Anfang November hat Mark Mateschitz offiziell verkündet, wie Red Bull künftig geführt wird (LEADERSNET berichtete). Nach der Ankündigung gingen die meisten Expert:innen davon aus, dass sich im Milliarden-Konzern nicht allzu viel ändern und auf Kontinuität gesetzt werde. Dafür sollte eigentlich das neue Führungstrio Franz Watzlawick (CEO Beverage Business), Alexander Kirchmayr (CFO) und Oliver Mintzlaff (CEO Corporate Projects und Investments), das Mark noch gemeinsam mit seinem Vater Didi vor dessen Tod ausgewählt hat, sorgen.
Doch nun gibt es Informationen laut denen es bei der Neuaufstellung von Red Bull doch tiefgreifendere Änderungen geben dürfte. Laut den Salzburger Nachrichten (SN) verfolgt der 30-Jährige, der die 49 Prozent der Geschäftsanteile der Red Bull GmbH seines Vaters geerbt hat, durchaus eigenständige Pläne. Ob diese mit dem Mehrheitseigentümer, der thailändischen Familie Yoovidhya, die 51 Prozent am Konzern hält, abgestimmt sind, ist nicht bekannt. Da Mark jedoch eine gute Beziehung zu der Familie pflegt, ist davon auszugehen.
Florian Hutter als zentrale Figur
Doch was plant der Mateschitz-Sprössling nun mit Red Bull? Dem Firmenbuch hat er seinen Stempel bereits aufgedrückt. Laut dem Bericht scheint darin immer wieder der Name Florian Hutter (siehe unten) auf. Dieser sei mittlerweile in nicht weniger als zwölf zu Red Bull gehörenden Firmen als Prokurist beziehungsweise Geschäftsführer eingetragen. Eigentlich würde man vermuten, dass Mark hier stärker auf Watzlawick, Kirchmayr und Mintzlaff setzen würde. Darüber hinaus wurden die Namen Volker Viechtbauer und Walter Bachinger, die ehemaligen Masterminds des Konzerns, komplett aus den Firmenbüchern gestrichen.
Bei der Bekanntgabe des neuen Führungstrios meinte der 30-Jährige noch: "Sie werden mit ihrer Erfahrung und ihrem Know-how das Board of Directors und damit letztlich uns alle dabei unterstützen, die Arbeit meines Vaters erfolgreich in seinem Sinne fortzuführen." Bachinger und Viechtbauer hätten Mark Mateschitz als Geschäftsführer der Distribution & Marketing GmbH, die mittlerweile in dessen Besitz steht, persönlich unterstützen sollen. Begründet werde die Streichung aus dem Firmenbuch damit, dass die beiden lediglich interimistisch agierten, so die SN.
Projekte auf dem Prüfstand
Wie es im Bericht weiter heißt, würde intern die Nervosität über die bereits vollzogenen Maßnahmen von Mark Mateschitz deutlich steigen. So werde befürchtet, dass der 30-Jährige eine ganze Reihe an Liebhaberei-Projekten seines Vaters überprüfen und unrentable einschränken wolle. Konkret sollen einige Immobilienprojekte, Brauereien, Gastronomiebetriebe und Tourismuseinrichtungen auf dem Prüfstand stehen.
Bei all diesen Entscheidung soll Mark Mateschitz voll auf die Expertise von Florian Hutter setzen. Dieser ist zwar schon lange im Red Bull Konzern tätig, dennoch komme sein aktueller, fast kometenhafter Aufstieg für viele überraschend. Er sei plötzlich, wie aus dem Nichts dagewesen, sagte ein Mitarbeiter zu den Salzburger Nachrichten. Der 42-Jährige soll offenbar einen Generationswechsel einläuten. Anders ist es nicht zu erklären, dass er u.a. bei der Mark Mateschitz Beteiligungs GmbH, bei Bull Bau, der Thalheimer Heilwasser GmbH oder der DM Thermen Betriebs GmbH bereits als Prokurist eingetragen ist.
Weichen für Neuausrichtung gestellt
Welche Transformationsmaßnahmen Mark Mateschitz bei Red Bull noch plant, ist nicht bekannt. Es bleibt jedenfalls spannend, wie er den Milliarden-Konzern neu aufstellen will. Die ersten zentralen Weichen sind diesen Informationen zufolge jedenfalls mittlerweile gestellt.
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