Pro-Sieben-Sat.1-Deutschland-Vorstandschef nimmt vorzeitig den Hut

"Ein bisschen fett, ein bisschen arm" - Ebeling muss gehen. 

Der langjährige ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling - er führt die Sendergruppe seit 2009 - verlässt im Februar 2018 vorzeitig den Medienkonzern. Der Vorstandsvorsitzende hatte bereits angekündigt, den Kontrakt nicht verlängern zu wollen. Daher habe der Aufsichtsrat die Suche nach einem Nachfolger schon vor einiger Zeit begonnen, lautet es in einer Mitteilung.

Erst kürzlich fiel der ProSiebenSat.1-Vorstandschef mit unglücklichen Äußerungen auf: In einer Telefonkonferenz mit Analysten hat sich Ebeling abfällig über das Fernsehpublikum geäußert. "All die Hollywood-Blockbuster gibt es auf unseren Sendern und nicht jeder Netflix-Film ist ein Homerun. Und sehr oft sind deren Inhalte sehr, sehr Arthouse-like. Es gibt Menschen, ein bisschen fettleibig und ein bisschen arm, die immer noch gerne auf dem Sofa sitzen, sich zurücklehnen und gerne unterhalten werden wollen. Das ist eine Kernzielgruppe, die sich nicht ändert", versuchte Ebeling den Sender im Gespräch mit einem Analysten des Bankhauses BNP Paribas, der ihn mit der Konkurrenz durch neue Anbieter wie Netflix konfrontiert hat, zu verteidigen. Später ruderte er zurück, es habe sich um eine "plakative Zuspitzung" gehandelt, mit der er die TV-Zuschauer aber nicht diskreditieren wollte. (jw)

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