So stehen die Österreicher:innen zur ORF-Haushaltsabgabe

| Redaktion 
| 26.02.2023

Mittlerweile mehren sich auch Stimmen, die eine Fortführung von Sport+ fordern. Die Kronen Zeitung würde bei einer Einstellung jedenfalls bereitstehen.

Die Regierung bereitet eine neue Finanzierung für den ORF vor, statt der GIS mit Ausnahmen für Streamingnutzung kommt 2024 eine Abgabe für alle Haushalte (LEADERSNET berichtete). Aber wie sehen die Österreicher:innen dieses Vorhaben?

Mehrheit dagegen

Eine Mehrheit von 63 Prozent lehnt in einer Market-Umfrage für den Standard Gebühren für den ORF grundsätzlich ab.

Bei einer ähnlichen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Unique-research im Auftrag des Profil kommen die Gegner:innen der Reform auf 58 Prozent. Nur 33 Prozent der 500 Befragten sprechen sich hier für das neue Finanzierungsmodell aus. Am größten ist der Widerstand demnach unter FPÖ-Wähler:innen, von denen 83 Prozent die Haushaltsabgabe ablehnen. Bei ÖVP-Wähler:innen findet die Einführung einer Haushaltabgabe mit 58 Prozent hingegen eine Mehrheit.

Für den Standard wurden 800 Wahlberechtigte befragt. Bei einer Frage standen eine auf Streaming erweiterte GIS, eine Haushaltsabgabe und eine Budgetfinanzierung für den ORF zur Auswahl. Das Ergebnis: 51 Prozent der Befragten plädierten für eine Finanzierung aus dem Bundesbudget. Anhänger:innen der Regierungsparteien ÖVP und Grüne sowie der Neos sind laut der Umfrage mehrheitlich für eine Haushaltsabgabe. FPÖ-Fans tendieren eher zur Budgetfinanzierung.

Forderungen zur Weiterführung von Sport+ werden laut

Mittlerweile wurde auch bekannt, dass diverse Sender dem Sparkurs zum Opfer fallen könnten. Darunter auch ORF Sport+ (LEADERSNET berichtete). Jetzt mehren sich die Stimmen, die den Erhalt des Senders fordern.

So äußerte sich mittlerweile die Sportgewerkschaft: "Bei allem Respekt, dieses Vorhaben ist grundfalsch. Gerade Sport+ steht für den gesetzlichen öffentlichen Auftrag des ORF. Die ersatzlose Streichung der Berichterstattung über regionalen Amateur-, nationalen Spitzen-, Jugend-, Frauen-, Behinderten- und Inklusionssport, lokalen Breiten- bzw. Gesundheitssport ist inakzeptabel und ein Riesenfehler", so Thomas Kattnig, Mitglied des Bundespräsidiums der younion.

Auch SPÖ-Sportsprecher Maximilian Köllner brachte vergangene Woche in der Sondersitzung des Nationalrats einen Antrag zur Erhaltung des ORF Spartensenders ein. 

"Kronen Zeitung bringt sich in Stellung

"Sollte ORF Sport+ eingestellt werden, würde die Krone mit einem Sportkanal bereitstehen", schrieb die Zeitung am Sonntag. "Wir können das auch. Und wir würden das auch tun, wir stehen parat!", wird dabei Geschäftsführer Gerhard Valeskini zitiert. Der Sender könnte demnach krone.tv Sportkanal heißen.

Die Nachricht, dass dem ORF Radio-Symphonieorchester (RSO Wien) das Aus droht, habe die heimische Kulturszene erschüttert, heißt es in einer Aussendung der SPÖ: "Das Einstellen des Orchesters würde zu einer massiven Schwächung der hiesigen Kulturlandschaft führen. Das Radio Symphonieorchester muss bestehen bleiben und seine Arbeit in vollem Umfang fortsetzen können", so Gerhard Schmid, SP-Gemeinderat und Kulturausschussvorsitzender. Die "IG Autorinnen und Autoren" schließen sich dem an und fordern einen erhalt des Senders.

www.orf.at

www.krone.at

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