CBRE Logistikmarkt-Analyse
Konjunkturelle Schwäche am österreichischen Logistikmarkt angekommen

| Redaktion 
| 14.07.2024

Die Marktlage spiele den Mieter:innen in die Hände, da sie deutlich mehr Auswahlmöglichkeiten vorfinden. Mitentscheidend für die Verwertung sei die infrastrukturelle Anbindung.

Im ersten Halbjahr 2024 wurden am Logistikmarkt Wien und Umgebung merklich weniger Logistikflächen vermietet als noch in der Vergleichsperiode des vorigen Rekordjahres.

Drei Viertel von CBRE vermietet

In den ersten sechs Monaten 2023 waren noch rund 208.000 Quadratmeter vermietet. Dieser Wert änderte sich und lag heuer bis dato lediglich bei 95.000 Quadratmetern. Der Marktanteil von CBRE an den im ersten Halbjahr 2024 vermittelten Flächen beträgt rund drei Viertel der gesamten Vermietungsleistung.

"Die aktuellen Zahlen bedeuten zwar einen nominellen Rückgang um 54 Prozent, sind aber angesichts der herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Lage durchaus positiv zu bewerten", sagt Daniel Pfeiffer, Head of Sector für Industrie & Logistik Österreich und ergänzt: "Vergangenes Jahr hatten wir aufgrund von Verschiebungen aus 2022 und zwei sehr großen Anmietungen von Eigennutzern ein All Time High. Über die Jahre statistisch geglättet wäre der Rückgang heuer keineswegs dramatisch. Generell konnten wir aber die sinkende Vermietungsleistung bereits in anderen europäischen Ländern betrachten. Nun hat dieser Trend auch den Wiener Logistikmarkt erreicht." Pfeiffer sieht den Grund dafür in der konjunkturell bedingt abgeschwächten Nachfrage.

Die Hälfte in Wien

Im Gebiet Wien Umland Ost wurde rund die Hälfte der gesamten Vermietungsleistung erzielt, 18 Prozent im nördlichen Wiener Umland und 13 Prozent im Norden Wiens. Die restlichen Vermietungen teilen sich auf die weiteren Regionen in und um Wien auf.

Im Jahr 2024 sollen insgesamt in und um die österreichische Hauptstadt rund 70 Prozent mehr Logistikflächen fertiggestellt werden als 2023. Zum ersten Mal seit Langem werden daher die Fertigstellungen die Vermietungsleistung wieder übertreffen. Der Leerstand soll infolgedessen steigen. Lag der Anteil nicht vermieteter Flächen Ende 2023 noch bei 0,8 Prozent, ist die Leerstandsrate im ersten Halbjahr 2024 moderat auf 0,9 Prozent gestiegen.

"Keine signifikanten Rückgänge"

Die Expert:innen bei CBRE rechnen dennoch nicht mit stark fallenden Preisen. "Wir sehen keine signifikanten Rückgänge, aber die Entwickler werden bei der Projektverwertung deutlich längere Verwertungsphasen einplanen müssen", sagt Pfeiffer.

Die Spitzenmiete lag Ende 2023 bei 6,95 Euro pro Quadratmeter monatlich. Im Moment befindet sie sich sogar aufgrund höherwertiger technischer Ausstattung bei Fertigstellungen leicht darüber bei nunmehr sieben Euro. Die Marktlage spiele aber eindeutig den Mieter:innen in die Hände, da sie deutlich mehr Auswahlmöglichkeiten vorfinden. Mitentscheidend für die Verwertung sei die infrastrukturelle Anbindung.

www.cbre.at

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