Dienstleistungsbereich am stärksten betroffen
Firmenpleiten stiegen im zweiten Quartal 2024 deutlich

| Redaktion 
| 12.08.2024

Der Dienstleistungsbereich, der Bau und der Handel sind am häufigsten von Insolvenzen betroffen.

Laut vorläufigen Daten von Statistik Austria stieg im zweiten Quartal die Zahl der Insolvenzen in Österreich im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um 24,2 Prozent auf 1.591. Im Vergleich zur Zeitspanne Jänner bis März 2024 gingen die Firmenpleiten um 7,3 Prozent zurück.

"Die Welle an Unternehmensinsolvenzen ist noch nicht abgeebbt. Zwar ging die Zahl der Firmenpleiten in Österreich im zweiten Quartal verglichen mit den ersten drei Monaten 2024 um 7,3 Prozent auf 1 591 zurück, im Vergleich zum zweiten Quartal des Vorjahres ist das allerdings ein Anstieg um rund ein Viertel. Besonders betroffen war der Dienstleistungsbereich, gefolgt von der Baubranche und dem Handel. Insgesamt gab es im ersten Halbjahr 2024 3 308 Insolvenzen, rund 28 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2023. Gleichzeitig gab es weniger Initiativen zur Gründung von Unternehmen. In der ersten Hälfte des Jahres 2024 gab es rund neun Prozent weniger Registrierungen als im ersten Halbjahr 2023", sagt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Tabelle 1: Insolvenzen bis 2. Quartal 2024 nach aggregierten Wirtschaftsbereichen, vorläufig © Statistik Austria

Dienstleistungsbereich, Bau und Handel

Die meisten Insolvenzen gab es nach Branchen betrachtet bei den Finanzdienstleistungen/sonstigen Dienstleistungen (382), im Bau (273), im Handel (269), sowie in der Beherbergung und Gastronomie (219), wobei die Zahl der Insolvenzen grundsätzlich stark von der Anzahl der in den einzelnen Wirtschaftsbereichen aktiven Unternehmen abhängig ist. Andere Bereiche wie Information und Kommunikation (67) und Sachgütererzeugung (94) kamen etwas besser durch die Krise.

Anzahl der Registrierungen

Im zweiten Quartal 2024 wurden 13 892 Registrierungen rechtlicher Einheiten verzeichnet. Das sind um rund zwölf Prozent weniger als im zweiten Quartal 2023 mit 15 756. Im Unterschied zu einer Unternehmensgründung ist die Registrierung einer rechtlichen Einheit Teil eines Verwaltungsverfahrens und als Absichtserklärung zu verstehen. Sie bedeutet nicht unbedingt, dass auch tatsächlich eine wirtschaftliche Tätigkeit im Sinn von Umsatz oder Beschäftigung aufgenommen wird. Dennoch sind Registrierungen ein wichtiger Frühindikator für die Wirtschaftsentwicklung.

Tabelle 2: Registrierungen bis 2. Quartal 2024 nach aggregierten Wirtschaftsbereichen, vorläufig © Statistik Austria

Die höchste Anzahl an Registrierungen gab es im Bereich Finanzdienstleistungen/sonstige Dienstleistungen mit 4 270, bei den persönlichen Dienstleistungen (3 213) und im Handel (2 599). Eher wenige Registrierungen gab es in den Bereichen Verkehr (515), Information und Kommunikation (753), sowie Bau (787).

www.statistik.at

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