Karin Strobl, die Leiterin der Konzernkommunikation und des Marketings von Energie AG, spricht im LEADERSNET-Interview über die neue Werbelinie des Konzerns und die angestrebte Klimaneutralität.
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LEADERSNET:Sehr geehrte Frau Strobl, welche Botschaften versuchen Sie durch Ihre Marke zu vermitteln?
Karin Strobl: Die Botschaft im Außenauftritt durch den neuen Claim "Energie. Aber Gut. Energie AG" ist die Verdichtung unseres Purpose, den wir mit der neuen Strategie erarbeitet haben. "Wir erschaffen eine fossilfreie Zukunft für unsere Kinder" ist eine Richtschnur, an der wir als Energie AG unser Tun und Handeln in Zukunft vermehrt ausrichten. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral und unabhängig zu sein. Eine riesige Aufgabe, die wir Schritt für Schritt angehen und auch umsetzen werden.
LEADERSNET:Eine neue Werbelinie soll den strategischen Fokus auf Klimaneutralität und Unabhängigkeit legen. Besonders in Anbetracht der großen Abhängigkeit von russischem Gas ist das eines der zentralen Themen der Gegenwart. Wie werden Sie das umsetzen?
Strobl:Unsere Strategie zielt eindeutig darauf ab, massiv in den Ausbau von Erneuerbarer Energie wie Wind, Wasser, Sonner und auch Biomasse zu setzen. Hier geht es auch darum, die Klimaziele der EU und der Bundesregierung zu erreichen. Nachhaltige und unabhängige Energie sind allerdings auch ganz starke Kund:innen-Wünsche. Wärmepumpen oder Photovoltaik-Anlagen werden von uns daher massiv in den Vordergrund gestellt. Der Ausbau der nachhaltigen Erzeugung - oder wie jetzt der Bau des Pumpspeicherkraftwerks Ebensee - dienen der Steigerung der Eigenerzeugung oder der Speicherung von Energie.
LEADERSNET:Wie unterscheidet sich die Markenstrategie der Energie AG von Mitbewerbern in der Branche?
Strobl:Im Markenprozess und in der neuen Markenpositionierung haben wir uns genau angesehen, wie sich andere Energieunternehmen in Österreich positionieren. Wir haben daher bewusst neue Suchfelder definiert, um uns vom Mitbewerb zu unterscheiden - nicht nur in der Bildsprache, sondern auch in der Tonalität. Daher haben wir der Mars-Kampagne eine – wie ich finde - richtig dosierte Portion Humor beigemengt.
LEADERSNET: In einem aktuellen Werbevideo "Unsere Erde ist nicht erneuerbar" setzen Sie auf Humor, um ein ernstes Thema zu bearbeiten. Wie kam es zu dieser Idee?
Strobl: Wir haben bewusst die grüne Markenwelt verlassen. Fast alle Energieversorger des Landes kommunizieren in Bild und Ton auf einer grünen Linie. Wasser, Wind und Wiese oder Sonnenuntergang wie Sonnenaufgang samt einer glücklichen Kundenpalette. Es gibt keine Differenzierung der Bilder. Auch große Konzerne kommunizieren mittlerweile fast ausschließlich in dieser Bilderwelt. Man kann sie daher kaum mehr voneinander unterscheiden. Das Konzept unserer neuen Kreativ-Agentur Sonntag war daher überzeugend, weil es diese Bilderwelt verlässt und uns auf den Mars versetzt: Mit einer gut dosierten Portion Humor, aber dennoch mit einer ernsten Aussage, schafft es diese Werbelinie, Aufmerksamkeit zu erzeugen. Ein echter Hingucker, wenn man so will.
LEADERSNET: Wie nutzt die Energie AG verschiedene Kommunikationskanäle, um ihre Markenbotschaften zu verbreiten?
Strobl: Die Mars-Kampagne ist eine 360-Grad-Kampagne. Die Energie AG hat ihren Nordstern für 2035 neu ausgerichtet und wird sich verändern – das darf man als der größte Energieanbieter im größten Industriebundesland auch einmal national erzählen. Wir haben mit der Webseite energieabergut.at ein neues elektronisches Kundenmagazin geschaffen, um dort für unsere Ziele mit Beiträgen zu werben und unsere strategische Ausrichtung abzubilden. Diese neue Webseite soll Mut wie Zuversicht vermitteln und setzt bewusst einen Kontrapunkt zur allgemeinen Tristesse.
LEADERSNET: Das erklärte Ziel der Energie AG ist es, bis 2035 klimaneutral und unabhängig zu werden. Wie wird das Unternehmen das schaffen?
Strobl: Neben dem Pumpspeicherkraftwerk in Ebensee, das mit einem Volumen von rund 450 Millionen Euro die größte Einzelinvestition in der Geschichte der Energie AG ist, werden wir bis 2035 zusätzlich 1,2 Terawattstunden Strom aus Photovoltaik, Windkraft und Wasserkraft erzeugen. Von den insgesamt geplanten vier Milliarden Euro an Investitionen in den kommenden elf, zwölf Jahren entfällt etwa die Hälfte auf den Ausbau der Stromnetze. Um den Claim nochmals zu bemühen, unser Ziel ist klar: "Energie. Aber Gut".
Zum bereits 63. Mal wurden die Kulturpreise des Landes Niederösterreich im Rahmen einer Gala im Festspielhaus St. Pölten verliehen. In acht Kategorien wurden 23 Preise vergeben.
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