"Unsere Kunden wollen sich in exklusivem Rahmen präsentieren"

Ilse Koinig und Andreas Ladich vom Flughafen Wien im leadersnet.at-Interview über den einzigartigen Werbesimulator, spezielles Ambiente und steigende Spendings.

Der Flughafen Wien erreichte zuletzt bei der Zahl der abgefertigten Passagiere den drittgrößten Zuwachs in Europa. Rund 30 Millionen Menschen frequentieren ihn jährlich, was ihn für Werbetreibende zu einer beliebten und optimalen Plattform macht. leadersnet.at hat sich mit Andreas Ladich, Leiter Werbung und Marketing am Flughafen Wien, sowie Ilse Koinig, Leiterin Werbeflächen, über den Non-Aviation Bereich als Erlösbringer, die Gepäckhalle als Markenwelt und Pläne für zukünftige außergewöhnliche Werbeflächen unterhalten.

leadersnet.at: Was macht den Flughafen als Werbeplattform aus?

Koinig: Ein wichtiger Faktor ist natürlich die Anzahl der Passagiere mit entsprechender Top-Kontaktqualität. Zusammen mit den Meeters and Greeters erreicht Flughafenwerbung jährlich rund 30 Millionen Menschen. Zusätzlich bietet die Markendrehscheibe Flughafen als Medium individuelle Gestaltungsmöglichkeiten für maßgeschneiderte Kampagnen.

leadersnet.at: Wie setzen sich die Passagiere zusammen?

Koinig: Der Anteil der Business Passagiere beträgt rund 40 Prozent. Rund 60 Prozent reisen aus privaten Gründen mit entsprechend saisonalen Schwankungen. Die Ausrichtung der Werbekampagnen erfolgt auf diese unterschiedlichen Zielgruppen.

leadersnet.at: Auch auf einem Bahnhof tummeln sich viele Reisende. Was unterscheidet den Flughafen und Bahnhof als Werbestandort?

Ladich: Der Flughafen hat meiner Meinung nach ein spezielleres Ambiente. Fliegen ist zwar nicht mehr so etwas Exklusives, wie vielleicht noch vor ein paar Jahrzehnten, aber die Stimmung der Passagiere ist trotzdem eine andere als die am Bahnhof. Das wirkt sich auch auf die Kauflaune, auf die Spendings und auch auf die Wahrnehmung und Aufmerksamkeitsspanne aus. Zudem können wir die Werbung stärker nach Passagiertypen und nach Reisezielen unterscheiden. Auch die Verweildauer ist auf dem Flughafen größer als auf einem Bahnhof. Je nach Reiseziel liegt sie bei rund zwei Stunden, die der Passagier dann wirklich am Flughafen verbringt.

leadersnet.at: Merken Sie bei Urlaubsreisenden, dass die Bereitschaft Geld auszugeben, größer ist?

Ladich: Das ist richtig. Passagiere nutzen gerne die Zeit vor dem Abflug, um sich noch mit Produkten einzudecken. Die zeigt sich auch in den steigenden Spendings je Passagier.

Koinig: Das ist auch das Zeichen, dass man sich am Flughafen in einem anderen Modus befindet. Der Urlaub beginnt nach dem Check In. Das unterstützt auch die Wahrnehmung von Werbung und führt auch zu einer Entschleunigung, die in dieser Zeit vor dem Abflug stattfindet.

leadersnet.at: Welchen Anteil am Umsatz des Flughafens hat der Non-Aviation Bereich?

Koinig: Der Non-Aviation Bereich ist mittlerweile für den Flughafen Wien ein wesentlicher Erlösbringer mit großem Wachstumspotential. Mit der Inbetriebnahme des Check In 3 konnte das Angebot an Werbeflächen wesentlich verbessert werden. Bereits bei der Planung und beim Bau des neuen Terminals wurde auf die Integration von Werbung Rücksicht genommen. Schwerpunkt lag hier auf große und exklusive Werbeflächen. Kunden, die bei uns werben, wollen nicht irgendeine Werbefläche buchen, sondern sich in einem exklusiven Rahmen präsentieren. Erstmalig können wir auch digitale Werbeflächen anbieten. Diese sind besonders interessant für kurzfristige Buchungen z. B. bei Kongressen oder Messen.

leadersnet.at: Wie sehen diese digitalen Werbeflächen aus?

Koinig: Wir haben insgesamt 120 Monitore in der kompletten Gepäckausgabehalle mit synchron laufender Werbung. Der gebuchte Spot läuft dann während der Ausstrahlung gleichzeitig und exklusiv auf allen Bildschirmen in der ganzen Halle.

Ladich: Sie tauchen die ganze Halle in Ihre Markenwelt.

Koinig: Damit erreicht man mit einer relativ günstigen Werbung alle ankommenden Fluggäste.

leadersnet.at: Was sind die beliebtesten Werbeflächen?

Koinig: Derzeit sind es die Werbeflächen in der Gepäckausgabehalle, gefolgt von der Außenwerbung und dem Abflugbereich.

leadersnet.at: Wie ist der Unterschied in der Art der Werbung im Ankunfts- und im Abflugbereich?

Koinig: Die Firmen, die werben, sind unterschiedlich. Im Ankunftsbereich sind es hauptsächlich Museen und Sehenswürdigkeiten oder Hotels und Gastronomie. Im Abflugbereich werben hingegen viele Airlines und Brands aus dem Retailbereich. Auch große Konzerne wie OMV, Raiffeisen oder Versicherungen und Telekomunternehmen.

leadersnet.at: Sind im Moment noch andere größere Werbeflächen in Planung?

Koinig: Wir planen derzeit eine hinterleuchtete Werbefläche am Tower zu installieren und rechnen mit einer Umsetzung im Frühjahr 2014. Die Fläche ist bereits im Werbesimulator enthalten und wird rund 300 Quadratmeter groß sein.

leadersnet.at: Was war eigentlich die Idee hinter dem Werbesimulator auf Ihrer Homepage?

Ladich: Die Idee war die, dass der Flughafen vom Gedanken her ein besonderer Ort ist mit außergewöhnlichen Eigenschaften als Medium. Das wollten wir auch bei der Präsentation der Werbeflächen wirken lassen. Wir wollten also keine herkömmliche Datenbankseite, die einfach die ganzen Werbeflächen, die es gibt, auflistet. Der Ansatz war der, die Seite räumlich aufzusetzen und zu zeigen, wie schaut die Werbung, die ich am Flughafen machen möchte, vor Ort tatsächlich aus. Das ist etwas, was sowohl den Werbetreibenden als auch die Agenturen interessiert. Der Simulator ist so konzipiert, dass er auch von Leuten bedient werden kann, die wenig oder keine Erfahrung mit Tools wie zum Beispiel Photoshop haben.

leadersnet.at: Für Aufsehen hat das Projekt ZeitRaum gesorgt. Wie ist es zustande gekommen?

Koinig: Dabei handelt es sich um eine Kunstinstallation der Ars Electronica.

Ladich: Diese Konstruktion steht bei der Bordkartenkontrolle im Check In und besteht aus 165 hochgestellten 46 Zoll-Monitoren, die zusammenhängend geschaltet sind.

Koinig: Diese Kunstinstallation kann auch werblich genutzt werden. Derzeit läuft eine Werbung von Austrian Airlines mit außergewöhnlichen Bildern von New York. Sie zeigen einen 24-stündigen Tagesablauf des Big Apple.

Ladich: In Szene gesetzt wurde es vom Starfotografen Lois Lammerhuber. Er hat unzählige Fotos geschossen und am Ende entsteht der Eindruck, als wäre es gefilmt. Unser Ziel ist es natürlich auch Firmen zu finden, die dem Medium und dem Platz entsprechend auf dieser Fläche werben.

www.airport-media.at

www.viennaairport.com

 

 

Plus in der Verkehrsentwicklung

Der Flughafen Wien konnte ein Plus in der Verkehrsentwicklung im Oktober 2013 verzeichnen Die Anzahl der abgefertigten Passagiere stieg im Vergleich zum Oktober 2012 um ein Prozent auf insgesamt 2.010.190 Fluggäste an. Die Flugbewegungen verzeichneten einen Rückgang von fünf Prozent und das Höchstabfluggewicht (Maximum Take Off Weight) nahm um 0,3 Prozent zu.

Das Frachtaufkommen stieg hingegen um satte 14 Prozent. Bei den Transferpassagieren verzeichnete der Flughafen Wien im Oktober 2013 ein Plus von 0,6 Prozent gegenüber dem Oktober 2012. Die Anzahl der Lokalpassagiere ist im selben Zeitraum um 1,2 Prozent gestiegen.

 

Plus in der Verkehrsentwicklung

Der Flughafen Wien konnte ein Plus in der Verkehrsentwicklung im Oktober 2013 verzeichnen Die Anzahl der abgefertigten Passagiere stieg im Vergleich zum Oktober 2012 um ein Prozent auf insgesamt 2.010.190 Fluggäste an. Die Flugbewegungen verzeichneten einen Rückgang von fünf Prozent und das Höchstabfluggewicht (Maximum Take Off Weight) nahm um 0,3 Prozent zu.

Das Frachtaufkommen stieg hingegen um satte 14 Prozent. Bei den Transferpassagieren verzeichnete der Flughafen Wien im Oktober 2013 ein Plus von 0,6 Prozent gegenüber dem Oktober 2012. Die Anzahl der Lokalpassagiere ist im selben Zeitraum um 1,2 Prozent gestiegen.

 

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