Österreichs Top 250 Onlineshops konnten um 14 Prozent zulegen und erwirtschaften 3,6 Milliarden Euro. "Die Umsätze sind im vergangenen Jahr erneut um fast 14 Prozent angestiegen. Diese anhaltende Dynamik führt zu einer immer stärkeren Marktkonzentration, immer weniger große Onlinehändler teilen sich einen immer größeren Anteil der Online-Torte. Spitzenreiter Amazon allein kommt mit 878 Millionen Euro auf ein Viertel", kommentiert Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will die wichtigsten Ergebnisse der zehnten Ausgabe der Studie "E-Commerce-Markt Österreich 2020".
EHI und Statista haben dafür in Kooperation mit dem Handelsverband die umsatzstärksten B2C Webshops für physische Güter in Österreich analysiert. Zum Vergleich: 2010 lagen die Umsätze bei 1,64 Milliarden Euro.
Amazon, Zalando und Universal
"Die Player auf den zehn vordersten Plätzen des Rankings verbuchen fast die Hälfte des Gesamtumsatzes der Top-250-Onlineshops", ergänzt Nina Langer, Autorin und Projektleiterin E-Commerce des EHI. Nach wie vor wird das Ranking von Amazon vor zalando.at (346,8 Millionen Euro) und universal.at (111,9 Millionen Euro) angeführt. Die Shops auf den Plätzen 11 bis 100 liegen bei 37,4 Prozent des Gesamtumsatzes und den kleinsten Anteil haben auch in diesem Jahr wieder die Shops auf den Plätzen 101 bis 250 mit 12,9 Prozent.
Eine Chance für heimische Webshops?
Viele heimische Händler haben das Potenzial in den letzten Monaten erkannt und in ihren Webshop investiert. "Die Studie zeigt, dass der österreichische Handel einen strukturellen Veränderungsprozess durchläuft, der von einer exponentiellen technologischen Entwicklung angetrieben wird. Die Covid-Krise wirkt als Urknall der Digitalisierung und als Turboboost für den E-Commerce. Am Ende des Jahres wird unser Land erstmals einen Online-Anteil am gesamten Einzelhandelsumsatz von mehr als elf Prozent erreichen", so Will.
Österreichischen Onlinehändler bemerken seit Beginn der Corona-Pandemie ein deutlich gestiegenes Interesse der Konsumenten am regionalen Einkauf. Der Handelsverband will heimische Konsumenten mit kaufsregional.at beim Einkauf unterstützen: "Heuer ist im E-Commerce das erste Mal seit mehr als einem Jahrzehnt der Kaufkraftabfluss ins Ausland von 57 auf 54 Prozent zurückgegangen. Faktoren wie Nachhaltigkeit, Qualität und lokale Produktion rücken wieder stärker in den Vordergrund. Das ist eine große Chance für die mehr als 13.500 Austro-Webshops, mit österreichischer Qualität zu überzeugen. Heimische Konsumenten können auf kaufsregional.at aus mehr als 5.000 regionalen Onlinehändlern wählen", erklärt Will.
Veränderungen in den vergangenen zehn Jahren
Insgesamt zeigen die Daten der letzten zehn Jahre ein erhebliches Wachstum der Top Player und damit verbunden eine starke Zunahme der Marktkonzentration am E-Commerce-Markt. Dass neben dem Onlineshop Marktplätze wie Ebay und Amazon als zusätzliche Vertriebskanäle vermehrt genutzt werden, zeigt insbesondere der Anstieg bei Amazon von 30,4 Prozent im Vorjahr auf 35,2 Prozent in diesem Jahr. Bei Ebay war der Anstieg etwas moderater: Von 27,2 Prozent der Top-250-Onlineshops 2019 ist der Anteil 2020 auf 29,6 Prozent gestiegen (jw)
www.ehi-shop.de
www.handelsverband.at
www.statista.com
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