Ex-Kanzler Kern bekommt Bahn-Job in Russland

Der frühere ÖBB-Chef wurde in den Aufsichtsrat der RZD berufen.

Ex-Bundeskanzler Christian Kern ist bei der russischen Staatsbahn RZD in den Aufsichtsrat berufen worden. Das gab die RZD am Dienstag in Moskau mit. Kern war vor seinem Einstieg in die Politik von 2010 bis 2016 Vorstandsvorsitzender der ÖBB.

Kritik an Russland-Sanktionen

Der 53-jährige wird in Russland geschätzt, da er sich in der Vergangenheit kritisch zu den Sanktionen gegenüber Russland geäußert hat. Unter seiner Kanzlerschaft wurde der Grundstein für den sogenannten Sotschi-Dialog, dessen endgültiger Startschuss heuer fiel, gelegt.

Der Sotschi-Dialog ist ein österreichisch-russisches zivilgesellschaftliches Forum, das die Stärkung der bilateralen Beziehungen und den zivilgesellschaftlichen Austausch zwischen Österreich und Russland als regelmäßig tagende Diskussionsplattform und die Auseinandersetzung mit aktuellen zivilgesellschaftlichen Fragen und Entwicklungen zum Ziel hat.

Die inhaltlichen Schwerpunkte des Sotschi-Dialogs bilden Musik, Kunst und Kultur, Hochschulzusammenarbeit, Wissenschaft und Forschung, Wirtschaft und Sport. Gemeinsame Veranstaltungen und Projekte zu diesen inhaltlichen Schwerpunkten werden vom Steering Committee in Absprache mit den beiden Außenministerien festgelegt.

Kerns Karriere

Christian Kern studierte nach der Matura Kommunikationswissenschaften an der Universität Wien. Im Anschluss absolvierte er eine postgraduale Ausbildung am Management Zentrum St. Gallen (Schweiz). Seine berufliche Laufbahn startete er 1989 als Wirtschaftsjournalist. Zwei Jahre später wurde er unter Bundeskanzler Franz Vranitzky Assistent des Staatssekretärs Peter Kostelka im öffentlichen Dienst im Bundeskanzleramt. 1994 wurde er zum Büroleiter und Pressesprecher des späteren SPÖ-Klubobmannes befördert.

1997 folgte der Wechsel zum Verbund, wo er zunächst als Assistent des Vorstands tätig war und 1999 schließlich die Marketingleitung übernahm. Ein Jahr darauf wurde er mit der Geschäftsführung der Stromvertriebstochter Verbund Austrian Power GmbH betraut und 2002 in den Vorstand der Stromhandelssparte Austrian Power Trading berufen.

Im Jahr 2007 wurde Kern Vorstand des Verbunds. 2010 wechselte er zu den ÖBB und wurde dort Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding-AG. Am 17. Mai 2016 wurde Christian Kern Bundeskanzler von Österreich. Christian Kern ist der Bundeskanzler mit der drittkürzesten Amtszeit in der Zweiten Republik nach Hartwig Löger und Sebastian Kurz. Seinen Abschied aus der Politik vollzog er im Oktober 2018. (as)

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