Die anhaltende Coronakrise sorgt in Kombination mit der aktuellen Urlaubszeit und vorwiegendem Heimaturlaub auch für eine "neue Wanderlust" – egal ob wieder für sich entdeckt oder neu gefunden, die Menschen zieht es "aufi aufn Berg", und das in Massen. Nicht nur hierzulande, sondern auch in den umliegenden Gebirgswelten tummeln sich aktuell motivierte Wandersleut' in Scharen, wie sie lange nicht gezählt wurden. Wie unsere Kollegen von den Oberösterreichischen Nachrichten am Montag berichteten, betrifft das auch die Hohen Tatra. Dort bildeten sich nämlich am bisher heißesten Tag des Jahres ( dem 28. Juli, an dem in Wien über 36 Grad Celsius gemessen wurden, Anm.) so lange Warteschlangen wie man sie bei dieser Wetterlage nur von Bädern kennt.
Welch absurde Ausmaße der Gipfelansturm teilweise annimt, wurde am Rysy-Gipfel mit viralen Folgen dokumentiert: der höchste Berg Polens erlebte einen Ansturm von derart ungeahnten Dimensionen, dass hunderte Menschen vor dem Gipfelanstieg, der sich über mehrere Serpentinen zieht, quasi "im Stau" standen – und in der prallen Sonne der Mittagszeit. Bewegung ließ sich einzig und allein am Abstieg verorten.
Festgehalten hat diese beinah unglaublichen Szenen der polnische Fotograf Konrad Przebindowski. Auf MDR-Anfrage sagte dieser, dass er bereits am Morgen um 6 Uhr unterwegs gewesen sei und sich beim Abstieg gegen Mittag bereits eine Schlange von 200 bis 300 Wartenden gebildet hatte – von Babyelefanten und nötigem Corona-Abstand keine Spur.
Der Rysy-Berg liegt an der Grenze zwischen Polen und der Slowakei und ist von beiden Ländern aus zu besteigen. Seit Jahren gibt es Berichte über einen Besucheransturm auf den Berg, weil der Aufstieg vergleichsweise einfach sei. Vom Informationszentrum der Tatra heißt es gegenüber MDR, auf dem Rysy sei es immer „ziemlich voll". Allerdings bedauere man, dass die Wanderer den Corona-bedingten Mindestabstand nicht eingehalten hätten. Nutzer auf Facebook ziehen in den Kommentaren Vergleiche zu anderen touristischen Bergen: "So ein polnischer Mount Everest" ist zu lesen. Auf Twitter ging das Video ebenfalls schnell viral, allerdings anfangs mit der unwahren Behauptung, wonach die Aufnahmen aus dem Zillertal stammen würden. Dieser Fehler wurde durch andere User korrigiert. (red)
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