Modekette in Konkurs

Esprit ist auch in Österreich pleite: Mehr als 170 Jobs fallen weg

Die Esprit Handelsgesellschaft m.b.H. hat am Donnerstag (27. Juni) beim Landesgericht Salzburg einen Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens eingebracht. Im Mai war bereits die Muttergesellschaft (Esprit Europe GmbH) in Deutschland von einer Insolvenz betroffen (LEADERSNET berichtete). Das hatte auch Auswirkungen auf das Österreichgeschäft. Denn dieses wurde bis zuletzt operativ von Deutschland aus gesteuert. Die Logistik, das Facilitymanagement, die Kollektionsplanung, die Kollektionssteuerung, die Filialbetreuung und ähnliches erfolgen aus unserem Nachbarland.

Laut KSV1870 und AKV sind von der österreichischen Pleite 85 Gläubiger:innen und 171 Dienstnehmer:innen betroffen. Aufgrund der Insolvenz der Esprit-Gruppe in Deutschland sei laut Eröffnungsantrag eine Fortführung des Unternehmens sowie eine Sanierung nicht möglich. Die zwölf verbliebenen Filialen sollen geschlossen werden, weshalb alle Mitarbeiter:innen ihre Jobs verlieren.

Gründe und strukturierte Liquidation

Hierzulande ist die Modekette seit 1995 aktiv. Nun sollen die Restbestände so schnell wie möglich abverkauft werden. Zur nunmehrigen Insolvenz habe auch der Umstand beigetragen, dass sich im Frühjahr 2024 die wirtschaftliche Entwicklung laufend verschlechtert habe. Kollektionen waren nicht derart erfolgreich, wie vorgesehen, was zu Umsatzverlusten führte, so Esprit.

Laut den Kreditschützern werden die Verbindlichkeiten im Eröffnungsantrag mit ca. 8,36 Millionen Euro beziffert. Den angeführten Passiva stehen Aktiva im Umfang von 4,9 Millionen Euro gegenüber (bewertet Liquidationswerten), was eine Überschuldung zu Liquidationswerten von rund 3,5 Millionen Euro ergibt. Da eine Sanierung nicht möglich ist, sei nun eine strukturierte Liquidation durchzuführen, so der AKV.

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