Am Montag tagte auf dem Wiener Küniglberg ein Sonderfinanzausschuss, bei welchem Weißmann seine Pläne vorstellte. Bereits bekannt war, dass der ORF künftig über eine Haushaltsabgabe finanziert werden wird (LEADERSNET berichtete).
"Einer der größten Finanzkrisen"
Demnach werde die Finanzsituation in der Gebührenperiode 2022 bis 2026 nicht mehr ausreichen, um die Teuerung zu stemmen. Weißmann sprach bereits von "einer der größten Finanzkrisen der ORF-Geschichte" (LEADERSNET berichtete). Im Vorjahr sei das noch einmal gelungen, 2022 habe der ORF schwarze Zahlen geschrieben. Doch müsse man den Pfad der Finanzierung und Restrukturierung weiter einschlagen, so Roland Weißmann.
Der Generaldirektor hob hervor, dass man bereits viel in diese Richtung unternommen habe: Seit 2007 seien etwa hunderte Stellen abgebaut worden. Von heuer an bis 2026 werde das Medienhaus noch einmal rund 300 Millionen Euro einsparen. Es seien unterschiedliche Maßnahmen notwendig, vom Personal bis hin zu den Sachkosten.
Aus für ORF Sport+
Und was bedeutet das konkret? Für ORF Sport+ sieht es, wie im Vorfeld bereits erwartet, schlecht aus. Auch dem Radio-Symphonieorchester (RSO) droht das Aus, die Streamingportale Flimmit (Fernsehen) und Fidelio (Musik) stehen vor der Einstellung.
Weniger Personal und schlankere GIS
Mit einer Umstellung von gerätegebundener Gebühr hin zu geräteunabhängiger Haushaltsabgabe fallen die Kontrollbesuche von GIS-Mitarbeiter:innen der ORF-Gebührentochter naturgemäß weg. Das ORF-Tochterunternehmen werde es damit in der gegenwärtigen Größe nicht mehr geben, so Weißmann. Sie werde "deutlich redimensioniert".
Die Sparwelle wird auch am Personal am Küniglberg nicht spurlos vorübergehen. In den nächsten Monaten gehen 500 ORF-Mitarbeiter:innen in Pension. Nicht alle Stellen dürften nachbesetzt werden, und wenn, dann mit deutlich günstigeren Beschäftigten.
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