Die neuste Auflage unseres Entscheider-Features richtet den Blick auf die Brands der Milchwirtschaft. Wer hinter den großen Marken steckt und deren Geschicke lenkt, lesen Sie hier.
Ulf Schöttl, Berglandmilch
Ulf Schöttl studierte Wirtschaftswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien und der Universität Graz. Nach seinem Studium startete er 1992 als Business Consultant bei MCG Salzburg. 1993 wechselte er zu Bestfoods Austria (KNORR), wo er anfänglich ein Training als Außendienstmitarbeiter absolvierte, bevor er zum Junior Product Manager aufstieg. Im Laufe der Jahre durchlief der gebürtige Steirer mehrere Stationen innerhalb des Konzerns und war unter anderem noch als Product Manager, Trade Marketing Manager und zuletzt als Brand Manager bei Best Foods UK tätig. 2001 wechselte Schöttl zu Berglandmilch, wo er fortan die Marketingagenden des Milchproduzenten verantwortete.
Die Wurzeln des Unternehmens gehen auf die im Jahre 1900 in Schärding gegründete Erste Österreichische Zentrale Theebutter Verkaufsgenossenschaft, kurz Schärdinger, zurück. Binnen kurzer Zeit traten dieser 15 weitere Molkereigenossenschaften bei. Bis 1934 ist die Anzahl der Mitglieder auf 34 angewachsen, wodurch Schärdinger zur größten Milch-Absatzorganisation in Österreich wurde. Bis 1940 wuchs der Betrieb weiter und umfasste 41 Molkerei- und sechs Käsereigenossenschaften mit rund 40.000 Mitarbeitern. Die 50er Jahre waren bei der nun unter Schärdinger OÖ Molkereiverband firmierenden Genossenschaft vor allem von Modernisierung und der Konzentration auf Export gekennzeichnet. Mitte der 1960er wurde erstmals die Umsatzgrenze von einer Milliarde Schilling geknackt. In Folge setzte das Unternehmen verstärkt auf Markenkäse und Butter. In Anbetracht des Beitritts von Österreich zur Europäischen Union und der damit einhergehenden Liberalisierung des Agrarmarktes kam es dazu, dass Schärdinger und fünf weiter Molkereiverbände (Linzer Molkerei, Milchunion Alpenvorland, Bäuerliche Milchunion Kärnten, Molkerei im Mostviertel und Milchverarbeitung Desserta) in die 1990 gegründete Austria Milch- und Fleischvermarktung eingegliedert wurden. Der neue Milch-Großkonzern firmierte mit Jahresbeginn 1996 unter der Bezeichnung Berglandmilch. Im Zuge der Fusion kam es zu einer grundlegenden Restrukturierung und Modernisierung der Betriebe. 20 Standorte wurden geschlossen bzw. zusammengelegt. 2009 übernahm Berglandmilch die oberösterreichische Molkerei Landfrisch und brachte es damit auf über 1000 Mitarbeiter und einen jährlichen Umsatz von in etwa 700 Millionen Euro. Ein Jahr später kam es zur Eingliederung des bis dato viertgrößten Milchproduzenten Tirol Milch.
www.berglandmilch.at
Claudia Schober, NÖM
Im Anschluss an ihr Studium der Betriebswirtschaftslehre absolvierte Claudia Schober 1996 ein Praktikum bei Falck Air Deutschland, bevor sie als Account Executive zu ADworks wechselte. 1998 heuerte Schober bei der Wella AG als Junior Productmanager im Bereich Hardressing Appliances an. Im Laufe der Jahre avancierte sie innerhalb des Konzerns zum Senior Productmanager. Mit der Übernahme der Wella AG durch den internationalen Konsumgüterkonzern Procter & Gamble stieg Claudia Schober 2005 zum Brand Manager der Global Business Unit Design und Professional Haircare auf. 2007 wurde die gebürtige Deutsche zum Brandmanager Western Europe für die Marken Pampers und Kandoo. 2009 wechselte sie als Marketing Manager zu Kellogg Deutschland. Im selben Jahr noch zog es sie nach Österreich, wo Schober die Marketing Agenden des niederösterreichischen Milchproduzenten NÖM übernahm.
Im Jahre 1900 hat die von Franz von Pirko 1898 gegründete Niederösterreichische Molkerei ihre unternehmerische Tätigkeit aufgenommen. Die Jahre zwischen 1964 bis 1987 waren vor allem durch Expansion und den Kauf mehrerer anderer Firmen und Fusionen mit kleineren Molkereibetrieben gekennzeichnet. 1989 folgte die Gründung der Schärdinger Milch AG (später "NÖM AG") durch den Schärdinger Molkereiverband. Zwei Jahre später folgte der Börsengang der Schärdinger Milch AG wie auch der Kauf der WIMO. 1992 fusionierte die WIMO mit der Niederösterreichische Molkerei. Im gleichen Jahr kam es zur Gründung der Wien Milch AG. Wenig später kam es zur Einbringung der Niederösterreichischen Molkerei in die Wien Milch AG, welche 1995 mit der Schärdinger Milch AG fusionierte. Ein Jahr später folgte die Umfirmierung in NÖM AG. Die nächsten Jahre waren vor allem durch die Sanierung auf Grund großer Verluste und der strukturellen Organisation des Unternehmens geprägt. Nach erfolgreicher Durchführung konzentrierte sich die NÖM AG hauptsächlich auf das Exportgeschäft und erschloss als ersten Auslandsmarkt Deutschland, anschließend den Rest Europas.
www.noem.at
Florian Schwap, Alpenmilch Salzburg
Nach seinem Studium der Ökologie/Biologie an der Universität Salzburg startete Florian Schwap 1999 seine berufliche Karriere bei The Scotts Company. Dort durchlief er mehrere Positionen im Marketing und war zuletzt als Senior Brandmanager tätig. 2008 wechselte der gebürtige Salzburger als Leiter Marketing und Produktentwicklung zu Alpenmilch Salzburg. Seit 2010 betreut Schwap zusätzlich die Marketingagenden von Käsehof.
Die Gründung der Alpenmilch Salzburg geht auf das Jahr 1993 zurück. Diese wurde damals als operative Gesellschaft von Milchhof Salzburg und Tauernmilch Bischofshofen gegründet. Die Anfänge der beiden Besitzgesellschaften reichen bis in die 1930er. Milchhof Salzburg wurde 1931 mit der Aufgabe gegründet, die Stadt Salzburg mit Milch- und Molkereiprodukten zu versorgen. Mit Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Molkerei auf dem heutigen Standort in Salzburg-Itzling errichtet und während der Folgejahre laufend erweitert. Die Gründung der zweiten Gesellschaft, der Tauernmilch Bischofshofen, geht auf das Jahr 1974 zurück. Diese entstand als Projekt der Lungauer Molkereigenossenschaft und der Pongauer Molkereigenossenschaft.
1994 nahm die Alpenmilch Salzburg ihren Betrieb auf. 1999 kam es zu einer Ausweitung der Gesellschafterstruktur. Die bayrische Meggle AG kaufte zunächst 26% der Geschäftsanteile, erhöhte diese 2002 auf 33% und 2008 schließlich auf 49%.
www.milch.com
Thomas Redl, Danone
Nach seinem Studium der Internationalen Wirtschaftswissenschaften an der Universität Innsbruck und der Universität Dublin startete Thomas Redl 1999 seinen beruflichen Werdegang beim Consumer Health Care Unternehmen Johnson & Johnson als Brand Manager. 2005 avancierte er zum International Brand Manager. 2007 wechselte Redl als Group Brand Manager zu The Coca Cola Company, bevor er 2010 die Verantwortung für die Markenführung bei der Danone GesmbH übernahm.
Die österreichische Niederlassung von Danone wurde von Hans Wege 1972 in Salzburg gegründet. Zu Beginn wurden alle Produkte aus Deutschland importiert. 1987 ging das Unternehmen eine Kooperation mit Tirol Milch ein. Im Jahr 2000 kam es zu einer organisatorischen Trennung von Danone Österreich: Die Verwaltung wurde nach Wien verlegt, während die Logistik weiterhin aus Salzburg abgewickelt wird. 2007 kam es auf internationaler Ebene mit der Übernahme des niederländischen Unternehmens NUMICO - mit dessen Marken Milupa und Nutricia - zu einem entscheidenden Schritt in Richtung Positionierung auf dem Gesundheitsmarkt.
www.danone.at