Zum 20. Mal hat das European Brand Institute (EBI) seine Österreichische Markenwert Studie durchgeführt und dabei die wertvollsten Markenunternehmen ermittelt. Die Ergebnisse wurden am Mittwoch (28. Juni) präsentiert. Laut Studienautor Gerhard Hrebicek, Präsident European Brand Institute "konnten die heimischen Top Markenunternehmen im Jahr 2022, trotz anhaltender multipler Krisen, wieder an das Vor-Pandemie Niveau anschließen und Markenwertsteigerungen erzielen." Durch die Vertrauenswirkung der Marke seien Umsatz, Margen und Gewinn stabiler, das Risiko werde reduziert und die Fremdkapitalkosten gesenkt und damit zahlreiche Leistungsindikatoren positiv beeinflusst, so Hebicek.
Bei der Präsentation der Ergebnisse ebenfalls mit dabei waren Gerald Ganzger, Partner LGP, Kristin Hanusch-Linser, Vizepräsidentin IAA Austria, Monika Racek, CEO Admiral und Herbert Kovar, Managing Partner Tax Deloitte Österreich.
Gesamtwert der Top 10 steigt, Red Bull klar vorne
Die zehn wertvollsten Austro-Markenunternehmen sind der Analyse zufolge zusammen mehr als 37,157 Milliarden Euro wert, was einem Plus von 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. In den letzten 20 Jahren sind die Top 10 um circa 65 Prozent gewachsen. Das höchste relative Markenwertwachstum konnten der Gaming-Technologiekonzern Novomatic (+13,6 Prozent), der Top-10-Newcomer Pierer Mobility (+12,9 Prozent) und Red Bull (+8,5 Prozent) verzeichnen.
Apropos Red Bull. Das Imperium rund um den Energydrink konnte auch 2022 dank einer positiven Absatzentwicklung in nahezu allen Zielmärkten und einer erfolgreichen Expansionsstrategie weiterwachsen und um mehr als 1,439 Milliarden Euro beim Markenwert zulegen. Mit einem Markenwert von 18,4 Milliarden Euro führt Österreichs einziger "Global Top 100" Konzern das Ranking der wertvollsten heimischen Markenunternehmen klar an.
Ränge zwei bis zehn
Europas führender Gaming-Technologiekonzern Novomatic konnte aufgrund eines signifikanten Umsatzwachstums im Geschäftsjahr 2022 und weiteren Maßnahmen auf einen Markenwert von 3,446 Milliarden Euro zulegen und die Position als zweitwertvollstes Markenunternehmen Österreichs stärken. Der Lebensmittelriese Spar Österreich konnte seine Marktführerschaft weiter ausbauen, den Expansionskurs erfolgreich fortsetzen und mit +3,4 Prozent Markenwertzuwachs auf 2,515 Milliarden Euro den Podestplatz aus dem Vorjahr behaupten.
Österreichs wertvollster Luxusgüterkonzern Swarovski rückt mit einem Markenwert von 2,178 Milliarden Euro auf Platz vier vor. Auch im 100. Jahr ihres Bestehens setzen die ÖBB ihr Wachstum fort. Österreichs größtes und wertvollstes Mobilitäts- und Logistikunternehmen konnte seinen Markenwert um 4,8 Prozent auf 2,175 Milliarden Euro steigern und landet damit auf Platz fünf. Dahinter reiht sich Österreichs wertvollste Finanzdienstleistungsmarke ein. Die Erste Group Bank konnte einen Zuwachs von 2,3 Prozent verbuchen und rangiert mit einem Markenwert von 2,170 Milliarden Euro auf Platz 6. Auch die Raiffeisen Banken Gruppe konnte 1,3 Prozent zulegen und mit 2,036 Milliarden Euro Markenwert Platz 7 halten.
Der Verbund (1,573 Milliarden Euro) landet heuer auf Platz 8, dicht gefolgt von der OMV (1,512 Milliarden Euro). Pierer Mobility überholt mit einem Markenwert von 1,152 Milliarden Euro (+12,9 Prozent) XXXLutz und steigt erstmals in die Top 10 auf.
Nachhaltigkeitsranking
Neben dem reinen Markenwert hat das EBI auch in diesem Jahr den Beitrag der Marken zur nachhaltigen Entwicklung in Österreich in mehreren Branchen (Verkehr, Versorgungsinfrastruktur, Energie, Gesundheits- und Sozialinfrastruktur, Finanzen sowie Medien) und in vier Kategorien (Brand Leadership, Product/Services, Social Responsibility und Investment) untersucht.
Hier sieht das Ranking etwas anders aus. Denn die Branchen Leader beim Sustainable Brand Rating Austria sind:
- ÖBB (Verkehr/AAA)
- APG (Versorgungsinfrastruktur/AAA)
- Verbund (Energieversorger/AA+)
- Erste Group Bank (Finanzen/AAA)
- Rotes Kreuz (Gesundheits- und Sozialinfrastruktur/AAA)
- ORF (Medien/AAA)
Somit gehen die Österreichischen Bundesbahnen das vierte Mal in Folge als Österreichs führende Sustainable Brand hervor, gefolgt von Erste Group Bank und Spar. In Zeiten anhaltender Krisen, insbesondere der aktuellen Energiekrise verbunden mit hoher Inflation, werde deutlich, dass gemeinwirtschaftliche Markenunternehmen in systemrelevanten Branchen wie APG (Austrian Power Grid) und dem Roten Kreuz ihre Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt hätten, so das EBI. Sie seien eine unverzichtbare Grundlage für Wirtschaft und Gesellschaft.
www.europeanbrandinstitute.com
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