Seilbahnchef Hörl fordert Werbeverbot für Flugreisen

Zudem verteidigt er seine Branche und kritisiert die Medien. Gleichzeitig sorgen Hörls Aussagen aber auch für Kopfschütteln.

Statt auf die Seilbahnen "hinzuhauen", die am wenigsten CO2 verursachen würden, solle man eine Sondersteuer für die Bewerbung "besonders umweltschädlicher Urlaubsformen" wie Flugreisen, etwa für Städtetrips, sowie Kreuzfahrten verhängen oder gleich ein Werbeverbot dafür einführen, fordert Seilbahnenchef und ÖVP-Tourismussprecher Franz Hörl, laut Standard.

Vorbild Tabakwerbung

Zudem könne er sich vorstellen, diese "besonders CO2-relevanten Urlaubsformen" mit einer Kennzeichnung zu versehen und deutlich darauf hinzuweisen, wie umweltschädlich sie seien. Als Vorbild könne hier etwa die Kennzeichnung auf Tabakprodukten dienen.

Die Seilbahnen beziehungsweise der heimische Tourismus würden sich Letzterem anschließen, so Hörl, denn: "Dann haben es die Gäste wenigstens schwarz auf weiß, wie 'grün' der Urlaub in der österreichischen Sommer- und Wintersaison ist."

Ein entsprechendes Kennzeichnungssystem müsse für alle gelten, schließlich brauche es "Chancengleichheit am Markt."

Kritik an Medien ...

Der Zillertaler Hotelier und Obmann des Fachverbandes der Seilbahnen in der Wirtschaftskammer kündigte an, dass er beabsichtige, bezüglich seiner Forderungen auch in der Koalition "Nägel mit Köpfen" zu machen. Er werde mit der Tourismussprecherin des grünen Koalitionspartners, Barbara Neßler, "in Gespräche treten", so der Nationalratsabgeordnete.

Hörl sparte nicht mit Kritik an den Medien, wenn es um die Berichterstattung in Bezug auf die Seilbahnen bzw. den Tourismus und den Klimawandel geht. Diese sei oft "faktenbefreit" und geprägt von "Einseitigkeit."

... und Kritik an Hörl

Günther Ofner, WKÖ-Luftfahrtobmann und Vorstand des Flughafen Wien, kann dem Vorschlag nichts abgewinnen. Angesichts der hohen Abhängigkeit von ausländischen Gästen seien ohne Luftfahrt weder Konferenz-, Städte-, noch Festspieltourismus in Österreich möglich, wobei im Westen Österreichs, besonders aber in Tirol, auch der Wintertourismus ohne mit Flugzeug anreisenden Tourist:innen wirtschaftlich nicht darstellbar wäre, so Ofner.

Ins selbe Horn bläst Peter Malanik, Geschäftsführer des Dachverbands Luftfahrt. "Gerade der Tiroler Skitourismus, den Herr Hörl ungeschickt gegen alternative Urlaubskonzepte zu verteidigen versucht, hängt ganz wesentlich am Luftverkehr und den Incoming-Charterflügen nach Innsbruck", heißt es von ihm.

www.wko.at

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