Fotos der Gala
Die Sieger des Österreichischen Umweltjournalismus-Preises 2024 stehen fest

| Larissa Bilovits 
| 08.12.2024

Im Rahmen der "Green Brands Austria"-Gala im Palais Niederösterreich wurden vier außergewöhnliche Beiträge ausgezeichnet. 

Vergangenen Dienstag stand Wien ganz im Zeichen des Umweltjournalismus: Zum fünften Mal wurden herausragende mediale Arbeiten rund um Umwelt- und Naturschutz in Österreich mit dem renommierten Österreichischen Umweltjournalismus-Preis ausgezeichnet. Eine beeindruckende Zahl von über 120 eingereichten Beiträgen zeugt von der Bedeutung des Themas und stellte die Jury (siehe Infobox) unter der Leitung von Fred Turnheim vom Internationalen Institut für Medien vor eine anspruchsvolle Aufgabe. Verliehen wurden die Auszeichnungen, die in vier Kategorien vergeben werden und von der Green Brands Organisation mit insgesamt 4.000 Euro dotiert sind, im Rahmen der "Green Brands Austria"-Gala im Palais Niederösterreich in Wien.

"Unschätzbarer Wert für unsere Demokratie"

Die Schirmherrschaft für den Preis übernahm Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. In ihrer Ansprache hob sie die bedeutende Rolle der Umweltjournalist:innen hervor und würdigte die Arbeit der unabhängigen Jury (siehe unten), die aus erstklassigen Expert:innen besteht. "Journalismus hat einen unschätzbaren Wert für unsere Demokratie und unsere Gesellschaft. Er schafft Öffentlichkeit – oftmals auch für Dinge, die sonst im Verborgenen bleiben, aber unsere Aufmerksamkeit verdient haben", so die Ministerin. "Gerade die Klimakrise und die Krise der Artenvielfalt betreffen uns alle und unsere Lebensgrundlage. Die ausgezeichneten und nominierten Umweltjournalistinnen und -journalisten stellen sich dieser Herausforderung und finden einen guten, spannenden und informativen Umgang mit diesen wichtigen Themen."

Gewessler bedankte sich zudem bei allen Nominierten, denn ihre Berichterstattung sei "die Grundlage für Diskussion, für Debatte, für den Austausch von Argumenten und die Grundlage für jeden demokratischen Diskurs." Dabei stünden Sie vor einer schwierigen Aufgabe: Sie seien "Anker und Filter in einer komplexen Welt mit unübersichtlichen Herausforderungen" und machen die Welt erfassbar und verständlich. Das halte die Ministerin für essenziell.

Das sind die Preisträger:innen

In der Kategorie Crossmedia konnte sich der Beitrag "Natur in Bedrängnis – Vom globalen Artensterben und jenen, die es bekämpfen" von Alicia Prager, Philip Pramer, Flora Mory, Julia Sica und Marlene Erhart, online veröffentlicht auf Der Standard, durchsetzen. Dieser Beitrag beleuchtet die globale Biodiversitätskrise mit eindrucksvollen Daten, internationalen Perspektiven und inspirierenden Geschichten von Menschen, die sich für den Erhalt der Vielfalt einsetzen. Anschaulich, hoffnungsvoll und hervorragend geschrieben, regt er zu lokalen Lösungen an und zeigt die Tragweite des Problems auf.

Die Kategorie Text konnte Katharina Kropshofer von der Wiener Wochenzeitschrift Der Falter mit dem Artikel "Wenzel ist wütend" für sich entscheiden. Dabei geht es um den jungen Forstwirt Wenzel Bubna, der zwischen Verständnis für die Volkspartei und Kritik an der grünen Umweltministerin steht. Im Fokus: ein 220 Jahre alter Gutsbetrieb und die Auswirkungen des Renaturierungsgesetzes, das eine politische Krise auslöste. Doch es sind Bubnas Sorgen und seine Perspektive, die den Artikel so berührend machen und die Jury tief beeindruckte. 

"Drei Tage am Meer" heißt der Siegerbeitrag in der Kategorie Audio. Dabei handelt es sich um einen FM4 Deep Dive von Michaela Pichler, Nina Hochrainer, Michael Troll, in dem sich das Autorenteam in drei Beiträgen der Verschmutzung der Meere widmet – von der Rettung durch Wale über die Plastikproblematik bis zu einem Besuch im Mittelmeer. Eindringlich und atmosphärisch, eine klare Empfehlung der Jury.

Die vierte Auszeichnung, und zwar in der Kategorie TV / Video, ging an "Industrie statt grüner Wiese: Wie alte Gewerbeflächen wieder verwendet werden können", ein "Eco"-Beitrag der ORF-Fernsehmacher Bettina Fink und Markus Preslmayr. Dabei wird eindrucksvoll der Flächenverbrauch in Österreich beleuchtet. Statt nur zu kritisieren, präsentieren sie konkrete Lösungen für die Nutzung von Brachflächen und werden dafür mit dem Österreichischen Journalismus-Preis 2024 geehrt.

Hochkarätige Jury

Der Jury des Österreichischen Umweltjournalismus-Preises 2024 gehörten an: Laura Anninger (Netzwerk Klimajournalismus Österreich), Amelie Cserer (Sozial- und Wirtschaftswissenschafterin), Friedrich Hinterberger (Club of Rome – Austrian Chapter), Doris Holler-Bruckner (oekonews.at), Helga Kromp-Kolb (BOKU), Michael Lohmeyer (Die Presse), Verena Mischitz (Netzwerk Klimajournalismus Österreich), Werner Müllner (APA – ehem. Stellvertretender Chefredakteur), Stefan Nimmervoll (Blick ins Land), Roswitha Reisinger (Lebensart), Rainer Schultheis (ORF 1), Nana Siebert (Der Standard), Fred Turnheim (Freier Journalist), Isabella Uhl-Hädicke (Universität Salzburg) sowie Thomas Wolkinger (FH Joanneum Graz).

Methodik-Partner war Martin Hoffmann von der cooppa Mediengenossenschaft sowie der Club of Rome – Austrian Chapter, und das Preisgeld wurde heuer von lavera Naturkosmetik gesponsert.

LEADERSNET war bei der Verleihung dabei. Eindrücke finden Sie in unserer Galerie.

www.green-brands.org

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