170 Jobs betroffen
Adidas schließt die Runtastic-Standorte in Linz, Salzburg und Wien

| Tobias Seifried 
| 16.09.2024

Im Jahr 2015 wurde das Erfolgs-Start-up vom deutschen Sportartikelriesen um kolportierte 220 Millionen Euro übernommen. Nun verlieren in Österreich 170 Mitarbeiter:innen ihre Jobs.

Schlechte Nachrichten für eines der ersten echten Erfolgs-Start-ups aus Österreich. Wie am Montag bekannt wurde, schließt Adidas die drei heimischen Standorte Pasching (Bezirk Linz-Land), Salzburg und Wien. Zunächst hatten die Oberösterreichischen Nachrichten online über die Pläne berichtet, mittlerweile wurden sie vom deutschen Sportartikelhersteller via Aussendung bestätigt. Adidas hatte Runtastic im Jahr 2015 um kolportierte 220 Millionen Euro übernommen und nach und nach die Fäden in die Hand genommen. So wurden beispielsweise die Haupt-App in "adidas Running" umbenannt und "Runtastic" komplett aus dem Firmennamen gestrichen.

170 Mitarbeitende betroffen

Von den Standortschließungen seien rund 170 Mitarbeiter:innen betroffen. Der deutsche Mutterkonzern hatte in den letzten Jahren schon mehrmals den Sparstift angesetzt. 2023 wurden 70 Stellen gestrichen und die App "adidas Training" eingestampft. Laut Adidas erfolge die Schließung schrittweise und soll bis Mitte 2025 abgeschlossen sein. Die 170 betroffenen Mitarbeiter:innen hätten die Möglichkeit, sich für Stellen an den Adidas-Standorten Herzogenaurach, Amsterdam und Saragossa zu bewerben. Das hätte dann aber natürlich einen Umzug zufolge, weshalb es eher zu bezweifeln ist, dass dieses Angebot großflächig angenommen werde. 

Die letzte verbliebene App "adidas Running" solle künftig aus den drei genannten Unternehmensstandorten betrieben werden. Adidas verfolge mit der Entscheidung gegen die österreichischen Niederlassungen das Ziel, das Know-how und die digitalen Kompetenzen an weniger Standorten zu bündeln.

"Wir sind im Austausch mit den Mitarbeitenden dazu, wie wir in dieser Situation unterstützen können, sei es bei einem Wechsel an einen anderen adidas-Standort oder bei einer beruflichen Neuorientierung", wird Runtastic-Geschäftsführer Scott Dunlap in der Aussendung zitiert.

2009 gegründet

Runtastic wurde 2009 von Florian Gschwandtner, Christian Kaar, Rene Giretzlehner und Alfred Luger gegründet und erlebte in den ersten Jahren einen rasanten Aufstieg. Die Lauf-App entwickelte sich schnell zum Weltmarktführer. Mit der Übernahme durch Adidas wurden die vier Gründer zu Multimillionären. Am bekanntesten ist Florian Gschwandtner, der Runtastic im September 2018 verlassen hat. Seither hat er mehrere weitere Start-ups mitgegründet und ist als Investor aktiv.

www.runtastic.com

www.adidas.at

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