Wien Energie bringt neue E-Auto-Ladetarife: So sehen die Preise aus

| Tobias Seifried 
| 04.09.2023

Durch die Umstellung auf eine kWh-Abrechnung ist die tatsächlich geladene Energiemenge zu bezahlen und nicht die Länge der Ladezeit. In den Nachtstunden entfällt der Standzeitzuschlag.

Ende Juli hat die Wien Energie angekündigt, ihre Ladestationen für Elektroautos auf kWh-basierte Ladetarife umzustellen (LEADERSNET berichtete). Nun wurden die Details zur neuen Abrechnungsmethode vorgestellt. Eingeführt werden die verbrauchsbasierten Kilowattstunden-Tarife Anfang Oktober 2023. Bisher konnte mit den "Tanke Wien Energie"-Tarifen ausschließlich nach Ladezeit abgerechnet werden. Künftig können E-Auto-Fahrer:innen auch die neuen verbrauchsbasierten Tarife abschließen. Dann bekommen sie ihre geladene Energiemenge in Kilowattstunden (kWh) abgerechnet. Neben den neuen kWh-Tarifen bietet der Energieversorger auch weiterhin die Tarife mit Zeit-Abrechnung an.

"Wien hat das engmaschigste öffentliche Ladestellen-Netz in ganz Österreich. Doch neben der Infrastruktur braucht es auch einfache und verständliche Ladetarife. Daher ist es mir wichtig, dass Wien Energie nicht nur das bestehende Tarifangebot erweitert, sondern mit den neuen kWh-Tarifen auch eine transparente Verrechnung der geladenen Ökostrom-Mengen ermöglicht. So machen wir den Umstieg auf E-Mobilität noch komfortabler und treiben die Mobilitätswende in Wien voran", so Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.

Gleicher Preis für AC und DC

Bei den Preisen gibt es zwei Optionen: Die neuen E-Mobilitätstarife starten mit einem Einführungspreis von 0,48 Euro/kWh (Tarif "Tanke kWh Start" ohne Grundgebühr) bzw. 0,44 Euro/kWh (Tarif "Tanke kWh Plus" mit 5,90 Euro/Monat Grundgebühr) im Wien Energie-Netz. Der Preis ist an allen Wien Energie-Ladestellen derselbe, egal, ob an einem Schnelllader (DC) oder einer Normalladestation (AC) geladen wird. Das soll das Laden und die Kostenkontrolle vereinfachen. In der Wien Energie-Tanke-App sind sämtliche Ladevorgänge inklusive der entstandenen Kosten aufgelistet. Die Einführungspreise gelten ab 2. Oktober 2023 und bis zum 31. März 2024. Ab dann werden die Tarife halbjährlich jeweils zum 1. April und 1. Oktober angepasst - je nach Marktlage wird das Aufladen von E-Autos dann teurer oder günstiger.

"Unsere Kund:innen wünschen sich schon lange eine verbrauchsbasierte Verrechnung. Die rechtlichen Rahmenbedingungen in der Vergangenheit hatten die Einführung erschwert. Jetzt können wir die kWh-Tarife umsetzen und starten mit einem attraktiven Einführungspreis. Unsere kWh-Tarife sind aktuell das günstigste Angebot für E-Auto-Fahrer:innen im Wiener Raum", erklärt Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung.

Nachtstunden und Umstieg

Damit die Ladestationen tatsächlich nur für den Ladevorgang belegt und nicht als Dauer-Parkplatz genutzt werden, führt die Wien Energie einen Standzeitzuschlag ein. An den öffentlichen City-Ladestationen liegt dieser bei fünf Cent pro Minute ab der vierten Stunde (nach 180 Minuten). Ein durchschnittlicher Ladevorgang an öffentlichen Ladestationen sei dadurch ohne "Strafzahlung" möglich, so das Unternehmen. Zwischen 22.00 und 8.00 Uhr entfällt auch bei den kWh-Tarifen der Standzeitzuschlag komplett.

Laut eigenen Angaben informiert die Wien Energie aktuell ihre Tanke-Kund:innen per Post über die neuen Tarife. Bestandskund:innen können mit einem QR-Code im Brief ab sofort auf den neuen Tarif umsteigen, der ab Anfang Oktober gültig ist. Neukund:innen können die neuen Tarife ab 2. Oktober 2023 auf der Webseite wählen.

www.wienenergie.at/tanke

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