CEO und COO mit 100 Millionen Euro abgetaucht

| 17.09.2014

Deutsch-chinesischer Schuhhersteller Ultrasonic in der Bredouille.  

Die Kölner Ultrasonic AG ist die deutsche Holdinggesellschaft der chinesischen Ultrasonic-Gruppe, eines Produzenten hochwertiger Markenschuhe. Der Konzern ist mit mehr als 1.400 Mitarbeitern in drei Marktsegmenten tätig. Jetzt sorgt Ultrasonic  für Wirbel an der Frankfurter Börse: Die Chefs sind abgetaucht, die Firmenkasse ist fast leer und der Aktienkurs abgestürzt. 

Der scheidende Finanzvorstand des Schuhherstellers Ultrasonic teilte mit, die Buchhaltung habe ihn informiert, dass "der ganz überwiegende Teil der liquiden Mittel in Hongkong und  China transferiert wurde." Das Geld befinde sich "nicht mehr im Einflussbereich des Unternehmens".  Der Kontakt zu Vorstandschef Qingyong Wu und zu dem für das operative Geschäft verantwortlichen COO Minghong Wu sei seit dem Wochenende abgerissen. Beide seien nicht auffindbar. Auch die von Ultrasonic als Kontakt für die Öffentlichkeitsarbeit genannte Düsseldorfer Firma BPG Beratungs- und Prüfungsgesellschaft ist abgetaucht.

Im Vorjahr verfügte das Unternehmen noch über 100 Millionen Euro an Barreserven. Die deutsche Holding verfüge noch über einen sechsstelligen Euro-Betrag, erklärte Chi Kwong Clifford Chan, der seinen Abschied zum Monatsende angekündigt hatte.

Kein Einzelfall

Ähnlich wie bei Ultrasonic ist es im Juli auch beim Verpackungs-Hersteller Youbisheng Green Paper  gelaufen, dessen Deutschland-Holding ebenfalls in Köln sitzt. Dort war gleichfalls der Vorstandschef über Wochen verschollen, dem Finanzvorstand wurde der Zugang zu den Fabriken in China verweigert. Auch der als neuer Vorstandschef eingesetzte Bruder seines Vorgängers hatte wenig später seinen Rücktritt erklärt. Seit August hat bei der Kölner Youbisheng Green Paper AG Insolvenzverwalter Christoph Niering das Sagen. (jw)

www.ultrasonic-ag.de

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