Das Kartenhaus fällt
Nächste Signa-Gesellschaft schlit­tert in den Konkurs

| Tobias Seifried 
| 30.05.2024

Nun hat es ein Tochterunternehmen aus René Benkos Heimatstadt erwischt. Größter Gläubiger dürfte die heimische Finanz sein.

Nachdem kürzlich an einem Tag gleich zwei Signa-Gesellschaften Insolvenzanträge stellen mussten (LEADERSNET berichtete), hat es jetzt eine weitere Tochter des von René Benko gegründeten Konzerns erwischt. Konkret ist die Signa Inno­va­tions Holding GmbH in den Konkurs geschlittert. Über deren Vermögen wurde am 29. Mai ein Insolvenzverfahren am Landesgericht Innsbruck eröffnet.

Die insolvente Gesellschaft wurde im Jahr 2018 als 100-prozentige Tochter der ebenfalls insolventen Signa Holding GmbH gegründet und hat ihren Sitz in René Benkos Heimatstadt Innsbruck. Anders als in manchen Insolvenzanträgen anderer Signa-Gesellschaften führt die Geschäftsführung der Signa Inno­va­tions Holding GmbH laut dem KSV1870 dieses Mal gegenüber dem Gericht nicht aus, dass sich der Mittelpunkt der wirtschaftlichen Tätigkeit dieser Gesellschaft in Wien befinden würde. Sohin sei bei diesem Insolvenzverfahren zweifellos das Landesgericht der Tiroler Landeshauptstadt das sachlich und örtlich zuständige Gericht.

Finanz als größter Gläubiger

Das Unternehmen fungierte als Holdinggesellschaft für Start-ups unter dem Dach der Signa-Gruppe, die durch Software- oder Serviceleistungen den Immobilien-, Büro- bzw. Big Data-Markt revolutionieren sollten. Die geschaffenen Innovationen wurden 2023 von einer von der Signa Inno­va­tions Holding betreuten Gesellschaft verkauft. Damit hat die Startut-up-Schmiede den ihr in der Signa-Gruppe zugedachten Zweck erfüllt und sollte folglich liquidiert werden. Dazu kam es aufgrund der Insolvenzeröffnung über die Alleingesellschafterin (Signa Holding GmbH) jedoch nicht mehr.

Die Verbindlichkeiten belaufen sich laut den Angaben im Insolvenzeröffnungsantrag auf 525.000 Euro. Darin sind 293.000 Euro an Intercompany-Verbindlichkeiten enthalten. Der größte Gläubiger in diesem Verfahren dürfte die Finanz mit knapp 200.000 Euro sein, teilte der KSV1870 mit. Den Passiva stehen Vermögenswerte im Ausmaß von 441.000 Euro gegenüber. Ein Großteil davon soll aus Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestehen. Ob diese der Insolvenzverwalter tatsächlich einbringlich machen kann, bleibe den Kreditschützern zufolge abzuwarten. Über Liegenschaften oder werthaltige, bewegliche Gegenstände verfügt die Signa Inno­va­tions Holding nicht. Eine Sanierung sei nicht geplant.

www.ksv.at

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