als auch die qualitativen Ziele der Strategieperiode 2015-2022 erreicht und zum Teil sogar überfüllt zu haben: Laut eigenen Angaben hat man 235 Partner:innen aus Landwirtschaft, Biodiversität, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Bildung unterstützt. So soll man im Naturschutzbereich mit den finanzierten Projekten eine Biotopwirkung von knapp 1.100 Hektar erzielt haben.
Von finanzierten Naturschutzprojekten sollen 34 Brutvogelarten auf der Roten Liste (z.B. Bekassine, Braunkehlchen, Wachtelkönig), 235 vom Aussterben bedrohte Pflanzen (z.B. Helmknabenkraut, Langblättriger Sonnentau, Haar-Federgras), 28 von 65 gefährdeten Lebensraumtypen (z.B. Trockenrasen, Moore, alpine Auwälder) profitiert haben. Beim Citizen Science-Projekt "Schmetterlinge Österreichs" haben 24.000 registrierte Freiwillige 730.000 Schmetterling gemeldet.2022 gewann Blühendes Österreich mit fünf Partner:innen und BirdLife Österreich den NATURA 2000 Award der Europäischen Kommission.
Robert Nagele, Vorstand Billa AG, unterstreicht die Wichtigkeit der Initiative: "Seit Oktober 2023 bin ich im Vorstand der Billa Stiftung Blühendes Österreich, worauf ich sehr stolz bin. In meiner über 25-jährigen Tätigkeit im Management von Billa habe ich in meinem Verantwortungsbereich bereits viele Themen, die ein Anliegen für Blühendes Österreich sind, umgesetzt, z.B. Blühwiesen bei den Filialen, Insektenhotels sowie nachhaltiges Bauen. Mich bewegen alle Themen rund um nachhaltiges Leben und Wirtschaften nicht nur beruflich, sondern auch persönlich sehr stark, denn die Biodiversitätskrise und das Aussterben von Arten gehören zu den größten Bedrohungen für unseren Planeten."
Zielsetzungen
Blühendes Österreich will sich weiter für die Verschränkung von Biodiversitäts- und Klimaschutz einsetzen. Dazu hat sich die Stiftung gemeinsam mit ihren Partner:innen bis 2030 zwei Hauptziele gesteckt: Weitere 1.000 Hektar bedrohter Ökosysteme in Österreich erhalten und/oder verbessern sowie 10 Millionen Kontakte über digitale Kommunikation und Plattformen erreichen und sensibilisieren.
Christina Mutenthaler-Sipek, Geschäftsführerin Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH, unterstreichte: "Das AMA-Gütesiegel – vor allem das ab 2024 neu eingeführte für Getreide und folglich Brot und Gebäck – wird ein noch stärkeres Augenmerk auf die Unterstützung der Biodiversität durch unsere am AMA-Gütesiegel-Programm teilnehmenden Bäuerinnen und Bauern legen." Aufgrund der engen Verknüpfung zwischen Lebensmitteleinzelhandel, Lebensmittelproduktion und Biodiversität setzt Blühendes Österreich den Fokus auf die Zusammenarbeit mit Lieferant:innen der Stifterin Billa AG, insbesondere auf Erzeugergemeinschaften von Obst und Gemüse. Der Geschäftsführer der OPST Obst Partner Steiermark GmbH Martin Pfeiffer begrüßt dies: „Wir haben am österreichischen Apfelmarkt nahezu 20% Bio-Anteil, hier ist es uns gelungen mit allen Partner:innen in der Prozesskette die Konsument:innen zu überzeugen, dass jeder einen Beitrag leisten darf für die Lebensmittel-Erzeugung der nächsten Generation. Dies sollte uns auch mit dem Thema Biodiversität in Verbindung mit Ernährung gelingen.“
Auf der Fokus auf Insekten, insbesondere Schmetterlinge, wird 2023-2030 weiter vorangetrieben. So wird die Stiftung das Citizen-Science-Projekt "Schmetterlinge Österreichs" in Kooperation mit "Natur im Garten" weiterführen.
"Es war wohl noch nie so wichtig wie jetzt Initiativen und Projekte zu fördern, welche mit hoher Qualität, der nötigen Tiefe und vor allem mit ganz konkretem Impact auf die Fläche arbeiten. Nur mit solchen, sichtbaren Ergebnissen kann der so wichtige Wertwandel in unserer Gesellschaft gelingen", sagte Ruth Swoboda, Direktorin inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn und Mitglied Österreichischer Biodiversitätsrat.
LEADERSNET war bei der Pressekonferenz vor Ort, Eindrücke finden Sie in der Galerie.
www.bluehendesoesterreich.at
www.birdlife.at
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