Singapur lässt keine neuen Privatautos mehr zu

Erlaubnis für neues Auto nur möglich, wenn zuvor ein anderes verschwindet. 

Um einem Verkehrsinfarkt vorzubeugen, lässt Singapur ab Februar keine neuen Privatautos mehr zu. Der Erlass gilt vorerst bis 2021. Der Stadtstaat in Südostasien möchte auf diese Weise die Einwohner dazu bringen, auf andere Verkehrsmittel umzusteigen. Aus diesem Grund erteilt die Millionenmetropole nur noch dann eine Zulassungserlaubnis, wenn dafür ein anderes Auto Platz macht.

Schon bisher mussten Autofahrer in Singapur eine Berechtigung erwerben, wenn sie ein neues Auto anmelden wollten. Dafür müssen sie tief in die Tasche greifen: Zuletzt kosteten die Berechtigungen umgerechnet rund 33.000 Euro. Wenn kommende Woche, die ersten neuen Zertifikate versteigert werden, dürften die Preise noch einmal deutlich steigen. Derzeit kommen in Singapur auf 5,6 Millionen Einwohner etwa 575.000 private Fahrzeuge.

Singapur hat eine Fläche von 719 Quadratkilometern, von denen nach Angaben der Verkehrsbehörde LTA knapp zwölf Prozent mit Straßen bebaut sind. Zum Teil mussten bereits Gräber Straßenbauprojekten weichen. "Angesichts des beschränkten Bodens und der konkurrierenden Bedürfnisse gibt es nur begrenzten Spielraum für einen weiteren Ausbau des Straßennetzes", so die Verkehrsbehörde. Zuletzt hatte die Regierung von Premierminister Lee Hsien Loong den Bestand an Autos jährlich um 0,25 bis 0,5 Prozent wachsen lassen. Ende 2017 waren 575.353 Privatfahrzeuge in Singapur zugelassen. (as)

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