Nachdem IFM Global zwar seinen Anteil auf 43,37 Prozent erhöhen konnte, das eigentliche Ziel, die geplante "Übernahme" des Flughafen Wien jedoch scheiterte (LEADERSNET berichtete) und die Mitte Jänner präsentierte Jahresbilanz 2022 sehr erfreulich ausfiel (LEADERSNET berichtete), stimmen die Prognosen für 2023 nicht nur die Aktionär:innen positiv.
Starke Steigerung 2022
"Der Flughafen Wien zeigt nach dem Corona-Tief wieder Stärke. 2022 brachte eine starke Steigerung des Nettoergebnisses auf über 128 Millionen Euro, seit 2011 konnten rund 800 Millionen Schulden abgebaut werden und 2022 wurde Schuldenfreiheit erreicht. Dieses gute wirtschaftliche Ergebnis ermöglicht einen deutlichen Wachstumskurs durch höhere Investitionen, es sollen 2023 rund 135 Millionen Euro werden, mitunter auch durch das dynamische Wachstum der AirportCity. Die Dividende wird 60 Prozent des Nettoergebnisses nach Minderheiten betragen. Davon profitieren nicht nur die Aktionär:innen, sondern auch alle Beschäftigten, die Quote soll 2023 steigen. Durch neue Betriebsansiedlungen, vor allem des Satellitenantriebsherstellers Enpulsion, steigt die Zahl der Beschäftigten am Standort um rund 800, davon mehr als 350 beim FWAG-Konzern. Die Wachstumsstory macht die Flughafen Aktie zu einem interessanten Investment, der Erhalt der Börsennotierung ist ein wichtiges Unternehmensziel", sagte Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG, im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwoch.
32 Millionen Passagiere erwartet
"Das starke Passagierwachstum von 2022 wird sich heuer weiter fortsetzen: Für das Gesamtjahr 2023 erwarten wir ein Passagieraufkommen von rund 26 bis 27 Millionen Fluggästen am Standort Wien und 32 bis 34 Millionen Fluggästen in der gesamten FWAG-Gruppe. Die Reisenden erwarten im Sommer viele neue Flugangebote: Bis zu 190 Destinationen werden direkt ab Wien erreichbar sein, darunter viele neue Kurz- und Mittelstreckenziele in europäische Städte und in die Mittelmeerregionen. Auch die Langstrecke kommt mit der neuen Verbindung nach Delhi und Aufstockungen nach Afrika, Asien und Kanada wieder stark zurück. Der Markt erholt sich, die angebotenen Sitzplatzkapazitäten werden im Sommer bei etwa 90 Prozent des Vorkrisenniveaus liegen. Darauf bereiten wir uns vor und nehmen rund 350 neue Mitarbeiter:innen vor allem im Terminal, der Sicherheitskontrolle und der Passagier- und Bodenabfertigung auf. Denn hohe Servicequalität hat für uns höchste Priorität: 2022 war VIE der drittpünktlichste, im Jänner 2023 der zweitpünktlichste Hub Europas", erläuterte Julian Jäger, Vorstand der Flughafen Wien AG.
Umsatz und Ergebnisentwicklung
Die Umsätze des Segments Airport stiegen im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 um 89,3 Prozent auf 321,0 Millionen Euro, das Segment-EBIT verbesserte sich auf 49,4 Millionen Euro. Das Segment Handling & Sicherheitsdienstleistungen verzeichnete 124,9 Millionen Euro, das Segment-EBIT verbesserte sich auf minus 3,5 Millionen Euro. Im Segment Retail & Properties stieg der Umsatz im Jahr 2022 auf 138,8 Millionen Euro. Das Segment-EBIT betrug 64,2 Millionen Euro. Die Umsätze des Segments Malta stiegen im Jahr 2022 um 85,6 Prozent auf 88,0 Millionen Euro, das Segment-EBIT belief sich auf 41,5 Millionen Euro.
Aufgrund der positiven Aussichten soll sich 2023 das Periodenergebnis auf über 150 Millionen Euro verbessern, bei einem Umsatz von rund 830 Millionen Euro und einem EBITDA von zumindest 325 Millionen Euro.
77 Cent je Aktie
Der Vorstand wird der Hauptversammlung für 2022 eine Dividende von rund 77 Cent je Aktie vorschlagen, in Summe also rund 65 Millionen Euro. Über die Mitarbeiter:innenstiftung, die zehn Prozent der Aktien hält, würden auch alle Beschäftigten der Flughafen Wien AG davon profitieren, wobei die Ausschüttung bis zu 70 Prozent eines Monatsbezugs ausmacht.
Die Dividendenrendite 2022 liegt bei rund 2,5 Prozent gerechnet auf den vorjährigen Durchschnittskurs der Aktie, die Ausschüttungsquote erreicht den angekündigten Zielwert von 60 Prozent.
Bereits für 2023 würde der Vorstand eine Anhebung der Ausschüttungsquote in Aussicht stellen.
Ausbau von Terminal 3
Zur Verbesserung der Servicequalität für Passagiere will der Flughafen Wien das während der COVID-19-Krise ausgesetzte Investitionsprojekt "Süderweiterung Terminal 3" wieder aufgreifen: In einem Erweiterungsgebäude des Terminal 3 sollen auf rund 70.000 Quadratmeter Aufenthalts- und Lounge-Bereiche, zusätzliche Bus-Gates sowie neue Shopping- und Gastronomieflächen mit über 30 neuen Outlets entstehen.
Was Reisende besonders freuen dürfte: Das neue Gebäude schafft auch eine Transferverbindung zwischen den F-, G- und D-Gates. Die zentrale Sicherheitskontrolle aus dem Terminal 3 wird künftig in der neuen Süderweiterung zu finden sein. Der Beginn der Bauarbeiten ist für Mitte 2023 vorgesehen, die Mieter:innen-Akquise soll im Herbst 2023 starten und bis Ende 2024 abgeschlossen sein. 2027 soll die neue Süderweiterung in Betrieb gehen.
www.viennaairport.com
Kommentar schreiben