Sommerspiele 2024 in Paris
Österreicher sind im Olympia-Fieber, das Interesse an der Fußball-EM war aber größer

| Redaktion 
| 22.07.2024

Eine aktuelle Umfrage zeigt, wie es hierzulande um das Interesse am Sportgroßereignis in Paris steht, welche Wettkämpfe besonders hoch im Kurs stehen und wie die Medaillenchancen der österreichischen Athlet:innen eingeschätzt werden.

Diesen Freitag (26. Juli) beginnt bereits das nächste internationale Sportspektakel. Die besten Athlet:innen aus über 200 Nationen werden bei den Olympischen Sommerspielen in Paris in mehr als 30 Disziplinen gegeneinander antreten. In Österreich besteht zwar Interesse an der großen Medaillen-Jagd, jedoch fiebern deutlich weniger Menschen der Olympiade entgegen, als es noch bei der UEFA Euro der Fall war. Der heimische Handel rechnet dennoch mit einem Umsatz von rund 140 Millionen Euro (LEADERSNET berichtete). 

Laut einer Marketagent-Umfrage zeigen sich vier von zehn Befragten an den olympischen Wettkämpfen interessiert. Zum Vergleich: Bei der Fußball-EM lag die Anteilnahme mit 52 Prozent deutlich höher. "Obwohl die Olympischen Spiele ein Sportevent der Superlative sind, haben sie hierzulande deutlich weniger Breitenwirksamkeit als König Fußball. Vor allem bei den Frauen zeigt sich nur rund ein Drittel interessiert an den bevorstehenden Wettkämpfen", erläutert Thomas Schwabl, Gründer und Geschäftsführer von Marketagent.

Spiele zwischen olympischem Gedanken und Kommerz

Dass die Sommer-Olympiade diesmal in Paris stattfindet, stößt in Österreich immerhin auf viel Zuspruch. Sieben von zehn stehen dem Austragungsort sehr oder eher positiv gegenüber. Die Frage nach der Fairness der Vergabe-Prozesse spaltet hingegen das Land: Knapp die Hälfte der Befragten vertraut darauf, dass die objektiv besten Bewerbungen den Zuschlag für die Austragung Olympischer Spiele erhalten (47 Prozent). 53 Prozent haben Zweifel an der Aufrichtigkeit und vermuten Mauscheleien.

Für das Gastgeberland bedeutet die Austragung eines internationalen Sportspektakels einen ordentlichen Image-Boost. Die Ausgaben, die mit der Organisation und Durchführung eines solchen Mega-Events einhergehen, sind jedoch gewaltig. Dementsprechend gehen die österreichischen Befragten mehrheitlich auch davon aus, dass die Kosten für die Ausrichtung der Sommer-Olympiade alles in allem höher sein werden als der damit einhergehende Nutzen (56 Prozent).

Der immer höhere Kostendruck in Zusammenhang mit sportlichen Großereignissen schlägt sich auch im Empfinden der Bevölkerung nieder. Der olympische Gedanke ist nur noch für sechs von zehn spürbar und jede:r Fünfte hat den Eindruck, dass nicht länger der Sport, sondern der Kommerz im Mittelpunkt steht (21 Prozent). Das Völker verbindende Element der Olympischen Spiele ist jedoch weiterhin nachhaltig. Acht von zehn sind überzeugt, dass Großereignisse wie diese Menschen aus unterschiedlichen Nationen einander näherbringen.

Nur wenige Österreicher:innen Feuer und Flamme

Knapp jede:r zweite Österreicher:in will ab dem 26. Juli zumindest vereinzelte Wettkämpfe mitverfolgen (49 Prozent). Jedoch brennt das olympische Feuer nur bei einem Bruchteil lichterloh. Gerade einmal acht Prozent wollen so viele Übertragungen wie möglich ansehen. Mitgefiebert wird dabei vor allem von der Couch aus. Rund drei Viertel werden die Sportereignisse vorwiegend am Fernseher Zuhause schauen. Bei den Jungen stehen Livestreams hoch im Kurs: Ein Viertel der Generation Z will den einen oder anderen Wettkampf online im Stream verfolgen.

Die Sportarten der Herzen

Die Sportarten, die die Herzen der Österreicher:innen bei den Olympischen Sommerspielen höherschlagen lassen, sind Fußball (29 Prozent), Leichtathletik (23 Prozent) und Schwimmen (22 Prozent). Beim Generationsvergleich fällt auf, dass die althergebrachten olympischen Klassiker Leichtathletik und Schwimmen bei den älteren Zuseher:innen auf deutlich mehr Interesse stoßen als bei den jüngeren.

Die heimischen Sportler:innen genießen bei der Bevölkerung großes Ansehen. Neun von zehn Befragten sind der Ansicht, dass man als Österreicher:in stolz auf die Erfolge unser Athlet:innen sein kann. Auch die Teilnahme an den Olympischen Spielen steht nicht zur Debatte. 83 Prozent sind überzeugt, dass diese wichtig für Österreich ist. Den rot-weiß-roten Wettkämpfer:innen trauen die Umfrageteilnehmer:innen dieses Jahr insgesamt 6,8 Medaillen (Mittelwert) zu – also genau die Ausbeute der letzten Sommerspiele in Tokio (sieben Medaillen).

Olympische Spiele in Österreich?

"Obwohl die Mehrheit davon ausgeht, dass der wirtschaftliche Nutzen nicht darstellbar ist, zeigen sich die heimischen Befragten einer zukünftigen Bewerbung Österreichs für die Austragung Olympischer Spiele nicht abgeneigt – zumindest was Winterspiele betrifft. Immerhin fast drei Viertel würden es begrüßen, wenn sich die Alpenrepublik wieder einmal für eine Winterolympiade bewirbt", so Schwabl. Zum Vergleich: Eine Bewerbung für Sommerspiele würde nur bei 49 Prozent auf Begeisterung stoßen. Hier wird wieder einmal deutlich, wie tief verwurzelt der Wintersport in der österreichischen DNA ist.

www.marketagent.com

www.olympics.com/paris-2024

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