Interview mit Karin Strobl
"Das macht uns stolz und beweist, dass wir umsetzen, was wir uns vornehmen"

Karin Strobl, Leiterin Kommunikation & Marketing der Energie AG, spricht im LEADERSNET-Interview über das neue Corporate Design des Energieversorgers. Dabei erklärt sie, wie lange der Rebranding-Prozess gedauert hat, welche Herausforderungen dabei gemeistert werden mussten, was ihr persönliches Highlight des Erscheinungsbildes ist, welche Idee hinter dem neuen Claim steckt und was es für das Unternehmen heißt, den "Talk auch zu walken".


LEADERSNET: Die Energie AG setzt auf einen neuen Markenauftritt und verabschiedet sich damit nach 25 Jahren vom bekannten Schriftzug. Ist da etwas Wehmut dabei?

Karin Strobl: Natürlich. Aus der einstigen Oberösterreichischen Kraftwerke AG – bei uns kurz OKA genannt – wurde 1999 die Energie AG. Damals hatte man also nicht nur das Corporate Design (CD), sondern auch gleich den Namen mitgeändert. Das ist heute anders: Wir haben nach 25 Jahren auf eine Evolution und nicht auf eine Revolution gesetzt. So bekennen wir uns zu unseren starken Wurzeln, blicken mit neuem Schwung in die Zukunft und somit geht es um Veränderung und nicht um einen Abschied.

LEADERSNET: Mit dem neuen Erscheinungsbild will die Energie AG ihre Strategie, bis 2035 klimaneutral und unabhängig zu sein, auch optisch zum Ausdruck bringen. Was ist Ihr persönliches Highlight des neuen Markenauftritts?

Strobl: Mein Highlight ist sicher das Icon. Es nimmt die neue Unternehmensstrategie mit und zeigt, dass wir nicht nur im Sektor Strom oder Wärme klimaneutral, sondern auch im Kerngeschäft Entsorgung nachhaltig werden wollen. Das neue Icon hat sich aus dem Zeichen für Kreislaufwirtschaft entwickelt und ist jetzt für unsere digitalen Kommunikationskanäle skalierbar und vielfältig einsetzbar.

LEADERSNET: Wie lange hat die Vorbereitung des Rebrandings gedauert und was waren die größten Hürden, die dabei überwunden werden mussten?

Strobl: CEO Leonhard Schitter hat Anfang 2023 einen internen Strategieprozess eingeleitet. Parallel dazu haben wir einen intensiven Markenprozess eingeläutet, der die Marke Energie AG und deren Wirkung bei den Kund:innen schonungslos beleuchtet hat. Wir haben als Kommunikations- und Marketingteam mehrere Monate Arbeit in die Aufbereitung für den Relaunch investiert und mussten – wie bei jedem Rebranding – zuerst interne Überzeugungsarbeit leisten. Als wir den Startschuss Mitte Juni 2024 für ein Rebranding erhalten haben, konnten wir auf die Arbeit, die wir als Team gemeinsam mit Studio Sonntag geleistet haben, aufbauen. Herausfordernd war sicher der Start des neuen Außenauftritts mit 1. Oktober; blieb uns nur drei Monate Ausarbeitungszeit. Es ist uns dennoch gelungen, diese Hürde zu überwinden, weil das ganze Haus an einem Strang gezogen und voll reingebuttert hat.

LEADERSNET: Als Agentur hat sich die Energie AG für Studio Sonntag entschieden. Was hat letztendlich den Ausschlag für diese Zusammenarbeit gegeben?

Strobl: Nach dem Markenprozess haben wir die Agenturleistungen neu ausgeschrieben. Studio Sonntag ist als Lead-Kreativagentur im vergangenen Frühsommer aus einem umfangreichen Pitch hervorgegangen. Bereits mit unserer vielfach ausgezeichneten Marskampagne konnten wir mit der Agentur rund um Mike Nagy neue Akzente in unserem Außenauftritt setzen. Die Evolution des neuen CDs war für uns daher nach reiflicher Prüfung der nächste logische Schritt. Dank gilt hier dem Vorstandsteam der Energie AG, das uns hier zurecht gechallenged, uns aber dennoch immer unterstützt hat. 


Video © Energie AG

LEADERSNET: Der neue Claim "Energie. Aber Gut.", der aus dem AG ein "Aber Gut" macht, ist kreativ und einprägsam gleichermaßen. Hatte da jemand eine Eingebung oder ist er das Ergebnis eines längeren Brainstorming-Prozesses?

Strobl: Der Claim wurde aus der internen Strategie abgeleitet. Wir wollen als Unternehmen bis 2035 klimaneutral und unabhängig werden. Dafür haben wir für die Übersetzung der Strategie nach innen einen Purpose formuliert, der für jede und jeden Mitarbeiter:in prägend sein soll: "Wir erschaffen eine fossilfreie Zukunft für unsere Kinder". Damit kann sich das ganze Haus identifizieren. Daraus ist die nochmalige Vereinfachung "Energie. Aber Gut" entstanden, die den Purpose nach außen hin verdichtet. Das entsteht freilich nicht an einem Nachmittag. Da steckt viel Kreativarbeit mit der Agentur, viel Brainstorming, viel Hirnschmalz und Herzblut drinnen.

LEADERSNET: Wie lange wird es dauern, bis der neue Markenauftritt komplett eingeführt/umgesetzt ist?

Strobl: Wir haben mit 1. Oktober angefangen, das neue CD auszurollen. Vor allem ist uns der Außenauftritt zu den Kund:innen wichtig. Da wir sehr viele Außenstellen und Erzeugungsanlagen haben, können wir leider nicht aus Raider von heute auf morgen Twix machen, sondern müssen uns an Ausschreibungen, Lieferketten und interne Ressourcen halten. Wir rechnen damit, dass wir insgesamt um die zwei Jahre brauchen.

LEADERSNET: Das Ziel, in gut zehn Jahren klimaneutral zu sein, ist ambitioniert. Was sind aktuell die wichtigsten Projekte und Investitionen der Energie AG, damit diesen Worten auch Taten folgen?

Strobl: Für uns als Energie AG ist es wichtig, den Talk auch zu walken. Heißt, wir haben vergangenen September die neue Strategie beschlossen und bereits einen Monat später den Spatenstich für unsere größte Einzelinvestition mit 450 Millionen Euro, das Pumpspeicherkraftwerk in Ebensee, gefeiert. Dieser Tage werden wir mit Landeshauptmann Thomas Stelzer und unserem Aufsichtsratsvorsitzenden und Wirtschafts- und Energielandesrat Markus Achleitner bereits in den Stollen bis hin zur Kaverne vorfahren können, um den Eigentümern auch die Baufortschritte zeigen zu dürfen. Das macht uns als Energie AG sehr stolz und beweist, dass wir umsetzen, was wir uns vornehmen.

Fotos von der Präsentation des neuen Markenauftritts sehen Sie in unserer Galerie.

www.energieag.at

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