Neue Veranstaltungsreihe der WKW
"Salon Stubenring" startete mit hochkarätigem Gast

| Redaktion 
| 04.11.2024

Bei der Premiere der Veranstaltungsreihe der Wirtschaftskammer Wien war der deutsche Spitzenpolitiker und EU-Kenner Armin Laschet zu Gast.

Beim vom Wiener Wirtschaftskreis, dem Thinktank der WK Wien, ins Leben gerufenen neuen Format "Salon Stubenring", das in den historischen Räumlichkeiten der Kammer am Stubenring über die Bühne geht, war Armin Laschet zu Gast.

"Mit der neuen Veranstaltungsreihe knüpfen wir an unsere Historie an. Der Salon Stubenring soll Raum für großes Denken und neue Ideen auch abseits des tagesaktuellen Geschehens bieten", sagte Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien. Im Gebäude am Stubenring hätten bereits Nobelpreisträger gewirkt und es war auch ein zentraler Ort der Österreichischen Schule der Nationalökonomie.

"Europa unter Druck"

Der Titel der Premiere der neuen Veranstaltungsreihe lautete "Europa unter Druck", den es aktuell von vielen Seiten gibt. Auf der einen Seite droht die Union ihre wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den USA und China zu verlieren und auf der anderen Seite ist Europa durch die Kriege in unmittelbarer Nähe sicherheitspolitisch in Gefahr. Eine Spaltung und innereuropäische Konflikte gibt es hinsichtlich Klimawandel und Migrationspolitik. "Wir tun jetzt alles, um irgendwie den Ist-Zustand aufrechtzuerhalten, und es ist kein Platz mehr da für Visionen oder die Frage, wo wir mit der EU eigentlich hinwollen", so Laschet.

Neues zulassen

Der Eindruck einer Perspektivlosigkeit würde damit entstehen, die für den profunden EU-Kenner Laschet in Wahrheit nicht gegeben ist. "Gerade in einer Krise ist es gut, wenn man definiert, wo man eigentlich steht und sieht, wie man besser werden kann", sagte der deutsche Politiker. Darauf kann man seiner Meinung nach aufbauen. "Und das wird bei der Wettbewerbsfähigkeit genauso sein", ist Laschet überzeugt. Im Zuge dessen formulierte der Politiker klare Forderungen an die Politik, im Speziellen an die EU-Institutionen. "Ich erwarte mir von der nächsten Kommission, dass sie Vorschriften abbaut und nicht neue erfindet", betont Laschet.

Denn was früher eine Erleichterung bedeutete, nämlich einheitliche Richtlinien und Standards im EU-Binnenraum ohne Abweichungen in einzelnen Ländern, wird aktuell zum Hemmschuh für die Unternehmen. Laut dem Politiker werden damit Innovationen im Keim erstickt. "Man muss Neues erst einmal zulassen und ausprobieren. Dann kann man auch wieder an die Spitze kommen", sagte Armin Laschet.

Wunsch nach weniger Dirigismus

Der WK Wien-Präsident Walter Ruck betonte bei der Veranstaltung den Wunsch nach weniger Dirigismus: "Rahmenbedingungen vorzugeben ist ja okay, aber wir müssen weg von dieser individuellen Vorschriftsebene", forderte Ruck. Grund zu verzweifeln, sieht er allerdings nicht. "Ich glaube an diesen Kontinent und dessen Wirtschaft. Es ist ein extrem starker Markt mit resilienten Menschen, die gut ausgebildet sind. Wenn wir uns auf unsere Stärken besinnen, können wir die aktuellen Herausforderungen schaffen", ist Ruck überzeugt. Für den Wirtschaftsstandort Wien hat die EU jedenfalls enorme Bedeutung. "Rund 70 Prozent des Wiener Exportvolumens gehen in andere EU-Staaten. Unter den größten zehn Exportmärkten Wiens befinden sich acht EU-Länder. Deutschland selbst ist der größte Handelspartner der Wiener Unternehmen", sagte Ruck abschließend.

www.wko.at/wien

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