Überraschendes Aus für das Restaurant Kelsen im frisch sanierten Parlament. Das Top-Lokal wurde erst Anfang des Jahres eröffnet und die Betreiber:innen Christine Friedreich (seit sieben Monaten nicht mehr im Unternehmen) und Thomas Hahn hatten eigentlich große Pläne, wie sie im LEADERSNET-Interview sagten. Doch die hohen Erwartungen haben sich offenbar nicht erfüllt. Geschäftsführer Thomas Hahn bestätigte nun gegenüber Gault & Millau die Schließung des Restaurants. Mittlerweile gibt es auch eine Stellungnahme auf der Homepage. Die Kantine ("Cantina") sowie das Bistro und Café würden aber weiterhin für Mitarbeiter:innen und Gäste des Parlaments offen bleiben.
Als Gründe für das Aus gibt Hahn u.a. den hohen Ressourceneinsatz sowie eine fehlende Auslastung an. So habe das Kelsen-Team zwar viele Veranstaltungen mit teils über 100 Gästen betreut, der zusätzliche Betrieb sei sich dann jedoch nicht mehr ausgegangen. Das Kelsen kredenzte unter Leitung von Küchenchef Paul Gamauf eine Gourmet-Küche auf hohem Niveau.
"Zielgerichteter Einsatz von Ressourcen"
"Es ist inspirierend zu sehen, wie das Kelsen sich etabliert und das gesamte Team sich kontinuierlich weiterentwickelt und auf die Bedürfnisse seiner Besucher:innen eingeht. Flexibilität und Anpassungsbereitschaft sind auch von uns gefordert. Die Nachfrage in Richtung Tagesgeschäft und Veranstaltungen zwingt uns, die vorhandenen Ressourcen noch zielgerichteter einzusetzen. Daher wird das Konzept des Fine Dining aufgegeben", heißt es in der Stellungnahme. Für das ganze Team sei es wichtig, das Hohe Haus und die Besucher:innen optimal zu betreuen. Daher sei diese Entscheidung schon im Sommer im Zuge eines Audits und nach Information an die Parlamentsdirektion getroffen worden, um den Fokus auf den parlamentarischen Tagesbetrieb und Veranstaltungen zu legen. "Die Anpassung des Angebots ermöglicht uns, die Kapazitäts- und Qualitätsanforderungen für Events und Meetings weiterhin bestmöglich zu erfüllen, sowohl in Bezug auf die Küche als auch beim Service", so Manfred Stockner, Küchendirektor des Kelsen.
Abendbetrieb für Individualgäste?
Im Rahmen der Sanierung des ehrwürdigen Hauses wurde auch die Gastronomie neu konzipiert. Benannt nach dem Schöpfer der österreichischen Bundesverfassung Hans Kelsen, hieß das Kelsen neben Parlamentarier:innen und Mitarbeiter:innen des Parlaments auch externe Gäste willkommen. Damit ist nun Schluss. Das nun geschlossene Restaurant, die "Cantina" und das Bistro sind im Dachgeschoß verortet, das Café Agora im Erdgeschoß.
Die Zukunft des eigentlichen Restaurants bleibt vorerst ungewiss. Thomas Hahn und sein Team erwägen laut dem Gault & Millau Bericht nach wie vor, ob sie weiterhin einen Abendbetrieb für Individualgäste anbieten werden. Bei "Cantina", Bistro und Café bleibt vorerst alles beim Alten.
www.kelsen.at
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