Vor rund 370 Tagen hat die Stadt Wien mit der Home-Office Förderung die ersten Corona-Maßnahmen auf den Weg gebracht. Seitdem wurden 50 Hilfsmaßnahmen und mehr als 500 Millionen Euro für Arbeit, Wirtschaft, Gesundheit, Soziales und Kultur bereitgestellt. Das neue Wirtschaftspaket für 2021 läuft bereits, ab April 2021 sind weitere Förderungen über die Wirtschaftsagentur Wien und dem waff (Wiener Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Förderungsfonds) erhältlich. Fokus der neuen Fördermaßnahmen sind Ein-Personen-Unternehmen (EPU) sowie Digitalisierung.
Rund 65.000 EPU gibt es in Wien. Speziell für diese Unternehmen hat die Stadt Wien eine eigene EPU-Förderung entwickelt. Im Fördertopf der Wirtschaftsagentur Wien liegen für EPUs zehn Millionen Euro. Damit können EPU, die Corona-bedingt neue Geschäftsfelder entwickeln oder Veränderungen an ihrem Geschäftsmodell vornehmen müssen, bis zu 7.000 Euro abholen. "Wir gehen weiter! Jetzt folgt der nächste Innovationsschub für unsere Unternehmen: 70 Millionen Euro stellt die Wirtschaftsagentur Wien heuer direkt für Wiens Betriebe bereit", betont Bürgermeister Michael Ludwig.
Auch der waff fördert
Auch beim waff (Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds) gibt es erstmals Förderungen für Ein-Personen-Unternehmerinnen und Unternehmer. Gefördert werden Aus- und Weiterbildung zur Stärkung der unternehmerischen Kompetenzen mit bis zu 2.000 Euro und 80 Prozent der Kurskosten. Konkret können das Ausbildungen im kaufmännisch und betriebswirtschaftlichen Bereich sein (z.B. Buchhaltung, Controlling, Datenschutz, Wirtschaftsführerschein, Steuerrecht, Einnahmen-Ausgaben-Rechnung, Büroorganisation), im digitalen Bereich (zum Beispiel Optimierung des Social-Media-Auftritts, ECDL, Excel-Kurs, e-Rechnung, Photoshop, digitale Kommunikation) sowie im Bereich sprachliche Kompetenzen (z.B. Sprachkurse in Englisch und Deutsch, Business Englisch oder Wirtschaftsdeutsch).
"Wir stellen über den waff 1,5 Millionen Euro für das neue EPU-Weiterbildungsprogramm bereit. Dieses soll mithelfen, dass EPU nicht nur gut durch die Krise kommen, sondern in weiterer Folge zu Unternehmerinnen und Unternehmern werden, die auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen," erklärt Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke die Zielsetzung. Es gebe bereits jetzt eine Reihe von Interessentinnen und Interessenten für diese Förderung, die am 1. April startet, so Hanke.
"Mit den EPU-Förderungen ist es uns gelungen, ein unbürokratisches Angebot zu schaffen, das schnell helfen soll. Diese Unternehmerinnen und Unternehmer sind das Rückgrat der Wiener-Wirtschaft und zukünftige Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Deshalb freue ich mich, dass die von uns konzipierten Förderungen schon jetzt mobilisieren. Denn gerade bei EPU gilt: Zeit ist Geld!", so der NEOS-Wirtschaftssprecher Markus Ornig.
Wien Online Next geht in die nächste Runde
Eine Neuauflage gibt es für die 2020 erfolgreich lancierte "Wien Online"-Förderung. Mit bis zu 15 Millionen Euro hat die Stadt Wien die Digitalisierung Wiener Betriebe und deren Online-Präsenz mit bis zu 10.000 Euro Förderung pro Betrieb unterstützt. Fazit: innerhalb eines Monats stellten 2.399 Unternehmen einen Antrag. Jetzt geht die Förderung mit „Wien Online Next" und drei Millionen Euro in die nächste Runde.
Betriebe werden mit bis zu 20.000 Euro unterstützt, neue digitale Vertriebskonzepte umzusetzen und neue Märkte zu erschließen. Dadurch sollen auch der Rückzug ins reine Onlinegeschäft und damit Leerstände verhindert und ein attraktiver lebendiger Raum gefördert werden. In diesem Sinne werden auch bisher rein online handelnde Unternehmen mit dieser Förderung adressiert, wenn sie ihre Vertriebsmaßnahmen hin zum stationären Handel weiterentwickeln: "Unser Ziel ist es, Geschäfte und Betriebe durch Digitalisierung zu stärken, sodass sie für unsere Stadt erhalten bleiben, auch das ist ein wichtiger Aspekt für den Wohlfühlfaktor Wien", unterstreicht Peter Hanke.
Starke Bilanz der bisherigen Corona-Hilfen
2020 wurden von der Wirtschaftsagentur Wien insgesamt acht zusätzliche Corona-Förderungen neben den laufenden Unterstützungen für Wiens Unternehmen bereitgestellt. Mit den Corona-Förderprogrammen 2020 wurden 4.332 Projekte von Unternehmen in Wien mit insgesamt 32 Millionen Euro gefördert, 7.000 Arbeitsplätze wurden digitalisiert und konnten für den Standort Wien erhalten werden. Die Betriebe lösten damit ein Investitionsvolumen von 62 Millionen Euro aus. Darüber hinaus wurden von der Wirtschaftsagentur Wien rund 30.000 Beratungsgespräche mit Wiener Unternehmerinnen geführt, um sie sicher durch die Krise zu bringen.
"Die Bilanz der Maßnahmen zeigt, dass jeder Förder-Euro 2020 beinahe doppelt in die Wirtschaft zurückgeflossen ist. Digitalisierung bleibt auch weiterhin der wichtigste Hebel, damit unsere Unternehmen konkurrenzfähig sind und zukunftsfit bleiben. Jetzt zünden wir mit Wien Online Next die nächste Raketenstufe für unsere Unternehmen und den Standort", sagt Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke. Weitere fünf Corona-Maßnahmen hat die Stadt Wien über den waff mit rund 69 Millionen Euro auf den Weg geschickt.
Alle neuen Förderungen der Wirtschaftsagentur Wien finden sich gebündelt auf der Onlineplattform "Wien geht weiter". Die Antragsunterlagen des waff sind auf der Homepage des waff zu finden, beziehungsweise über das Wiener Infotelefon für Beruf und Weiterbildung unter der Nummer 0800 86 86 86. (red)
www.wiengehtweiter.at
Kommentar schreiben