"Nicht barrierefrei zu bauen, können wir uns nicht leisten"

| 04.12.2013

Experten informierten bei Austrian Standards zum Thema Barrierefreiheit.

Viele Menschen werden durch bauliche Hindernisse in ihrer eigenständigen Mobilität eingeschränkt. Wie eine barrierefreie Umwelt geplant und gebaut werden kann, war Thema einer Informationsveranstaltung bei Austrian Standards. Dabei wurde das neue Praxishandbuch von Maria R. Grundner vorgestellt. "Um weitgehend diskriminierungsfreie Strukturen zu verwirklichen, sind viele Details zu beachten. Für Planende und Bauherren ist das nicht so einfach", sagte die Mobilitätsexpertin. Nicht zuletzt deshalb habe sie ihre aktuelle Publikation verfasst, so die Autorin. "Das Praxishandbuch 'Barrierefreies Planen und Bauen in Österreich' bietet den Anwendern eine praxisnahe Anleitung, wie Standards für verschiedene Gebäude und Anlagen anzuwenden sind", betonte Grundner, die in der Mobilitätsagentur der Stadt Wien dafür zuständig ist, den öffentlichen Raum besser barrierefrei nutzbar zu machen.

Keine Sonderlösung

Für Hans Wiesinger, beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger und Berater zum Thema Barrierefreiheit, darf barrierefreies Bauen keine Sonderlösung sein, sondern muss die Grundlage für die Gestaltung des gesamten Lebensraums darstellen. "Barrierefreies Bauen steigert den Komfort und die Sicherheit und damit die Lebensqualität aller Menschen. Es muss zum Standard und somit zur Selbstverständlichkeit werden. Denn schon im Hinblick auf die demografische Entwicklung können wir es uns nicht mehr leisten, nicht barrierefrei zu bauen", so der Experte. Architekt  Peter Kompolschek erläuterte die Folgen aus Sicht des Planers und kommt zum Schluss, dass die barrierefreie Gestaltung nicht zwingend die gestalterische Freiheit einengen müsse. (red)

www.austrian-standards.at

Barrierefrei planen und bauen in Österreich
Barrierefrei planen und bauen in Österreich
2013-12-04
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