Beinahe-Blackout: APG veröffentlicht Video-Simulation

Der Übertragungsnetzbetreiber fordert "einen beschleunigten Ausbau der Strominfrastruktur".

2021 hat mit einem Stresstest für die Stromversorgung Europas begonnen: Am 8. Jänner ist der Kontinent knapp an einem Blackout vorbeigeschrammt. Ein Erklärvideo von Austrian Power Grid (APG) zeigt die wichtigsten Ereignisse des Tages. Beim Übertragungsnetzbetreiber ist man überzeugt: "Ein starkes Netz ist die Grundlage für die sichere Stromversorgung und das Gelingen der Energiewende."

APG betreibt und steuert das österreichweite Stromnetz auf der Hochspannungsebene und managt den internationalen Energieaustausch. Hierzulande waren die System Operators im Wiener APG-Kontrollzentrum federführend an der Störungsbehebung beteiligt. Der raschen Reaktion und guten Zusammenarbeit aller nationalen Netzbetreiber ist es zu verdanken, dass großflächige Stromausfälle ausgeblieben sind.

Intelligente digitale Plattformtechnologien

Um eine sichere Stromversorgung auch in Zukunft zu garantieren, sei ein Ausbau der Infrastruktur unbedingt notwendig, verrät Gerhard Christiner, Technikvorstand der APG: "Wenn der gesamte Strombedarf aus erneuerbaren Energien gedeckt werden soll – in Österreich bis 2030, europaweit bis 2050 – erfordert das dringendst einen beschleunigten Ausbau der Strominfrastruktur, gesamtsystemische Planungsansätze sowie die Nutzung neuer Flexibilitätsoptionen in Sektoren wie Gewerbe und Industrie."

Mit der Schaffung intelligenter digitaler Plattformtechnologien werde die Einbindung dezentraler Flexibilitäten in das Stromsystem ermöglicht. Christiner: "Schaffen wir den benötigten Netzaus- und -umbau sowie die Nutzung von Plattformtechnologien nicht, stehen die sichere Stromversorgung Österreichs und die gesamte Energiewende am Spiel, weil der erneuerbare Strom dann nicht bundesweit verteilt werden kann." Insgesamt ist bis 2030 in Österreich ein Ökostrom-Ausbau von 27 Terawattstunden (TWh) vorgesehen, davon sollen elf TWh (11.000 Megawatt Leistung) auf Photovoltaik (PV) entfallen, zehn TWh (5.000 Megawatt) auf Windkraft, fünf TWh (1.250 Megawatt) auf Wasserkraft und ein TWh (200 Megawatt) auf feste Biomasse.

Großes Interesse in der Bevölkerung

Die Simulation veranschaulicht die Ereignisse am Tag der europaweiten Störung: Was ist passiert? Wo lag die Ursache und wie konnte die Stromversorgung aufrechterhalten werden? "Mit unserem populärwissenschaftlich aufbereiteten Video reagieren wir auf das Informationsbedürfnis der Bevölkerung, die großes Interesse an der europäischen Frequenzstörung am 8. Jänner gezeigt hat", erklärt Unternehmenssprecher Christoph Schuh die Motivation hinter der Produktion. (as)

www.apg.at

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Herbert Saurugg
Dank der hervorragenden Arbeit der 43 Übertragungsnetzbetreiber konnte Schlimmeres verhindert werden. Jedoch weiß niemand, ob das beim nächsten Mal auch so hervorragend klappen wird! Daher ist eine gesellschaftliche Blackout-Vorsorge unverzichtbar!

Derzeit droht bereits nach wenigen Tagen ein gesellschaftlicher Kollaps, weil wir uns zu sehr auf die sehr hohe Versorgungssicherheit in allen Lebensbereichen verlassen. https://www.saurugg.net/blackout

Eine gefährliche Truthahn-Illusion! https://www.saurugg.net/hintergrundthemen/#truthahn-illusion

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