Russischer Staatssender expandiert nach Österreich

| 03.02.2022

Bereits im Dezember und Jänner hatten Bewerbungsgespräche mit dem Programmdirektor des deutschen Ablegers von RT, Alexander Korostelev, stattgefunden.

Ruassia Today (RT) will einen Österreich Ableger aufbauen, berichtet der Standard. Gesucht werde Redaktionspersonal, aber auch Personen mit guten Kontakten in die österreichische Medienwelt. Eine Anfrage des österreichischen Mediums, was die genauen Pläne des Kreml-nahen Fernsehsenders für den österreichischen Markt sind, hätte RT unbeantwortet gelassen. Auch telefonische Kontaktversuche seien ignoriert worden.

Dass das staatliche russische Fernsehen expandieren will ist klar und bekannt. Laut dem Thinktank "Institute for Strategic Dialogue" (ISD) soll Russland allein im vergangenen Jahr 1,2 Milliarden Euro für staatliche Sender zur Verfügung gestellt haben. In den kommenden Jahren sollen weitere 2,5 Milliarden Euro in TV-Sender des Kreml fließen.

Kneissl schreibt für RT

Es ist kein Geheimnis, dass zahlreiche Ex-Politiker:innen für Russland-nahe Unternehmen arbeiten. Kontakte dürften also vorhanden sein. Ex-Außenministerin Karin Kneissl begann etwa nach ihrer Zeit als Ministerin eine Kolumne bei RT und schreibt regelmäßig Kommentare für deren Website.

Deutscher Kanal abgedreht – Russland kündigt Vergeltung an

Ob das Vorhaben mit der Schließung des deutschen Ablegers zusammenhängt, ist unklar (LEADERSNET berichtete). Der russische Staatssender RT darf sein deutschsprachiges Programm RE DE nämlich nicht weiter ausstrahlen. Das hat die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) der Medienanstalten am Dienstag bekannt gegeben. Dem Sender fehle die für die Verbreitung erforderliche medienrechtliche Zulassung. Russland kündigte daraufhin "Vergeltungsmaßnahmen" an – und diese dürften auch schon stattgefunden haben.

Laut Medieninformationen wurde der Russland-Ableger der Deutschen Welle am Donnerstag geschlossen. (ca)

www.rt.com

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