150 Mitarbeiter betroffen
KTM-Insolvenz reißt zwei weitere Tochterfirmen mit

Im Zuge der Pleite des Motorradherstellers kommt es zu einem Domino-Effekt. Dieses Mal sind insgesamt rund 150 Mitarbeiter:innen betroffen.

Nachdem die Insolvenz von KTM u. a. bereits eine große Metallgießerei mitgerissen hat, setzt sich der Domino-Effekt nun mit gleich zwei weiteren Unternehmen fort. So teilte der KSV1870 mit, dass über die Vermögen der Pierer-Mobility-Töchter Avocodo GmbH und Pierer E-Commerce GmbH Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Linz bzw. Ried im Innkreis eröffnet wurden.

Avocodo GmbH

Die Avocodo GmbH ist eine Softwareschmiede mit über 25 Jahren Erfahrung. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Linz, ein weiterer Standort in Hagenberg. Der Geschäftsbereich umfasst die Softwareentwicklung und IT-Dienstleistungen für die KTM-Gruppe. Konkret wird Software für Händler:innen für alle Marken der Gruppe entwickelt und bereitgestellt. Weiters werden Softwareroboter zur Automatisierung der Geschäftsprozesse entwickelt.

Laut dem Kreditschutzverband belaufen sich die Passiva auf rund 6,8 Millionen Euro. Von der Pleite sind 126 Dienstnehmer:innen und rund 85 Gläubiger:innen betroffen. Avocodo strebt die Fortführung und Sanierung des Unternehmens an. Den Gläubiger:innen wird ein 20-prozentiger Sanierungsplan angeboten, dessen Finanzierung durch die Fortführung und Zuschüsse von dritter Seite gelingen soll.

"Am 29. April 2025 werden die Gläubiger:innen am Landesgericht Linz über den eingebrachten Sanierungsplan verhandeln und abstimmen", so Alexander Meinschad vom KSV1870, der die Interessen der Gläubiger:innen in diesem Verfahren vertritt.

E-Commerce GmbH

Die Pierer E-Commerce GmbH mit Sitz in Munderfing ist für die Gestaltung der digitalen Vertriebskanäle für die KTM-Gruppe sowie die Pflege der Onlineshops für verschiedene Marken der Gruppe zuständig. Zudem zeichnet sie für Marketing-Kampagnen verantwortlich. Das Unternehmen ist primär Generalunternehmer für die KTM AG und generiert so 96 Prozent seiner Einnahmen. Somit handelt es sich um eine klassische Folgepleite. Die Passiva belaufen sich auf rund vier Millionen Euro. Von der Insolvenz sind 25 Dienstnehmer:innen und rund 45 Gläubiger:innen betroffen.

Auch die Pierer E-Commerce GmbH strebt eine Fortführung an. Den Gläubiger:innen wird ein 20-prozentiger Sanierungsplan angeboten. Die Quote soll über die Fortführung sowie über Zuschüsse von dritter Seite finanziert werden. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Peter Virtbauer bestellt. Die erste Gläubigerversammlung, Berichts- und Prüfungstagsatzung finden am 5. März 2025 am Landesgericht Ried im Innkreis statt.

Insgesamt sind von den beiden Pleiten rund 150 Mitarbeiter:innen und 130 Gläubiger:innen betroffen. Die Passiva belaufen sich auf fast elf Millionen Euro.

www.ksv.at

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