Die letzten drei Wochen vor Weihnachten sind angebrochen, und langsam, aber sicher kehrt in Österreich Weihnachtsstimmung ein. Während die Vorweihnachtszeit für manche bedeutet, jeden Tag ein Türchen am Adventskalender zu öffnen, heißt es für andere, das ein oder andere Häferl Punsch am Christkindlmarkt zu genießen. Damit einher geht für viele auch die Suche nach den perfekten Geschenken für seine Liebsten. So unterschiedlich die Bedeutung von Weihnachten für die einzelnen Österreicher:innen auch ist – die Vorfreude auf die Festtage ist definitiv groß. Das zeigt auch die diesjährige Weihnachtsumfrage von willhaben, an der 2.900 User:innen des Online-Marktplatzes teilgenommen haben. Demnach freuen sich 86 Prozent jener Österreicher:innen, die das Fest zelebrieren, auch tatsächlich auf die Feiertage.
Heuer werden wieder mehr Menschen beschenkt
Ein großes Thema zu Weihnachten sind nach wie vor Geschenke, und die Österreicher:innen zeigen sich trotz Teuerung weiterhin spendabel. So geben etwa 39,1 Prozent an, "mehr als 300 Euro" für Präsente auszugeben. Die Nase vorne haben dabei Befragte aus Vorarlberg, Niederösterreich und Wien, ebenso wie Personen ab 40 Jahren aufwärts.
Derart groß fällt das Budget vermutlich angesichts der Anzahl der beschenkten Personen aus: Während 80 Prozent der Befragten angeben, mindestens vier Menschen zu beschenken, haben 26,8 Prozent gar "mehr als sieben Personen" auf ihrer Liste. Das sind deutlich mehr als noch im vergangenen Jahr, wo "nur" 21,6 Prozent mehr als sieben Menschen beschenkt haben.
Ein wenig zurückgegangen ist dagegen die Zahl jener, bei denen die Teuerung laut eigenen Angaben Auswirkung auf das Weihnachtsfest hat: Haben 2023 noch 55,4 Prozent mit "Ja" oder "Eher ja" geantwortet, sind es heuer 53,2 Prozent.
Trend hin zu Secondhand-Geschenken
Wer sparen muss bzw. möchte und gleichzeitig nachhaltig agieren will, kann beispielsweise zu Secondhand-Geschenken greifen. Das wird auch immer beliebter, wie die Umfrage zeigt: Demnach können sich mit 35,4 Prozent heuer deutlich mehr Menschen "sicher vorstellen, etwas Gebrauchtes zu Weihnachten zu verschenken" als noch 2023 (28,3 Prozent). Besonders weibliche Befragte, Menschen unter 50 Jahren sowie Wiener:innen, Niederösterreicher:innen und Burgenländer:innen stehen Geschenken aus zweiter Hand offen gegenüber. Überhaupt "nicht in Frage" kommt das lediglich für zwölf Prozent. Dabei kommen Secondhand-Geschenke gut an: So sagen 90 Prozent jener, die bereits wissentlich ein Geschenk aus zweiter Hand bekommen haben, dass sie sich darüber gefreut haben.
Secondhand-Präsente werden vor allem aus "finanziellen Aspekten" gewählt, wie 65,7 Prozent angeben, gefolgt vom "Umweltgedanken" mit 58,2 Prozent sowie der Tatsache, dass "der:die Beschenkte das Produkt nur für eine absehbare Zeit aktiv nutzen wird (Kinderkleidung, Buch, Film, Videospiel, etc.)" mit 33,5 Prozent. Dabei werden vor allem Produkte aus den Kategorien "Spielzeug" (59,1 Prozent), "Bücher" (49,7 Prozent) sowie "Spielkonsolen, Zubehör und Games" (26,8 Prozent) Secondhand verschenkt.
Nachhaltigkeit ja, aber kein Plastik-Baum
Nachhaltigkeit ist für die Österreicher:innen zu Weihnachten ein immer größeres Thema. Für knapp 60 Prozent ist es dementsprechend "wichtig" (18,5 Prozent) bzw. "eher wichtig" (41 Prozent), dass ihre Geschenke nachhaltig sind, wobei Frauen besonders umweltbewusst agieren. Außerdem zeigt sich, dass der Nachhaltigkeitsgedanke mit zunehmendem Alter wächst und in der Altersgruppe ab 60 Jahren am höchsten ist. Im Mittelpunkt stehen dabei "Regionalität" (61,9 Prozent), "umweltfreundliche Verpackung" (47,6 Prozent) und "langlebiges bzw. ökologisches Material" (43 Prozent).
Trotz der Umweltfreundlichkeit der Österreicher:innen wollen Sie auf eines definitiv nicht verzichten: den echten Weihnachtsbaum. Insgesamt planen 80 Prozent der Befragten, einen aufzustellen. Davon wiederum wollen 77,1 Prozent einen klassischen Nadelbaum, während nur 15,4 Prozent auf eine wiederverwendbare Kunststoff-Alternative zurückgreifen.
Bilder vom eigenen Weihnachtsbaum, vom Festessen, von den Geschenken oder ähnlichen werden dann auch gerne auf sozialen Medien geteilt. Allerdings zeigt die Umfrage, dass viele hierbei einen deutlichen Druck verspüren: Demnach glauben knapp drei Viertel der Befragten, dass Social Media sie unter Druck setzt, das "perfekte" Weihnachtsfest zu inszenieren. Das betrifft vor allem Frauen sowie die Altersgruppe zwischen 30 und 39 Jahren. Positiv werden soziale Netzwerke in Bezug auf Weihnachten hingegen nur von 17,5 Prozent gesehen.
Weitere Erkenntnisse der Umfrage
Mit ihrer Weihnachtsbefragung hat willhaben unter anderem noch Folgendes herausgefunden:
- Geschenke weiterverkaufen: Mehr als drei Viertel der Befragten finden es okay, Geschenke, wenn sie nicht passen oder nicht gefallen, nach Weihnachten weiterzuverkaufen. Mehr als 40 Prozent haben dies in der Vergangenheit bereits getan. Zumeist betrifft dies nicht gewünschte Bücher, Filme und Musik, Spielzeug sowie Bekleidung, Mode und Accessoires.
- Wo gefeiert wird: 80 Prozent, und damit der überwiegende Teil der Befragten, verbringt Weihnachten am liebsten zu Hause. Weit abgeschlagen verreisen 8,1 Prozent zu Familie bzw. Freund:innen in Österreich, 4,4 Prozent zu Familie bzw. Freund:innen ins Ausland und 3,5 Prozent in den Ski-Urlaub, wobei Mehrfachnennungen möglich waren.
- Arbeiten am Heiligabend: 7,5 Prozent der befragten Österreicher:innen werden heuer unter dem Credo "Stille Nacht, fleißige Nacht" am Heiligen Abend arbeiten. 2023 waren es lediglich 4,9 Prozent.
- Was auf den Tisch kommt: Die beliebtesten Gerichte am Heiligen Abend variieren in Österreich regional stark. Und so werden in Oberösterreich und Salzburg nach wie vor am liebsten ganz traditionell Würstel serviert, während es in Wien besonders häufig Fisch und in Vorarlberg sowie in Kärnten am häufigsten Raclette gibt. Gemeinsam kochen will etwas mehr als ein Drittel der Befragten. Etwa ein Viertel der Befragten plant, dies allein zu tun und 15,8 Prozent lassen dem:der Partner:n den Vortritt. Bestellt oder im Restaurant genossen wird das Festmahl fast nie, und zwar von jeweils weniger als einem Prozent.
- Süße Verführung: Die beliebtesten Kekse sind Jahr für Jahr Vanillekipferl, Lebkuchen und Linzer Augen – immer wieder genannt werden aber auch vegane oder glutenfreie Alternativen. 63,8 Prozent wollen ihre Küche heuer in eine Weihnachtsbäckerei verwandeln. Am fleißigsten knetet und backt man laut der willhaben-Umfrage in Vorarlberg, Oberösterreich und der Steiermark, vergleichsweise am seltensten in Tirol.
- Die Preisfrage: Ein Adventkalender darf im Schnitt bis zu 20 Euro und ein Weihnachtsbaum bis zu 50 Euro kosten.
- Weihnachtliche Ohrwürmer: "Last Christmas" von Wham! und "All I Want for Christmas Is You" von Mariah Carey sind für die meisten gar nicht so nervig, wie oft behauptet. Nicht einmal ein Fünftel der Österreicher:innen gibt an, dass sie diese beiden Lieder gar nicht aushalten.
www.willhaben.at
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