Wachsende Stromimporte lassen hohe Geldsummen ins Ausland fließen

| Redaktion 
| 09.08.2023

Studie der Österreichischen Energieagentur zeigt, dass die Nettostromeinfuhr in die Höhe schießt. Die Lösung könnte ein schneller(er) Ausbau der erneuerbaren Energie sein.

In den letzten Jahren hat die erneuerbare Stromerzeugung in Österreich stark zugenommen. Dies bedeutet, dass wir immer mehr Strom aus Quellen wie Sonnenenergie, Windenergie und Wasserkraft und weniger aus fossilen Brennstoffen wie Erdgas oder Öl beziehen. Das Problem jedoch ist, dass Österreich immer mehr (im Inland nicht vorhandenen) Strom braucht.

Stromimporte steigen

Österreichs enorm hohe und wachsende Importe von Strom lassen immer mehr Geld ins Ausland abfließen. "Anstatt die erneuerbaren Energien in Österreich zügig auszubauen und damit heimische Wertschöpfung zu fördern und Arbeitsplätze zu schaffen, glühen die Leitungen mit Stromimporten aus fossilen Kraftwerken", sagt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft und fügt hinzu: "Die Bundesländer müssen endlich die verbleibenden Stolpersteine aus dem Weg räumen, damit die erneuerbaren Energien ihr volles Potenzial entfalten können, nämlich Österreich unabhängig von sauteuren fossilen Energien zu machen."

Trends und Zahlen

Eine Studie der Österreichischen Energieagentur zu den "Klima- und Energiestrategien der Länder: 2023" zeigt aktuelle Trends und konkrete Zahlen bei Energie und Emissionen in den Bundesländern auf. Dabei wurden auch die Stromimporte von 2000 bis 2004 und 2017 bis 2021 unter die Lupe genommen. Die Nettostromimporte in Österreich haben sich in diesen Zeiträumen insgesamt von -1,7 Terawattstunden auf -5,7 Terawattstunden mehr als verdreifacht. Vorarlberg und Oberösterreich seien sogar von Stromexporteuren zu Importeuren geworden. Demnach musste Oberösterreich im jährlichen Durchschnitt zwischen 2017 und 2021 1,6 Terawattstunden Strom teuer zukaufen.

"2030 wollen wir unseren Stromverbrauch mit 100 Prozent erneuerbarem heimischen Strom abdecken", so Moidl und ergänzt: "Die Stromproduktion im Inland kann jedoch nicht mit der Nachfrage mithalten. Die einzige Lösung ist dabei ein zügiger Ausbau der erneuerbaren Energien."

Ausbau der Erneuerbaren Energie

"Durch das steigende Außenhandelsdefizit fließen sehr hohe Geldsummen ins Ausland ab. 2022 war dies die enorme Summe von 3,2 Milliarden Euro", erklärt Moidl und weiter: "Anstatt mehr Ökostrom in Österreich zu erzeugen und damit heimische Wertschöpfung und Arbeitsplätze zu schaffen, glühen die Leitungen mit Strom aus Atom-, Kohle- und Erdgaskraftwerken."

Die Vorteile seien nicht von der Hand zu weisen. Denn die erneuerbaren Energien senken nachweislich den Strompreis und machen Österreich resilient gegen globale Krisen.

Enormes Potenzial

Das Potenzial, das erneuerbare Energie in Österreich hat, sei jedoch sehr hoch.
"Erneuerbare Energien sind der Schlüssel für leistbare Strompreise und sie sichern langfristig die Attraktivität unserer Wirtschaftsstandorte", ist Moidl überzeugt und fügt abschließend hinzu:  "Die Bundesländer müssen endlich die verbleibenden Stolpersteine aus dem Weg räumen, damit die erneuerbaren Energien ihr volles Potenzial entfalten können. Neue Zonen für die Windkraftentwicklung auszuweisen und die Genehmigungsverfahren effizient zu gestalten, ist dringend erforderlich."

www.energyagency.at

www.igwindkraft.at

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