Im Schulbuch für digitale Grundbildung haben sich laut einem IT-Experten zahlreiche technische Fehler eingeschlichen. In "vernetzt", das digital als auch in gedruckter Form vorliegt, haben sich laut Martin Leyrer einige grundlegende Fehler geschlichen.
Unter findet man folgenden Satz: "Am Institut CERN in Genf wird das World Wide Web, der Ursprung des Internets, entwickelt." Das ist nicht nur grundlegend falsch, sondern ergibt noch dazu überhaupt keinen Sinn. Zwar wird das World Wide Web umgangssprachlich oft mit dem Internet gleichgesetzt, es ist jedoch nicht dasselbe. Die Entwicklung des Internets begann 1969 als Arpanet und wurde zuerst zur Vernetzung von Uni-Großrechnern und Forschungsstätten genutzt – Internet steht ja für INTERconnected NETworks. Das World Wide Web entstand 1989 am CERN. Tim Berners-Lee ist sein Erfinder und es ist nur eine von vielen Anwendung des Internets.
Ein mathematisches Modell ist keine Maschine
Im Schulbuch ist der Name des WWW-Erfinders zudem auch mal falsch geschrieben und an zahlreichen weiteren Stellen wird das WWW eben dem Internet gleichgesetzt, wie etwa bei der Passage zur "Suche im Internet". Leyrer fand auch viele weitere Fehler im Buch.
So wird etwa davon ausgegangen, dass es sich bei der Turingmaschine wirklich um eine Maschine handelt. In Wahrheit ist es ein mathematisches Modell. Auch drin: Die digitale Sprachassistentin Alexa wird als künstliche Intelligenz bezeichnet. Teilweise sind die Abbildungen von Computern auch extrem veraltet und es sind Anschlüsse von Standrechnern aus den späten 1990er-Jahren auf Bildern zu sehen, die es schon lange in der Form nicht mehr gibt.
Die digitale Version des Buchs werde nun nach der Kritik bis zum Herbst überarbeitet, die gedruckte Version kann bis zum Herbst 2023 korrigiert werden. So lange dauert nämlich der Prozess, den ein Schulbuch durchlaufen muss, von den Korrekturen bis zum Druck. Gut, dass man in einem Fach, das sich mit IT beschäftigt eben auch digital mitlesen kann.
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