DLA Piper hat zum neunten Mal den Global M&A (Mergers and Acquisitions) Intelligence Report veröffentlicht. Anhand unterschiedler von der Wirtschaftsanwaltskanzlei weltweit umgesetzter Deals werden darin die jüngsten Trends bei privaten M&A-Transaktionen beleuchtet. Elisabeth Stichmann, Head of Corporate im Wiener Office, hat die Erkenntnisse aus österreichischer Sicht eingeordnet.
USA und Europa stark differenziert
Die Ergebnisse des aktuellen Reports zu Fusionen und Übernahmen von Unternehmen würden zeigen, dass die USA und Europa nach wie vor die weltweit am stärksten differenzierten Märkte sind. Trotzdem würde sich in beiden Regionen ein allgemeiner Trend zu Gunsten von Verkäufern abzeichnen, wenn auch mit einer unterschiedlichen Ausprägung zwischen den USA und den größeren europäischen Märkten.
Auch sei ein deutlicher Unterschied nach Transaktionsgröße erkennbar: Bei höheren Transaktionsvolumina seien DLA Piper zufolge Bieterverfahren (Auction Process) wesentlich wahrscheinlicher, sowie die Vereinbarung von Fixpreisen (Locked-Box-Mechanismus). Der Locked-Box-Mechanismus sei global gesehen zwar weit verbreitet, würde in den USA allerdings nur wenig Eingang in Kaufverträge finden. Insgesamt gebe es bei kleineren Deals häufiger Earn-Outs (erfolgsabhängige Preiskomponenten) und die Verkäufer:innen seien eher an restriktive Auflagen gebunden.
Auch dieses Jahr zeichnet sich den Analyst:innen zufolge , wie in den Vorjahren, ab, dass bei Bieterverfahren die Verkäufer:innen die klaren Gewinner:innen seien – sie erzielten in der Regel kürzere Verjährungsfristen, verpflichten sich zu geringeren Caps (Haftungsobergrenzen) und weniger restriktiven Auflagen.
Österreich ist ein gefragter M&A-Schauplatz
Der aktuelle Report, der Erfahrungswerte aus 4.700 Transaktionen berücksichtigt, zeige deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen. Umso wichtiger sei es, die unterschiedlichen Märkte gut zu kennen und das jeweilige Wissen geeignet einfließen zu lassen, analysiert Elisabeth Stichmann und erläutert weiter: "Als zunehmend herausfordernd sind sicher die unterschiedlichen Investitionskontrollgesetze auf Basis der FDI-Screening-VO zu sehen. Aber auch hier können wir aufgrund unserer gut eingespielten und erfahrenen grenzüberschreitenden Teams einen echten Mehrwert für unsere Mandanten leisten und sie durch den – gerade aus nicht-europäischer Sicht – oft für Verwunderung sorgenden Dschungel erfolgreich und effizient durchführen."
Österreich sei im internationalen Vergleich ein durchaus gefragter M&A-Schauplatz, so die Head of Corporate im Wiener Office bei DLA Piper. Vor allem der Tech-Sektor boome wieder. Viele Start-ups erhielten zuletzt wieder Finanzierungen, die ihnen während der Covid-Pandemie verwehrt geblieben seien. "Es sind viele US-Investor:innen am Markt zu beobachten", sagt Stichmann abschließend.
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