Sofern es gut gemacht wird, kann "Live-Shopping" die Vorzüge und Errungenschaften von Social Media mit den Vorteilen einer informativen und unterhaltsamen Fernsehshow vereinen. Die Dauer solcher Formate übersteigt hierbei die Dauer der üblichen Social Media-Snippets sowie die Dauer der Videos oder der Reklame. Mittlerweile ist auch dm ins Live-Shopping eingestiegen.
Christian Ruff, Creative Director von mStudio (gehört zur GroupM), betont allerdings: "Gut gemacht ist hier nicht automatisch mit einem zu erfüllenden Hollywood-Anspruch gleichzusetzen – im Gegenteil: kommt Live-Shopping zu perfekt und zu glattgebügelt rüber, verleugnet das Format dadurch seine wertvollsten Attribute: die Nahbarkeit und die Emotionalität, aber vor allem den Communitygedanken." Weiters betont er, dass es im Zuge der Konzeption- und der Produktionsphase viel mehr darum gehe, genügend Freiraum zu zulassen, um die Verspieltheit und die Spontanität des Formats zu betonen.
Der Unterschied zu "normalem" Live-Shopping
"Zu oft wird Live-Shopping vorschnell mit klassischem Tele-Shopping gleichgesetzt – ein Vergleich, der nur auf den ersten Blick Sinn macht, der aber diesem mächtigen neuen Shopping-Tool mit all seinen Benefits für Kund:innen und Unternehmen nicht gerecht wird", so Martin Distl, Managing Director von mStudio. Mit seinem Team begleitet er dm in Österreich seit den ersten Ideen rund um "dmLive".
Im Gegensatz zu dem klassischen Sendeformat beinhalte das Konzept für eine neue Live-Shopping-Plattform der Drogeriekette, neben technischen und redaktionellen Grundsatzentscheidungen auch eine Kommunikationsstrategie, Richtlinien für die digitale Produktintegrationen, das Plattformmanagement und ein ausführliches Community-Management ebenso wie eine Strategie für die parallel laufenden Live-Chats sowie die Einbindung des Hosts in die Interaktion mit den Zuschauer:innen, heißt es in einer Presseaussendung des Unternehmens.
Im Falle von "dmLive", das wöchentlich 60 Minuten live über die "mein dm-App" ausgestrahlt wird, können Expert:innen, Markenbotschafter:innen oder Kundenberater:innen live zu verschiedenen Themen rund um Schönheit, Pflege, Ernährung und das Wohlbefinden sprechen. Zusätzlich werden die vorgestellten Produkte zeitgleich eingeblendet und sollen direkt mit einem Klick in der "Mein dm"-App bestellt werden können.
Durch Pandemie entstanden
Die Kombination aus Online-Shopping, Entertainment und dem Lifestyle der Kund:innen sei nicht zuletzt auf die Pandemie und deren gravierenden Einfluss auf das Konsument:innenverhalten zurückzuführen, heißt es in von Seiten des Unternehmens. Viele der positiven Aspekte, die mit dem Begriff "Shopping" vor dem Aufschlagen der Coronakrise im Einzelhandel in Verbindung gebracht wurden, könnten im Onlinehandel nicht aufrechterhalten werden.
Das Live-Shopping soll nicht nur diese Lücke füllen und durch seinen Entertainment-Faktor den Online-Handel bereichern, sondern dürfte in Zukunft sogar noch relevanter werden. Denn wenn in absehbarer Zeit die Drittanbieter-Cookies verschwinden sollten, müssten zwangsläufig neue Zugänge für die direkte Kundenbeziehung entstehen. Bei Live-Shopping dürfte es sich laut Expert:innen um ein Format zur Einholung von Kundendaten handeln.
Seit dem 18. März produziert mStudio dort wöchentlich eine Folge "dmLive", übernimmt neben allen technischen Aspekten auch das Community-Management sowie die Chat-Betreuung und unterstützt "dm" redaktionell sowie beim Casting und Briefing aller Expert:innen und Influencer, die als Gäste an der Seite von Moderatorin Martina Reuter auftreten.(tk)
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